Kroatien
Das Land der tausend Inseln, von denen nur etwa fünfzig bewohnt sind, der Geburtsort der dalmatinischen Hunde und des Marmors, der das Weiße Haus in Washington verkleidet, und einfach eine gesegnete Ecke Europas: Das fällt uns ein, wenn jemand Kroatien erwähnt.
Nationalparks, reinste Seen und, natürlich, berühmte Strände machen dieses kleine Stück Balkan zu einem der meistbesuchten Länder auf dem europäischen Kontinent. Nach meinem Urlaub in Kroatien möchte ich mit Ihnen teilen, was ich über dieses Land gelernt habe.
Allgemeine Informationen über Kroatien
Bis Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts war Kroatien Teil von Jugoslawien (SFRJ) – einem föderalen Staat in Südeuropa. 1991 kündigte Kroatien seinen Austritt aus der Föderation und die Gründung einer unabhängigen Republik an.
Kroatische Geschichte
Als eigenständiger Staat existiert Kroatien in seiner gesamten zweitausendjährigen Geschichte insgesamt nicht mehr als siebenhundert Jahre. Das erste Mal war es das Königreich Kroatien – ein mächtiger Staat, der von 879 bis 1102 florierte. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts schwächte die herrschende Dynastie ab und Kroatien vereinigte sich mit Ungarn infolge einer Personalunion.
Bis ins 16. Jahrhundert blieb Kroatien unter der Herrschaft der Ungarn, nur Dalmatien stand überwiegend unter der Kontrolle der Venezianischen Republik. Ab dem 16. Jahrhundert gerieten fast alle kroatischen Regionen allmählich unter die Herrschaft des Osmanischen Reiches. Der Rest ging an die Habsburger und blieb bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Teil Österreich-Ungarns.
Am 29. Oktober 1918 erklärte Kroatien seine Unabhängigkeit und trat am 1. Dezember desselben Jahres dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen bei. 11 Jahre später, 1929, wurde das Land nach der Umbenennung zum Königreich Jugoslawien, wo Kroatien den Status der Banovina, einer separaten territorialen Einheit, erhielt.
Der Zweite Weltkrieg brachte neue Veränderungen im Leben der Kroaten. Mit Unterstützung der Achsenmächte proklamierte die kroatische Ustascha-Revolutionsbewegung den Unabhängigen Staat Kroatien. Auf seinem Territorium etablierte sich das faschistische Regime von Ante Pavelić.
Nach dem Krieg, der mit der Niederlage der Achsenmächte endete, erlangte die jugoslawische Armee die Kontrolle über das Territorium von USK und Kroatien wurde Teil des kommunistischen föderalen Jugoslawiens. 1991 wollten Kroaten ihre Unabhängigkeit wiedererlangen. Sie musste in einem fünfjährigen Krieg verteidigt werden. Die Republik konnte innerhalb ihrer Grenzen erst 1998 vollständig wiederhergestellt werden und leidet noch immer wirtschaftlich.
Jetzt ist Kroatien eine unabhängige parlamentarische Republik und Mitglied aller führenden weltweiten und europäischen Organisationen – der OSZE, des Europarates, der UNO und der NATO. Im Jahr 2013 trat Kroatien gemäß den Ergebnissen des angekündigten Referendums der Europäischen Union bei.
Geografie und Klima Kroatiens
Geografisch besteht Kroatien aus kontinentalem und adriatischem Teilen. Der erste befindet sich hauptsächlich im Einzugsgebiet des rechten Nebenflusses der Donau, der Save. Der kontinentale Teil des Landes umfasst Dinariden und die Pannonische Tiefebene.
Zu Kroatien gehören 1244 Inseln, von denen die größten Krk und Cres sind. Fast alle Inseln Kroatiens sind menschenleer, nur auf fünfzig davon leben Menschen.
Das Klima ist mild: im Winter ist es hier nie zu kalt und im Sommer nie zu heiß. Die Wintertemperaturen liegen je nach Gebiet zwischen -10 °C und 10 °C. Die Sommertemperaturen in den Feriengebieten erreichen 30–35 °C, Regenfälle sind selten. Kroatische Hochsaison beginnt im Juli und dauert bis Oktober.
Auf dem schmalen Streifen der Adriaküste wimmelt es in der Hochsaison aufgrund des großen Touristenansturms von Leuten. Das einzige, was den Rest etwas extremer machen kann, ist die Möglichkeit schwacher Erdbeben, die hier regelmäßig auftreten.
Urlaub in Kroatien ist bei den Deutschen besonders beliebt: Günstige Preise, schöne Natur und viele Möglichkeiten für abwechslungsreiche Aktivitäten lockten im Jahr 2022 fast 3,3 Millionen Besucher aus der Bundesrepublik an. Das Jahr 2024 war keine Ausnahme, und Kroatien bleibt in den Top 5 der Urlaubsziele der Deutschen.
Bevölkerung und Sprache Kroatiens
Kroatien ist ein kleines Land: hier leben knapp 4 Millionen Menschen. Die meisten davon sind Kroaten (etwa 90 %), an zweiter Stelle stehen die Serben (etwa 4,5 %). Es gibt sehr wenige Vertreter anderer Völker (Bosniaken, Italiener, Ungarn usw.) im Land.
Kroaten sind hauptsächlich Katholiken: Vertreter dieser Konfession machen etwa 85 % der gesamten Bevölkerung aus. Es gibt aber auch Orthodoxe (4 %), Muslime (1,5 %) und Anhänger mehrerer anderer Religionen.
Kroatisch ist die Amtssprache, aber Minderheitensprachen sind auch anerkannt. Seit dem 1. Januar 2024 ist der Euro (€) die offizielle Währung des Landes. Er ersetzte die kroatische Kuna, die seit 1994 im Umlauf war.
Die größten Städte in Kroatien sind:
- die Hauptstadt Zagreb (ca. 800.000 Einwohner);
- Split (ca. 180.000 Einwohner);
- Rijeka (ca. 130.000 Einwohner);
- Osijek (ca. 110.000 Einwohner).
Einreise in Kroatien aus Deutschland
Kroatien grenzt an Ungarn, Serbien, Slowenien, Montenegro sowie Bosnien und Herzegowina. Infolgedessen gibt es mit allen diesen Ländern selbstverständlich gute Verbindungen, aber man kann diese Ecke des Balkans von jedem europäischen Land aus leicht erreichen.
Am besten erreicht man Kroatien, wie jedes andere Balkanland, mit dem Flugzeug. Das Land hat neun Flughäfen, von denen sechs (in Zagreb, Zadar, Pula, Rijeka, Split und Dubrovnik) international sind. Die Flüge von und nach Kroatien bieten große Fluggesellschaften: RyanAir, Wizz Air, Eurowings, Lufthansa und anderen.
Ein Direktflug dauert etwa anderthalb bis zwei Stunden und kostet je nach Saison. Wenn Sie Tickets zur Vor- oder Nachsaison nehmen, finden Sie problemlos einen Billigflug für 30 Euro. Wer im Juli-August fliegen möchte, muss sich damit abfinden, dass es ab 150 Euro kostet.
Wer lieber mit dem Bus reist, wird sich für die Angebote von FlixBus interessieren. Dieses große Unternehmen kooperiert mit Arriva, dem größten kroatischen Busunternehmen, und reist mehrmals wöchentlich aus den meisten deutschen Städten an. Es ist auch möglich, mit dem Nachtzug von München nach Rijeka oder Zagreb zu kommen.
Für diejenigen, die ihre Urlaube gerne bis ins kleinste Detail selbst planen, ist eine Reise mit dem Auto perfekte Wahl. So können Sie Ihre eigene, einzigartige Route erstellen und viele unvergessliche Momente erleben.
EU-Bürger benötigen für die Einreise kein Visum, und da Kroatien seit 2023 zum Schengen-Raum gehört, gibt es keine Grenzkontrollen. Die Anforderungen und andere offizielle Informationen für diejenigen, die Kroatien besuchen möchten, finden Sie auf der Webseite des Auswärtigen Amtes.
Unterkunft in Kroatien finden
Hotels, Motels, Campingplätze, Mietwohnungen und Dorfhäuser – das sind fünf Möglichkeiten, sich für ein paar Tage oder für längere Zeit in Kroatien niederzulassen. Für einen kurzen Urlaub ist ein Hotel oder Campingplatz durchaus geeignet, für einen längeren Aufenthalt sollte man sich besser nach Mietunterkünften umsehen.
Der Tourismus in Kroatien ist sehr gut entwickelt. Daher gibt es genügend Hotels und vor allem sind es günstige Drei-Sterne-Hotels. Die Preise entsprechen dem europäischen Durchschnitt: ab 30 Euro pro Nacht. Die Bewertungen von Touristen, die kroatische Strandhotels besucht haben, sind widersprüchlich: einige bewundern den hervorragenden Service, andere listen empört die Mängel auf.
Bei der Buchung einer Tour nach Kroatien müssen Sie berücksichtigen, dass sich Nichtraucher hier äußerst unwohl fühlen. Besonders schwierig ist es für diejenigen, die mit Kindern in den Urlaub kommen. Man raucht hier überall: in den Zimmern, auf den Etagen, an den Stränden und sogar in den Pools.
Hier sind einige günstige Hotels und Hostels in Kroatien:
Giovanna Guesthouse ist ein Drei-Sterne-Hotel in Kaštel Lukšić (eine kleine Stadt in der Nähe von Split). Kleine Zimmer, alle mit Bad, Kochnische und Klimaanlage. Kostenloses WLAN. Der Strand ist in der Nähe.
Eros Rooms ist ein Zwei-Sterne-Hostel mit Privat- und Mehrbettzimmern in Split. Es gibt Zimmer mit Bad, aber man muss mit einer Gemeinschaftsküche rechnen. Bequeme Betten, klimatisierte Zimmer, kostenloses WLAN und Parkplätze.
Sobe Gorana ist ein Mini-Hotel in Živogošće. Einfache Zimmer mit bequemen Möbeln, WLAN und Klimaanlage. Das Bad wird gemeinsam benutzt. Es gibt Zugang zum Strand, eine Terrasse, einen Garten und alles, was Sie zum Grillen brauchen.
Hotel Jadran ist ein Vier-Sterne-Hotel an der Küste, 1 km vom Stadtzentrum Rijekas entfernt. Die Zimmer sind einfach, aber mit Geschmack und mit allem Komfort eingerichtet, es gibt ein Restaurant und eine Bar. Parkplätze und WLAN sind kostenlos, Sie können auch Tiere mitbringen.
HI Hostel Zagreb ist ein komfortables Hostel im Zentrum von Zagreb mit Mehrbett- und Privatzimmern. Kostenloses WLAN und Parkplätze, es gibt einen gemütlichen Innenhof. Die öffentlichen Bereiche sind klimatisiert und verfügen über Verkaufsautomaten. In der Nähe befinden sich viele Sehenswürdigkeiten, Geschäfte und Cafés.
Auch auf Immobilienvermietungsseiten gibt es viele Angebote in Urlaubsgebieten und der Hauptstadt Kroatiens. Auf Airbnb sind beispielsweise Apartments und sogar ganze Häuser buchbar: besonders praktisch für Familien oder eine größere Gruppe von Menschen. Infolgedessen sind Mietunterkünfte in Kroatien viel billiger als Aufenthalt in einem Hotel.
Was zu sehen in Kroatien?
Die märchenhaft schöne Natur ist die Hauptattraktion Kroatiens: seine Seen, Nationalparks und die Adriaküste erfreuen ausnahmslos jeden, der hier war.
Plitvicer Seen
„Als der Herr ein Paradies auf Erden schaffen wollte, wählte er dafür die Plitvicer Seen“ – dieser Gedanke kommt in den Sinn, wenn man zum ersten Mal ihre Pracht sieht. Sechzehn große und ein Dutzend kleine Seen, große und kleine Wasserfälle und zwanzig Höhlen direkt unter ihnen formten über mehrere Jahrhunderte eine Landschaft von unglaublicher Schönheit.
Der Nationalpark Plitvicer Seen liegt 135 km von der kroatischen Hauptstadt entfernt. Vom Busbahnhof Zagreb fahren täglich Busse zu den Plitvicer Seen. Die Fahrt dauert etwa zweieinhalb Stunden.
Vor fünfzig Jahren waren diese Orte absolut wild: nur wenige von Menschen angelegten Pfade gingen in den Buchenurwäldern verloren. Seit Mitte des letzten Jahrhunderts wurde der Park für Touristen zugänglich gemacht: Spazierwege, Brücken, Decking begannen zu erscheinen. Später wurde im Nationalpark eine umweltfreundliche elektrische Eisenbahn gebaut. Für Wasserausflüge wurden mehrere Boote und Fähren mit elektrischer Traktion besorgt.
Hier ist alles, was Touristen so sehr lieben, verboten: Picknicks, Lagerfeuer, laute Musik sind unerlaubt. In den Seen darf man nicht baden – das wurde 2008 nach dem Tod mehrerer verzweifelter Taucher endgültig verboten. Auch Hunde dürfen hier nur an der Leine mitgebracht werden.
Eine solch behutsame Haltung der Kroaten gegenüber einem der schönsten Orte ihres Landes stößt bei den Gästen nicht immer auf Verständnis, trägt aber Früchte. Trotz des ganzjährigen Zustroms von Touristen schaffen es Ökologen, das empfindliche Gleichgewicht von Flora, Fauna und Wasserressourcen, das dieses fantastische Spektakel ausmacht, aufrechtzuerhalten.
Die unwirkliche Schönheit der Plitvicer Seen lädt zum gemütlichen Nachdenken ein, schafft eine meditative Stimmung und entspannt. Darum kommen die Leute normalerweise hierher – um der eitlen Welt zu entfliehen, um ihre Seele wiederzubeleben.
Kornati-Nationalpark
Ein weiterer Stolz Kroatiens ist der Kornati-Nationalpark mit 89 Inseln. Der Nationalpark besetzt fast ganzen Kornaten-Archipel und hat eine Fläche von 220 Quadratkilometer, wenn man mit der Wasserfläche zusammenzählt. Ohne Wasserfläche sind das nur 50 Quadratkilometer, aber was für ein Anblick bieten sie! Aus dem kristallklaren, blauen Wasser der Adria ragen „Kronen“ in den Himmel. So heißen hundert Meter hohe Klippen, die unter Wasser ungefähr gleich hoch sind.
Hier, wie auf Plitvicer Seen, gelten strenge Verbote: bewundern und fotografieren können Sie nach Herzenslust, aber es ist absolut unerlaubt, auf Felsen zu klettern und aus großer Höhe ins Wasser zu tauchen.
Die Inseln sind völlig unbewohnt, aber die Anwesenheit von Menschen ist hier unsichtbar zu spüren: einst wurde die Festung Tureta auf den Felsen gebaut. Die fast eingestürzten Mauern dieser Kreation byzantinischer Architekten ziehen besonders Touristen an: normalerweise machen sie hier spektakuläre Selfies, um sie stolz in sozialen Netzwerken zu posten, und bewundern auch das erstaunliche Panorama des Archipels, das sich aus großer Höhe öffnet.
Neben der Festung und den Felsen wird Touristen der Naturpark Telašćica auf der Insel Dugi Otok angeboten. Die Bucht von Telašćica ist eine der größten und sichersten Buchten an der Adria. Fünf Kilometer davon entfernt liegt der Salzsee Mir mit dem heilsamen Wasser.
Kornaten liegen in der Nähe von Zadar und Šibenik (Städte im zentralen Teil der Adria). Ausflüge hier werden ausschließlich in Form von Bootspaziergängen organisiert, da es keinen anderen Weg gibt, um die Inseln zu erreichen.
Amphitheater Pula
Wer hat gesagt, dass das römische Kolosseum das älteste Amphitheater der Welt ist? Es ist auf der ganzen Welt bekannt, das stimmt, aber in Bezug auf das Alter ist ein anderes Denkmal der Antike, das Amphitheater in Pula, ihm deutlich voraus.
Pula war einst eine ziemlich bedeutende Stadt im Römischen Reich, die Istrien zuverlässig vor äußeren Feinden schützte und im Allgemeinen eine sehr vorteilhafte Lage hatte. Zu Beginn des 1. Jahrhunderts ließ Kaiser Augustus hier ein hölzernes Amphitheater errichten, damit die Anwohner nach der Arbeit für ihr tägliches Brot ihre gebührende Portion Spiele erhalten konnten. Stein kam erst viel später, schon während der Regierungszeit von Claudius. Vespasian ordnete den Ausbau des Amphitheaters an, um Gladiatorenkämpfe veranstalten zu können.
Das von Kaiser Honorius im 5. Jahrhundert eingeführte Verbot grausamer Spektakel ließ die einst beliebte Struktur allmählich verfallen. Im Laufe mehrerer Jahrhunderte verwandelte sich das Amphitheater in eine städtische Weide, auf der grasende Tiere zwischen den Tribünen herumstreiften und lustlos überwuchertes Gras kauten. Die Tribünen selbst wurden teilweise demontiert, damit Stadtbewohnern ihre eigenen Häuser flicken oder sogar wieder aufzubauen könnten.
Es gab auch Vorschläge, mit dem Stein des Amphitheaters Venedig wiederaufzubauen, und 1789 wurde er für das Fundament des Glockenturms der Kathedrale von Pula benutzt. Dass die Menschheit nach anderthalbtausend Jahren immer noch die Schöpfung antiker Architekten bewundern kann, verdankt sie dem Italiener Peter von Nobile. Er führte die erste Restaurierung der erhaltenen Sektoren und der Arena durch, und der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Franz I., wurde der Schirmherr dieses noblen Unternehmens.
Jetzt ist es ein ziemlich gut erhaltenes Denkmal der Antike. Zumindest ist das Amphitheater Pula das einzige heute existierende Amphitheater, in dem alle drei Säulenordnungen und vier Türme erhalten geblieben sind. Es durchlief mehrere große Umbauten und wurde im ersten Drittel des letzten Jahrhunderts für Konzerte und Aufführungen umgerüstet. Allerdings hat es deutlich an Kapazität eingebüßt: statt frühere 20.000 können jetzt gleichzeitig nicht mehr als 12.000 Zuschauer hier sein.
Dies ist einer der meistbesuchten Orte in Kroatien. Im antiken Amphitheater finden den ganzen Sommer über Konzerte und bezaubernde Shows statt, die vor der Kulisse antiker Ruinen besonders spektakulär sind. Der Eintritt in Amphitheater Pula kostet 10 Euro (für Kinder von 6 bis 18 Jahren gibt es 50 % Rabatt, Kinder bis 5 Jahren haben freien Eintritt). Die Öffnungszeiten variieren je nach Jahreszeit.
Diokletianspalast
Wissen Sie, wo einige Szenen von dem legendären Game of Thrones gedreht wurden? Hier, im historischen Zentrum von Split, wo vor fast zweitausend Jahren der Enkel eines Sklaven, ein ehemaliger Legionär und freiwillig abgedankter Kaiser Diokletian seinen Palast erbaute.
Die Macht, nach der er von Kindheit an wahnsinnig strebte, erwies sich als zu schwere Last für einen Menschen aus der untersten Schicht der antiken römischen Gesellschaft. Nachdem er es in vollen Zügen genossen hatte, gab Diokletian plötzlich alles auf und beschloss, sich einen Palast zu bauen, um den Rest seines Lebens ruhig Kohl anzubauen.
Die Wahl fiel auf die griechische Kolonie Aspalathus, die an der Adriaküste liegt. Rund um den Palast des gärtnerischen Kaisers wuchs allmählich die Stadt, die heute als Split bekannt ist. Menschen strömten aus der ganzen Küste hierher, um Schutz und Unterstützung zu erhalten.
Jetzt ist der Palastkomplex stark umgebaut und hat mit den ehemaligen Kaiserpalästen wenig Ähnlichkeit, obwohl die Größe immer noch zu spüren ist. Bis zu drei Hektar, die der Palast einnimmt, umfassen nicht nur das Gebäude selbst, sondern auch den Hof mit zwei Straßen und drei erhaltenen Türmen.
Einst gab es hier mehrere Tempel zu Ehren der römischen Götten, luxuriöse kaiserliche Gemächer, Kolonnaden und ein Mausoleum. Von all dieser Pracht sind bis heute nur das zur Kathedrale umgebaute Mausoleum und der Jupitertempel erhalten geblieben. All dies koexistiert ganz natürlich mit modernen Einkaufszentren, Restaurants und Cafés im Zentrum von Split.
Lokrum
Die Einheimischen nennen dieses kleine Stück Land verflucht. Der Legende nach wurden die Benediktiner, die Lokrum schon im 11. Jahrhundert besiedelten, entweder vom Papst selbst oder von örtlichen Aristokraten von der Insel vertrieben. Einer solchen Macht konnten sie nicht widerstehen: Ihre einzige Rache war die ewige Verdammnis all zukünftiger Besitzer Lokrums.
Während ihres Aufenthalts auf Lokrum bauten die Benediktiner ihre Abtei buchstäblich von Grund auf und veredelten die umliegenden Gebiete. Später befahl Napoleon Bonaparte den Bau von Fort Royal auf dem höchsten Berg der Insel, und im 19. Jahrhundert errichtete Erzherzog Maximilian von Habsburg auf den Ruinen des Klosters ein Schloss, um das sich ein botanischer Garten von wunderbarer Schönheit erstreckte.
Ein Ausflug zur „verfluchten Insel“ ist eine Gelegenheit, nicht nur diese Orte zu sehen: Eine Wanderung zum „toten See“ ist nicht weniger interessant. Hier können Sie sich nach einem anstrengenden Spaziergang an einem der Strände entspannen. Ausflüge werden in Dubrovnik gesammelt. Gruppen werden von der dortigen Anlegestelle mit Fähre auf die Insel gebracht.
Kroatische Küche: Was zu essen?
Die kroatische Küche ist aufgrund der geografischen Lage dieses Landes ein äußerst vielfältiges und interessantes Phänomen. In seinem kontinentalen Teil ist der Einfluss des benachbarten Ungarn stark. Aus Ungarn kommen kroatische Traditionen, mit viel Schmalz und Pfeffer zu kochen. Hier ist das Essen meist sehr kalorienreich und sättigend, wobei Fleischgerichte, Wurst und rohe und gekochte Gemüse überwiegen.
Lamm ist das beliebteste Fleisch in Kroatien. Daraus wird buchstäblich alles gemacht: Würstchen, Frikadellen, Eintöpfe. Manchmal werden auch ganze Hammel und Lämmer geröstet. Schweinefleisch isst man nur selten, aber daraus macht man die legendäre Kulen (gehackte Rohwurst mit viel Pfeffer und Paprika, die dem Gericht eine leuchtend rote Farbe gibt). Auch in Čobanac gibt es Schweinefleischstücke – diese Eintöpfe werden traditionell aus mindestens drei Fleischsorten zubereitet.
Eine andere Sache ist die Küche der Küstenregionen: hier herrschen Leichtigkeit und sogar Raffinesse, die bei Franzosen, Italienern und Griechen entlehnt sind. Man isst viel Fisch, Meeresfrüchte, Kräuter und Gewürze, und das Essen wird nur in Olivenöl oder sogar auf dem Grill gebraten.
Kroatischer Pršut, dünn geschnittener geräucherter oder getrockneter Rohschinken, ist ein Muss – unabhängig davon, ob Sie es im Restaurant oder bei irgendjemandem Zuhause angeboten werden. Es gibt zwei Arten von Pršut. In Dalmatien wird der Schinken geräuchert und in Istrien luftgetrocknet. Istarski Pršut ist ein Nationalgericht und ein besonderer Stolz der Kroaten. Kein einziges Festmahl ist ohne Teller mit durchscheinenden rötlichen Schinkenscheiben komplett. Es wird mit Wein, Pager Käse, Oliven und sogar Melonen serviert.
Zum Mittagessen essen Kroaten traditionell Suppen: Ciorbă oder Maneštra.
- Ciorbă ist nicht nur in Kroatien verbreitet, sondern auf der gesamten Balkanhalbinsel beliebt. Diese Suppe wird mit großen Fleischstücken, Tomaten, Möhren, Zwiebeln, verschiedenen Kräutern und anderen beliebigen Gemüsen auf Kwas zubereitet.
- Maneštra macht man aus verschiedenen Hülsenfrüchten (normalerweise Bohnen, Mais und Erbsen). Diese Suppe ist dick und herzhaft, und Schweinerippchen, viele Gewürze und Kräuter verleihen ihr einen unglaublichen Geschmack.
Nicht weniger sind bei den Kroaten alle Arten von Fleischeintöpfen, Braten mit Kartoffeln und Gemüse sowie Sarma (eine Art Kohlrouladen aus Sauerkraut mit Reis und Pršut für die Würzigkeit) beliebt. In Kroatien isst man auch manchmal statt Suppen Gulasch, der ebenfalls aus der ungarischen Küche stammt und auch in allen Ländern Südeuropas verbreitet ist.
Desserts sind ein beeindruckender Teil der kroatischen Küche und reichen von einfachen rustikalen Gerichten bis zu exquisiten Süßigkeiten.
- Kroaten lieben Hefegebäck: Orahnjaca und Makovnjaca stehen an den Feiertagen immer auf dem Tisch. Das sind mit Nüssen oder Mohn gefüllte Rouladen.
- Skradinska Torta ist eines der exquisitesten Desserts, das weit über die Grenzen Kroatiens hinaus bekannt ist. Früher wurde es zu Hochzeiten gebacken, jetzt ist es auch für andere Feiern üblich. Diese Torten sind ziemlich teuer: neben Eiern werden Honig, Mehl, Butter, Mandeln und andere Nüsse hineingegeben, und der Teig ist mit Rosenwasser und Rum aromatisiert. Sie verleihen dem Dessert eine leichte Würze. Die Torte wird mit Schokoladenglasur gegossen und mit Schokoladenstückchen, Orangenschalen und Walnusshälften dekoriert.
- Eine weitere typisch kroatische Delikatesse ist Rožata. Dieser luftige Pudding hat seinen Namen von dem Rosenlikör, der auf dieses zarte Karamell-Dessert gegossen wird. Sehr lecker und ungewöhnlich: Rožata wird jeden ansprechen, dem Pudding nicht gleichgültig ist.
- Und, schließlich, Zagorski Štrukli – ein Dessert, das in die Liste des kroatischen Kulturerbes als eines der Hauptgerichte der Küche dieses Landes aufgenommen wurde. Štrukli werden aus Hüttenkäse zubereitet und beim Servieren mit Sahnesoße übergossen. Sie stehen mit Sicherheit auf der Speisekarte jedes kroatischen Cafés oder Restaurants.
Alkoholische Getränke in Kroatien sind vor allem lokale Weinsorten, Fruchtlikören und Obstbrände. Mit anderen Worten, Kroaten machen Alkohol von allem, was in ihren Bauerngärten wächst: Himbeere, Aprikose, Kirsche, Apfel – die Liste ließe sich sehr lange fortsetzen. Die beliebtesten Weine sind unter anderem Plavac Mali, Teran, Pošip, Graševina, Malvazija und Vugava. Pflaumen- und Kräuter-Rakija sind auch beliebt.
Schlussfolgerung
In Kroatien können Sie einen Strandurlaub machen, die Geschichte des Balkans studieren und kulinarische Traditionen Südeuropas kennenlernen. Hiesige Natur ist atemberaubend schön, und die Fürsorge der Kroaten für die Umwelt ist mit der Fürsorge für ein geliebtes Kind vergleichbar. Kroatien hinterlässt einen fantastischen Eindruck und weckt den Wunsch, immer wieder zurückzukehren.