UNESCO

Allgemeine Informationen

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erkannte die internationale Gemeinschaft die Notwendigkeit, Mechanismen zur Verhinderung neuer Konflikte und zur Wahrung des Friedens zu schaffen. Die UNESCO wurde zu einer solchen Initiative, deren Arbeit sich auf kulturelle, wissenschaftliche und bildungspolitische Aspekte konzentrierte, die zum Verständnis zwischen den Völkern beitragen. Die Organisation verpflichtete sich, das kulturelle Erbe zu schützen, die Ideale der Toleranz zu fördern und die Entwicklung der Bildung in den Ländern der Welt zu unterstützen.

1972 wurde die erste Konvention verabschiedet, die den Schutz des kulturellen und natürlichen Erbes umfasste, wobei der Schwerpunkt jedoch nur auf materiellen Objekten wie Architektur, Skulpturen und archäologischen Funden lag. Die Kulturen Lateinamerikas, Asiens und Afrikas hatten jedoch das Gefühl, dass ihr auf lebendigen Traditionen basierendes Erbe außer Acht gelassen wurde.

Genau diese Länder waren die Initiatoren der Veränderungen. Sie bestanden darauf, dass immaterielle Formen der Kultur, wie rituelle Gebete oder volkstümliche Theateraufführungen, genauso geschützt werden sollten wie architektonische Denkmäler. Beispiele wie das interaktive Theater Brasiliens oder die rituellen Gebete Simbabwes veranschaulichen die Bedeutung der immateriellen Kultur für diese Regionen. Diese Fortschrittsinitiativen führten zur Schaffung der Zweiten Konvention zum Schutz des immateriellen Kulturerbes.

In der Folge wurde die Notwendigkeit erkannt, nicht nur Kunstwerke, sondern auch das damit verbundene Wissen und die Traditionen zu schützen. Der Vertreter Ecuadors merkte an, dass lokale Kulturen lebendig bleiben und nicht zu Museumsstücken oder Objekten für den kommerziellen Verkauf werden sollten ( ). Dies stellte eine neue Herausforderung für die UNESCO dar: den Schutz lebendiger Kulturen und ihrer Träger.

In den 1990er Jahren wurden Programme wie „Lebendige menschliche Schätze” und „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit” ins Leben gerufen, was 2003 zur Verabschiedung des Übereinkommens zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes führte.

Mission und Hauptziele der UNESCO

Die Mission der UNESCO besteht darin, durch internationale Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation zu Frieden und Sicherheit beizutragen. Die Organisation arbeitet an der Lösung globaler Probleme wie ungleicher Zugang zu Bildung, Bedrohungen des kulturellen Erbes und Auswirkungen des Klimawandels auf Naturdenkmäler.

Die Hauptaktivitäten der UNESCO sind:

• Bildung: Gewährleistung eines gleichberechtigten Zugangs zu hochwertiger Bildung für alle;
• Wissenschaft: Förderung von wissenschaftlicher Forschung und Innovation;
• Kultur: Erhaltung des kulturellen Erbes, Schutz materieller und immaterieller Kulturgüter;
• Information und Kommunikation: Förderung der Meinungsfreiheit, der Medienkompetenz und des gleichberechtigten Zugangs zu Informationen.

UNESCO-Weltkulturerbe

Das UNESCO-Weltkulturerbe umfasst Objekte, die für die gesamte Menschheit von besonderem kulturellem oder natürlichem Wert sind. Dazu gehören:

• Kulturelle Objekte: historische Gebäude, architektonische Ensembles, archäologische Stätten, Orte, die mit kulturellen Traditionen oder wichtigen Ereignissen verbunden sind (z. B. die Pyramiden von Gizeh, das Taj Mahal).
• Naturstätten: einzigartige Naturlandschaften, Nationalparks, Biosphärenreservate, geologische Formationen (z. B. das Great Barrier Reef, der Yellowstone-Nationalpark).
• Gemischte Objekte: verbinden sowohl kulturelle als auch natürliche Werte (z. B. der Berg Athos in Griechenland).

Kriterien für die Auswahl von Stätten

Objekte, die in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen werden können, müssen mindestens eines von zehn Kriterien erfüllen. Zu den Kriterien gehören der universelle Wert des Objekts, seine Authentizität und seine Bedeutung für die Geschichte, Kunst oder Wissenschaft:

1. Kultureller Wert: Das Objekt muss ein herausragendes Beispiel menschlicher Kreativität darstellen oder für die Geschichte der Menschheit von Bedeutung sein.
2. Einfluss auf Kultur oder Zivilisation: Das Objekt muss für den Austausch von Ideen, Werten oder die Entwicklung von Architektur, Kunst oder Technologie zwischen Kulturen von Bedeutung sein.
3. Zeugnis einer einzigartigen oder seltenen kulturellen Tradition: Das Objekt muss eine bedeutende kulturelle Tradition repräsentieren oder Zeugnis einer untergegangenen Zivilisation ablegen.
4. Architektonisches oder technologisches Vorbild: Das Objekt muss ein herausragendes Beispiel für einen architektonischen Stil, Stadtplanung oder Landschaftsgestaltung sein.
5. Hervorragendes Beispiel für die Interaktion des Menschen mit seiner Umwelt: Das Objekt muss ein bedeutendes Beispiel für die Interaktion zwischen Mensch und Umwelt darstellen.
6. Natürliche Schönheit oder ästhetische Bedeutung: Natürliche Objekte müssen sich durch außergewöhnliche Schönheit auszeichnen.
7. Zeugnis der Entwicklungsstadien des Planeten: Natürliche Objekte müssen wichtige Etappen in der Geschichte der Erde widerspiegeln, wie beispielsweise geologische Prozesse oder die Evolution der Arten.
8. Bedeutung für die biologische Evolution: Die Objekte müssen einzigartige natürliche Prozesse beherbergen, die für die Erhaltung der biologischen Vielfalt von globaler Bedeutung sind.
9. Erhaltung der biologischen Vielfalt: Die Objekte müssen ein Lebensraum für die Erhaltung einer herausragenden biologischen Vielfalt oder seltener Arten von Flora und Fauna sein.
10. Vom Aussterben bedroht: Objekte, die von Zerstörung oder Aussterben bedroht sind, können zum Schutz den Status eines Weltkulturerbes erhalten.

Um in die UNESCO-Liste aufgenommen zu werden, muss ein Objekt eines dieser Kriterien erfüllen und über Authentizität, Integrität und geeignete Verwaltungs- und Schutzmechanismen verfügen.

Bekannte UNESCO-Welterbestätten

• Ägyptische Pyramiden, Ägypten. Insbesondere die Pyramiden von Cheops, Chephren und Mykerinos gehören zu den größten architektonischen Errungenschaften der Antike. Diese Pyramiden auf dem Plateau von Gizeh wurden vor über 4.500 Jahren als Grabstätten für Pharaonen erbaut. Sie gelten als eines der sieben Weltwunder der Antike und beeindrucken bis heute durch ihre Größe, Geometrie und technischen Errungenschaften. Seit 1979 gehören sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.

• Die Chinesische Mauer, China. Sie ist eines der beeindruckendsten Bauwerke der Geschichte. Sie wurde über viele Jahrhunderte hinweg, beginnend im 3. Jahrhundert v. Chr., erbaut, um China vor Invasionen aus dem Norden zu schützen. Das Bauwerk erstreckt sich über mehr als 21.000 Kilometer und symbolisiert die Stärke und Verteidigung der chinesischen Zivilisation. Seine Einzigartigkeit liegt nicht nur in seiner Länge, sondern auch in der Vielfalt der für seinen Bau verwendeten Materialien. Seit 1987 gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe.

• Grand Canyon, USA. Er befindet sich im Bundesstaat Arizona und ist eine der außergewöhnlichsten Natursehenswürdigkeiten der Welt. Er erstreckt sich über mehr als 440 Kilometer und erreicht eine Tiefe von über 1800 Metern. Der Canyon wurde über Millionen von Jahren vom Colorado River geformt und ist ein hervorragendes Beispiel für natürliche Erosion. Seine einzigartigen geologischen Schichten spiegeln die Geschichte der Erde in verschiedenen Stadien wider. Er wurde 1979 in die UNESCO-Liste aufgenommen.

• Akropolis, Griechenland. Sie befindet sich in Athen und ist ein Symbol für das antike Griechenland und sein kulturelles Erbe. Es handelt sich um einen felsigen Hügel, auf dem sich wichtige architektonische Denkmäler wie der Parthenon, der Tempel der Nike und das Erechtheion befinden. Sie war im 5. Jahrhundert v. Chr. das wichtigste religiöse und politische Zentrum Athens. Die Akropolis symbolisiert die Ideale der klassischen Epoche, darunter Demokratie, Kunst und Philosophie. Seit 1987 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.

• Machu Picchu, Peru. Diese verlorene Stadt der Inka liegt auf über 2.400 Metern Höhe in den Bergen Perus. Sie wurde im 15. Jahrhundert erbaut und blieb bis zu ihrer Entdeckung im Jahr 1911 vor der Außenwelt verborgen. Der archäologische Komplex umfasst die Überreste von Palästen, Tempeln und Terrassen und ist ein hervorragendes Beispiel für die Ingenieurskunst der Inkas. Machu Picchu gilt als heiliger Ort, an dem die Herrscher der Inkas lebten und religiöse Rituale durchgeführt wurden. Seit 1983 gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Deutschland und die UNESCO

Deutschland wurde am 11. Juli 1951 Mitglied der UNESCO. Seitdem ist es einer der wichtigsten Partner der Organisation. Deutschland beteiligt sich aktiv an der Entwicklung internationaler Projekte in verschiedenen Bereichen, beispielsweise in den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Kultur, Kommunikation und Schutz des Naturerbes.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Mitgliedschaft in der UNESCO ein wichtiger Schritt für Deutschland auf dem Weg zur internationalen Integration und zur Entwicklung der humanitären Zusammenarbeit. Deutschland beteiligt sich aktiv an den globalen Initiativen der UNESCO in den Bereichen nachhaltige Entwicklung und Geisteswissenschaften. Dies gilt insbesondere für Projekte im Zusammenhang mit dem Schutz des kulturellen Erbes, Umweltprogrammen und der Förderung der akademischen Mobilität.

UNESCO-Welterbestätten in Deutschland

In Deutschland gibt es insgesamt 51 UNESCO-Welterbestätten – ein kulturelles und natürliches Erbe, das den Reichtum der Geschichte und Natur des Landes widerspiegelt. Betrachten wir die bekanntesten davon.

Kölner Dom

Der Kölner Dom ist ein gotisches Meisterwerk und die wichtigste katholische Kirche Deutschlands. Sein Bau dauerte über 600 Jahre, was ihn zu einem der ehrgeizigsten Architekturprojekte Europas macht. Der Dom beeindruckt durch seine prächtigen Glasfenster, 157 Meter hohen Türme und seine reichhaltige Innenausstattung. Hier wird der Reliquienschrein mit den Gebeinen der Heiligen Drei Könige aufbewahrt, der ein wichtiges Pilgerziel ist.

Museumsinsel

Die Museumsinsel in Berlin ist ein Komplex weltweit führender Museen mit einzigartigen archäologischen und künstlerischen Sammlungen. Dazu gehören das Pergamonmuseum, das Alte und Neue Museum, die Alte Nationalgalerie und das Bode-Museum. Die Sammlungen umfassen die Geschichte der Menschheit von der altägyptischen Zivilisation bis zur klassischen Kunst des 19. Jahrhunderts. Dieser Ort ist das kulturelle Herz der Hauptstadt.

Schloss- und Park Sanssouci

Der Schloss- und Parkkomplex Sanssouci in Potsdam ist die Residenz des preußischen Königs Friedrichs des Großen, das „deutsche Versailles“. Der Komplex umfasst einen prächtigen Palast, Terrassenweinberge und weitläufige Landschaftsgärten. Sanssouci ist berühmt für seine Rokoko-Architektur, seine eleganten Innenräume und seine zahlreichen Pavillons. Der Ort symbolisiert das Zeitalter der Aufklärung und die künstlerischen Ambitionen der Könige.

Wartburg (Eisenach)

Die Wartburg (Eisenach) ist der Ort, an dem Martin Luther den Neuen Testament ins Deutsche übersetzte. Sie wurde im 11. Jahrhundert erbaut und wurde zum Symbol der Reformation und der deutschen Geistesgeschichte. Die Festung war auch mit Minnesängern und mittelalterlicher Poesie verbunden, insbesondere mit Legenden über Gesangswettbewerbe. Heute zieht sie Touristen mit ihrer historischen Atmosphäre und dem Panorama des Thüringer Tals an.

Die Altstadt von Bamberg

Die Altstadt von Bamberg ist ein Beispiel für mittelalterliche Stadtarchitektur. Ihr Grundriss und ihre Bebauung haben sich seit dem 11. bis 13. Jahrhundert kaum verändert. Besondere Aufmerksamkeit erregt „Klein-Venedig“ – das Fischerviertel an der Regnitz. Bamberg ist auch bekannt für sein einzigartiges historisches Rathaus, das direkt am Wasser steht, und für die Tradition des Rauchbiers.

Die Altstadt von Lübeck

Die Altstadt von Lübeck ist die Hauptstadt der Hanse mit einer bedeutenden Handels- und Seefahrtsgeschichte. Gotische Backsteinkirchen, enge mittelalterliche Gassen und prächtige Lagerhäuser erinnern an ihren Wohlstand im Mittelalter. Das Wahrzeichen der Stadt ist das Holstentor, das symbolträchtige Stadttor. Lübeck ist auch für die Herstellung von Marzipan bekannt, das hier nach alten Rezepten zubereitet wird.

Oberes Mittelrheintal

Das Oberes Mittelrheintal ist eine historische Landschaft mit Burgen, Weinbergen und mittelalterlichen Städten. Auf der Strecke zwischen Bingen und Koblenz befinden sich über 40 Burgen und Festungen. Der Weinbau hat hier eine tausendjährige Tradition, und die Panoramen der Flusssäume gelten als einige der schönsten in Europa. Die Region inspirierte viele Dichter und Maler der Romantik.

Die Salzburger Bergwerke Rammelsberg, die Stadt Goslar

Die Salzburger Bergwerke Rammelsberg und die historische Stadt Goslar sind einzigartige Industriedenkmäler. Der Erzabbau in Rammelsberg dauerte fast tausend Jahre, was ihn zu einem der ältesten Bergbauzentren Europas macht. Goslar ist bekannt für seine gut erhaltenen mittelalterlichen Gebäude und war einst Residenz deutscher Kaiser. Zusammen veranschaulichen sie die Entwicklung des Bergbaus in Deutschland.

Wattenmeer

Das Wattenmeer ist eines der größten Gezeitenbiotope der Welt (zusammen mit Dänemark und den Niederlanden). Es ist ein einzigartiges Naturgebiet mit Sandbänken, Wattflächen und Sümpfen, das je nach Gezeiten sein Aussehen verändert. Das Meer ist ein wichtiger Ort für die Migration von Millionen von Vögeln und Heimat für Seehunde und viele Meereslebewesen. Touristen können die Gegend bei Wanderungen über die Sandbänke erkunden.

Immaterielles Kulturerbe Deutschlands

Zur Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO gehören unter anderem:

• Tradition der Orgelmusik und des Orgelbaus. Deutschland hat eine jahrhundertealte Tradition des Orgelbaus und der Orgelmusik, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Die Kunst des Orgelbaus erreichte hier dank Meistern wie der Familie Silbermann und der Unterstützung der kirchlichen Kultur ihren Höhepunkt. Orgelmusik ist nach wie vor Teil religiöser und weltlicher Veranstaltungen und wird aktiv an Musikhochschulen unterrichtet. Die Erhaltung und Restaurierung historischer Instrumente ist ein wichtiger Bestandteil der Kulturpolitik des Landes.
• Brüder Grimm und das Erbe der Brüder Grimm. Dies ist eines der bekanntesten kulturellen Symbole Deutschlands, das die Weltliteratur und die mündliche Überlieferung beeinflusst hat. Die Brüder Grimm sammelten Volksmärchen, Legenden und Märchen, die seit Jahrhunderten in den deutschen Regionen existierten. Ihre Werke prägen die Vorstellung von deutscher Mythologie, moralischen Werten und Folklore. Kulturzentren, Museen und Festivals, die den Brüdern Grimm gewidmet sind, tragen dazu bei, dieses Erbe zu bewahren und zu verbreiten.
• Bierkultur. Deutschland ist bekannt für seine Biersorten, Brautraditionen und Bierfeste. Eines der Schlüsselelemente ist das Reinheitsgebot von 1516, das die Qualitätsstandards für das Getränk festlegte. Bierlokale, Brauereien und Biergärten sind ein fester Bestandteil des sozialen Lebens der Deutschen. Die Biertraditionen werden von Generation zu Generation weitergegeben und sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene gepflegt.

• Karneval/Fastnacht. Es handelt sich um die traditionelle Festzeit vor der Fastenzeit, die besonders in der Rheinregion, beispielsweise in Köln, Mainz und Düsseldorf, beliebt ist. Das Fest umfasst farbenfrohe Kostümparaden, Musikaufführungen, satirische Shows und Volksfeste. Der Karneval ist ein wichtiges kulturelles Ereignis, das Freiheit, Kreativität und Sozialkritik symbolisiert. Die Traditionen werden von Gemeinden und Karnevalsvereinen weitergegeben, die lokale Bräuche und Symbole bewahren.

  

• Deutsches Puppentheater. Es hat eine jahrhundertealte Geschichte und umfasst verschiedene Techniken – von Marionetten über Handpuppen bis hin zum Schattentheater. Es spielte eine wichtige Rolle bei der Aufklärung und Popularisierung der Folklore sowie bei der Unterhaltung von Kindern und Erwachsenen. Puppenspieler geben ihr Wissen über spezielle Schulen, Theater und Familientraditionen weiter. Das moderne Puppentheater in Deutschland entwickelt sich aktiv weiter und verbindet traditionelle Techniken mit modernen Kunstformen.

• Falknerei (gemeinsames Element mit mehreren Ländern). Dieses immaterielle Kulturerbe Deutschlands hat eine lange Geschichte, die mit Jagdtraditionen und dem Adel verbunden ist. Heute ist diese Kunst nicht nur eine Jagdmethode, sondern auch Ausdruck einer tiefen Verbundenheit des Menschen mit der Natur und seiner Sorge um den Erhalt der Raubvögel. Im Land gibt es Falknerclubs und Bildungsprogramme, die Wissen über die Pflege, Ausbildung und den Schutz von Vögeln vermitteln.

  

Die genannten Traditionen unterstreichen die kulturelle Vielfalt und die historischen Bräuche des Landes.

UNESCO-Register „Memory of the World“

Deutschland hat eine Reihe einzigartiger Dokumente im Register:

• Die Gutenberg-Bibel – das erste gedruckte Buch. Es wurde um 1455 in Mainz hergestellt und gilt als das erste massenhaft gedruckte Buch der Welt, das den Beginn des Buchdruckzeitalters markierte. Dank der innovativen Technologie der beweglichen Lettern von Johann Gutenberg wurde die Verbreitung von Wissen schneller und zugänglicher. Diese Ausgabe wurde zu einem der bedeutendsten kulturellen Artefakte der Menschheit.
• Die Archive von Johann Sebastian Bach. Sie enthalten einzigartige Manuskripte, Partituren und Dokumente, die mit dem Leben und Werk des berühmten Komponisten in Verbindung stehen. Diese Materialien spiegeln die Entwicklung der europäischen Musikkultur des 18. Jahrhunderts wider und sind von außergewöhnlicher historischer Bedeutung.
• Die Akten der Brüder Grimm. Sie umfassen Sammlungen von Manuskripten, Wörterbüchern und Materialien, die während ihrer Arbeit an Märchen und linguistischen Studien gesammelt wurden. Dies ist ein einzigartiges dokumentarisches Zeugnis der Entstehung des deutschen Folklore- und Sprachkulturerbes. Die Erforschung dieser Dokumente trägt auch heute noch zum Verständnis der Entwicklung der literarischen und kulturellen Traditionen des Landes bei.
• Das Tagebuch der Anne Frank (gemeinsam mit den Niederlanden). Die persönlichen Aufzeichnungen eines jungen jüdischen Mädchens, das während des Zweiten Weltkriegs vor den Nazis versteckt war, sind eines der bekanntesten und bewegendsten Dokumente über die Tragödie des Holocaust und wurden zu einem Symbol für den Kampf um die Menschenwürde.
• Dokumente des Heiligen Römischen Reiches. Sie umfassen jahrhundertealte Aufzeichnungen, Dekrete, diplomatische Akte und juristische Dokumente, die das politische System Mitteleuropas geprägt haben. Diese Dokumente zeugen von der Entwicklung der Staatsverwaltung, des Rechts und der internationalen Beziehungen im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Europa.

UNESCO-Biosphärenreservate in Deutschland

Deutschland hat mehrere Biosphärenreservate, darunter:

• Schwarzwald.
• Schwäbische Alb.
• Ostfriesische Küste und Wattenmeer.
• Soldau-Flaming.
• Rhein-Hessische Hochebene.

Sie zielen darauf ab, einzigartige Naturlandschaften und die biologische Vielfalt zu erhalten.

UNESCO-Programme in Deutschland

Wissenschaftliche und ökologische Projekte

Die UNESCO unterstützt aktiv wissenschaftliche und ökologische Initiativen in Deutschland. Zu den Schwerpunkten gehören der Schutz der natürlichen Ressourcen, die Nachhaltigkeit der Ökosysteme und die Anpassung an den Klimawandel. In Deutschland gibt es 18 UNESCO-Biosphärenreservate.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Überwachung der Auswirkungen des Klimawandels und der Entwicklung von Modellen für eine nachhaltige Entwicklung für Städte und Naturgebiete.

Bildungsprogramme

Deutschland beteiligt sich aktiv an internationalen Bildungsinitiativen der UNESCO, die auf Innovation, gleichberechtigten Zugang zu Bildung und digitale Transformation abzielen. Besonderes Augenmerk wird auf inklusive Bildung, Umweltbildung und die Entwicklung von Zukunftskompetenzen gelegt.

Die UNESCO arbeitet auch mit deutschen Universitäten und Forschungszentren im Rahmen globaler Forschungsprogramme zusammen.

Das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen (ASPnet) in Deutschland

In Deutschland ist ein breites Netzwerk von UNESCO-Projektschulen (ASPnet) aktiv, das Hunderte von Bildungseinrichtungen umfasst – von Grundschulen über Gymnasien bis hin zu spezialisierten Bildungseinrichtungen.

Die Hauptthemen der Aktivitäten sind:

• Bildung für nachhaltige Entwicklung;
• Menschenrechte und Friedenskultur;
• interkulturelle Kommunikation;
• Kulturerbe und Kreativität.

Die Schulen nehmen an internationalen Projekten, Austauschprogrammen und Bildungsforen teil und fördern so ein bewusstes und aktives globales Bürgerbewusstsein.

Kultur- und Medieninitiativen

Die UNESCO unterstützt zahlreiche Kulturprogramme in Deutschland, die auf Folgendes abzielen:

• Erhaltung des kulturellen Erbes;
• die Entwicklung der Kreativwirtschaft und der kulturellen Vielfalt;
• die Förderung zeitgenössischer Kunst, Theater, Museen und Festivals.

Deutschland beteiligt sich auch aktiv an UNESCO-Programmen zur Medienfreiheit und zur Förderung der Medienkompetenz. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die akademische Freiheit, die Pressefreiheit und den ethischen Journalismus gelegt.

Deutschland ist eines der aktivsten Mitglieder der UNESCO und leistet einen wichtigen Beitrag zur:

• Entwicklung der internationalen Bildung und Wissenschaft
• Erhaltung des kulturellen und natürlichen Erbes
• den Schutz der Meinungsfreiheit und die Unterstützung von Journalisten
• Umweltinitiativen und nachhaltige Entwicklung

Die Rolle Deutschlands in der UNESCO ist ein Beispiel für eine langfristige strategische Partnerschaft und kulturelle Verantwortung.

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