Portugal
Portugal macht im Gegensatz zu anderen Ländern, die die Welt mit den Ereignissen, die in ihnen stattfinden, ständig überraschen, verblüffen und sogar erschrecken, keine Schlagzeilen. Das Leben hier ist ruhig und gemessen, und diese Stabilität zieht Touristen und Einwanderer aus der ganzen Welt an. Den einen lockt ein komfortabler Aufenthalt an den herrlichen Stränden von Algarve, Madeira und Cascais, den anderen das herrliche Klima, relativ günstige Immobilien und die Möglichkeit, in einem ruhigen Land zu seinem eigenen Vergnügen zu leben.
Allgemeine Informationen
Portugal teilt sich die Iberische Halbinsel mit seinem einzigen Nachbarn Spanien. Das Land wird im Süden und Westen vom kühlen Wasser des Atlantiks umspült und bildet eine Halbenklave.
Anders als das monarchistische Spanien hat Portugal seit 1910 den Status einer parlamentarischen Republik. Es ist ein entwickeltes Land mit einem ziemlich hohen Lebens- und Medizinstandard, das Mitglied der NATO (seit 1949), der UNO (seit 1955), der EU (seit 1986) und anderer großer Organisationen ist.
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Portugal
Geografische Lage und Wetter
Portugal liegt vollständig in der westlichen Hemisphäre. Das Klima ist mediterran: Die Winter sind mild, mit angenehmen Temperaturen von 5–10 °C, und im Sommer, erwärmt sich die Luft auf 20–27 °C.
Allerdings trübt die Kühle des Atlantiks das Bild ein wenig, ansonsten könnte Portugal als einer der besten Orte für einen Badeurlaub in Europa gelten. Selbst im August, wenn die Sommerhitze ihren Höhepunkt erreicht, übersteigt die Temperatur der Küstengewässer selten 20 °C. Allerdings gibt es immer noch genug Badelustige, sodass die Strände meist überfüllt sind.
![Portugal: Landkarte Portugal: Landkarte](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x504/8/42/q7lhgp-3f020b45de69c1ffa8016d75493db428.jpg)
Portugal: Landkarte
Bevölkerung, Sprache, Währung
Etwas mehr als 10,5 Millionen Menschen leben in Portugal. Im Gegensatz zu Spanien, wo neben Spanisch die Sprachen aller anderen autonomen Gemeinschaften offiziell verwendet werden, gibt es hier nur eine Amtssprache – Portugiesisch. Das in drei Provinzen des Landes gesprochene Mirandés ist als Minderheitensprache erkannt.
Portugiesisch wird nicht nur in Portugal selbst gesprochen, sondern auch in einigen Ländern Lateinamerikas, Afrikas und Eurasiens. Diese Sprache wird von mehr als 240 Millionen Einwohnern der ehemaligen portugiesischen Kolonien als Muttersprache angesehen. Die Währung in Portugal ist der Euro.
Im Gegensatz zu den Spaniern, die sich zwar zum größten Teil zum Katholizismus bekennen, sich aber nicht in besonderer Religiosität unterscheiden, sind die Portugiesen gerade die idealen „guten Katholiken“. Davon sind etwa 90 % nicht nur katholisch getauft, viele halten auch eifrig den kirchlichen Ritus ein. Die restlichen 10 % sind Protestanten, Muslime und Vertreter anderer Glaubensrichtungen, die sich zu unterschiedlichen Zeiten in Portugal niedergelassen haben, sowie Agnostiker und Atheisten.
Anreise
Seit dem 1. Januar 1986 ist das Land Mitglied der EU, seit Juni 1992 des Schengen-Raums. Daher ist es einfacher denn je, hierherzukommen: Sie brauchen dafür nur Geld und Lust.
![Portugal Karte Illustrative Karte von Portugal](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x397/2/d9/vvsbw4-a71c86f821816a3eaf5c162bcd71ed92.jpeg)
Flugzeug
Die wohl schnellste und auch billigste Art nach Portugal zu kommen ist das Flugzeug. Viele Airlines wie, zum Beispiel, TAP, Lufthansa, Eurowings bieten ganzjährig direkte Linienflüge von allen größeren deutschen Flughäfen an. Preislich interessant sind aber vor allem die Billigflieger wie RyanAir und EasyJet und die Charterlinien wie Condor. Die Flugzeit aus Deutschland nach Portugal beträgt ca. 3 Stunden.
Je nach Ihr Reiseziel landen sie in einem der wichtigsten Flughäfen des Landes. Die Strandurlauber kommen meistens in Faro an. Den Mittelteil von Portugal erreicht man am besten über den Airport in Lissabon und nördliche Regionen über den Flughafen in Porto. Auf Madeira und den Azoren gibt es auch internationale Flughäfen.
Die Tickets kosten durchschnittlich etwa 100 Euro. Sie können Geld sparen, wenn Sie einen Flug einige Monate vor der Abreise buchen. Es ist auch zu bedenken, dass die Flüge in der Hochsaison, also von Juli bis September, und an großen Feiertagen (Weihnachten, Neujahr, Ostern, Unabhängigkeitstag) am teuersten sind.
Bus oder Zug
Deutschland und Portugal sind durch zahlreiche Fernbuslinien miteinander verbunden. Von fast allen größeren deutschen Städten können Sie zumindest Lissabon, Porto und Faro erreichen. Die Reise ist aber erschöpfend und daeurt ca. 36 Stunden. Wegen relativer Billigkeit und keiner längeren Vorabbuchungsfristen ist es aber auch eine gute Variante für mache Reisende.
Auch mit der Bahn ist Portugal zu erreichen. Von größter Bedeutung für den Reisenden aus Deutschland ist die internationale Zugstrecke Köln-Lissabon.
Auto
Wer eigenes Auto und genug Zeit hat, kann auch auf solche Weise Portugal erreichen. Die Strecke ist gut ausgebaut und es liegen viele interessante Städte (Paris, Barcelona, Madrid sind nur die größten davon) und Landschaften (Gebirge, Küsten, wüstenähnliche Ebenen, Wälder) auf dem Weg. Sie müssen jedoch die Maut für die Autobahnen in Frankreich und Spanien berücksichtigen.
Unterkunft
Hotels verschiedener Niveaus, Campingplätze und Mietwohnungen sind die drei beliebtesten Mietoptionen in Portugal. Jeder von ihnen hat eigene Vor- und Nachteile.
Hotels und Campingplätze eignen sich gut für Kurztrips – zum Beispiel für den Urlaub in der Hochsaison. Die Zimmerpreise sind günstiger als in Spanien und die Qualität der Dienstleistungen ist nicht schlechter. Es gibt jedoch ein „aber“: Je billiger das Hotel oder das Hostel ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer unangenehmen Überraschung. Es ist ganz möglich, dass die Fotos auf der Website den tatsächlichen Lebensbedingungen gar nicht entsprechen. Daher ist es besser, entweder nach teureren Hotels Ausschau zu halten oder gleich bei der Ankunft ein Hotel vor Ort zu suchen: Zumindest sieht man sofort, worauf man sich einlässt.
Hier sind einige gute Optionen:
- Safestay Lisbon ist ein stilvolles Hostel im Zentrum von Lissabon, 200 Meter vom Hauptbahnhof entfernt. Das Hostel befindet sich in einem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert und einige Zimmer verfügen über polierte Holzböden und Kamine. Die Gäste haben Zugang zu einer großen Dachterrasse, einem Innenhof und einem Garten. Einfache, aber gemütliche und saubere Zimmer, WLAN und Frühstück sind kostenlos.
Quinta do Retiro ist ein gemütliches Gästehaus mit vier Zimmern in Torre de Moncorvo. Die Zimmer verfügen über alle Annehmlichkeiten und Klimaanlagen. Es gibt einen Swimmingpool, einen Garten, eine Terrasse und kostenlose Parkplätze. Das Gästehaus befindet sich in einem von wunderschöner Natur umgebenen ruhigen Ort und ist für diejenigen, die Komfort zu günstigen Preis suchen, eine perfekte Wahl.
Quinta do Retiro
Foto aus booking.com Funchal Apartments – City View ist ein günstiges Hostel auf Madeira. Das Hostel genießt eine günstige Lage: Es ist nur einen Block vom Meer entfernt und die Sehenswürdigkeiten Funchals liegen auch in der Nähe. Duschen und Toiletten genauso wie einige Zimmer werden gemeinsam genutzt. WLAN und Klimaanlage sind kostenlos verfügbar und Parkplätze können die Gäste gegen eine zusätzliche Gebühr benutzen.
Funchal Apartments
Foto aus booking.com - Bagetti Guest House ist ein Gästehaus in einem historischen Gebäude im Herzen von Lissabon. In der Nähe findet man U-Bahn, Geschäften, Restaurants. Es stehen sowohl Mehrbett- als auch Privatzimmer zur Verfügung. Einige der Unterkünfte verfügen über einen Flachbild-Kabel-TV, eine voll ausgestattete Küche mit Mikrowelle und ein Gemeinschaftsbad mit Bidet und kostenlosen Pflegeprodukten. WLAN ist kostenlos.
- Urban Garden ist ein günstiges Hostel im Herzen der portugiesischen Hauptstadt. Zimmer (wie auch Küche und Bad) muss man mit anderen Gästen teilen, aber das Hostel ist sehr sauber und das Personal ist freundlich. Es gibt eine Bar, einen Garten und eine Terrasse. WLAN ist kostenlos.
Auch das direkte Mieten der Wohnungen und Zimmer von Eigentümern in Portugal kann sich als echtes Roulette mit völlig unvorhersehbarem Ende entpuppen, insbesondere wenn Sie blind buchen. Wenn Sie eine Wohnung auf einer Immobilienwebsite (besonders gilt das für portugiesische Websites) buchen, haben die gezeigten Fotos möglicherweise nichts mit den tatsächlichen Bedingungen zu tun. Daher beginnen viele nur nach der Ankunft mit der Wohnungssuche, um die wirklichen Aufenthaltsbedingungen zu verstehen. Außerdem antworten einige Vermieter ungern auf E-Mails oder Privatnachrichten. Daher ist es einfacher, telefonisch Kontakt aufzunehmen. Und es wird nicht schaden, noch einmal abzuklären, ob es keine Nebenkosten gibt.
Übrigens hat das Oberste Gericht Portugals kürzlich im März 2022 entschieden, dass Privatunterkünfte in Wohngebäuden nicht für kurzfristige touristische Aufenthalte gedacht sind. Es ist noch nicht ganz klar, wie sich diese Entscheidung genau auf die Verfügbarkeit von Mietwohnungen auswirken wird, aber ihre Folgen können sehr schwerwiegend sein.
Was zu sehen?
Atemberaubende Schönheit alter Burgen, Schlösser und Festungen, gemütliche Städte und Dörfer an den Ufern des Atlantiks, Nationalparks und natürlich herrliche Strandresorts sind etwas, das für immer im Herzen eines jeden, der dieses Land mindestens einmal besucht hat, bleibt.
Bewundern Sie die Sehenswürdigkeiten Portugals, atmen Sie seine salzigen Winde ein, genießen Sie Bouquets von Weinen, die französischen und spanischen in nichts nachstehen, beobachten Sie das Leben der gebürtigen Portugiesen … das ist ein einzigartiges Erlebnis.
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Die 20 besten Orte in Portugal
Lissabon
Die Hauptstadt Portugals ist eine der ältesten Städte nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Welt. Aufgrund seiner strategisch zentralen Lage und der Nähe zum Wasser war Lissabon ein wichtiger Punkt auf der Landkarte. Zuerst gehörte die Stadt den Keltiberern, später wurde sie von den Römern erobert, dann etablierten die Westgoten hier ihre Macht, und im 8. Jahrhundert kamen die Mauren. Erst 1147 eroberten die Christen die Stadt zurück, und noch ein Jahrhundert später beschloss König Afonso III, Lissabon zur Hauptstadt zu machen.
![Die Straßen von Lissabon Lissabon](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x218/d/ce/v2qkxc-7e51be7226abb37993ddbd7698f92ced.webp)
Die malerischen Straßen von Lissabon
Lissabon ist genauso wie Rom als „a cidade das sete colinas“, die Stadt der sieben Hügel, bekannt. Einige sagen, dass es ein Mythos ist und dass die Hauptstadt Portugal tatsächlich acht Hügel hat, aber egal, ob es sieben oder acht sind: Die Wahrheit ist, dass Lissabons Hügel zu all seiner Schönheit beitragen. Wenn Sie die Sehenswürdigkeiten von Lissabon bewundern wollen, seien Sie geduldig und tragen Sie die bequemsten Schuhe – das Gelände beinhaltet selbstverständlich viele steile Anstiege und Abfahrten.
Das historische Zentrum Lissabons, Baixa, hat zahlreiche Plätze mit einer langen Geschichte – Rossio (offiziell Praça de D. Pedro IV), Praça da Figueira, Praça dos Restauradores und Praça do Comércio.
![Lissabon Stadtzentrum, Baixa Lissabon Stadtzentrum, Baixa](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x258/9/0b/ook42d-4ec3d6bc6adfef779b396d8a915a00b9.jpg)
Das historische Zentrum von Lissabon - Baixa
Der Rossio erinnert sich an die Treffen der Lissabonner, die Empfänge des ausländischen Adels und das erste Autodafé. Auf dem Rossio befand sich der Palácio dos Estaus, zuerst der Adelspalast und später der Sitz der portugiesischen Inquisition. Hier befanden sich auch das Hospital Real de Todos-os-Santos und viele andere schöne Bauwerke. Das Erdbeben von 1755 und der Brand von 1836 zerstörten jedoch fast alle Gebäude. Anstelle des Krankenhauses befindet sich jetzt Praça da Figueira und anstelle des luxuriösen Palastes baute man das nicht weniger schöne Teatro Nacional D. Maria II.
![Teatro Nacional D. Maria II Teatro Nacional D. Maria II](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x257/9/6e/vy5dbf-1685c80441cd2b3b1bf82e6f50faf6e9.jpg)
Teatro Nacional D. Maria II
Sie sollten unbedingt Livraria do Simão, die kleinste Buchhandlung Portugals, besuchen. Der Besitzer hat es irgendwie geschafft, mehr als 4.000 Bücher auf vier Quadratmetern zu arrangieren. Wenn ein Kunde kommt, muss Simão nach draußen gehen, aber daran hat er sich inzwischen gewöhnt.
Nicht weniger interessant ist die längste (mit Ausnahme der Krim-Brücke), nach dem großen Seefahrer benannte Brücke Europas, Ponte Vasco da Gama. Bemerkenswert ist nicht nur seine Länge von 17 Kilometern, sondern auch die feierliche Eröffnung auf der Expo 98, die dem 500-jährigen Jubiläum der Entdeckung des Seewegs nach Indien gewidmet war.
![Ponte Vasco da Gama Ponte Vasco da Gama](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x200/a/ec/ufqlfe-f2e508bedd62e6a0adddd0aa05f26eca.webp)
Ponte Vasco da Gama
Der Grande Lisboa (Großraum Lissabon) heißt die Agglomeration, die über mehrere Jahrhunderte um die Hauptstadt gewachsen ist und diese inzwischen an Einwohnerzahl deutlich übertrifft. Wenn es in der Stadt tatsächlich etwa eine halbe Million Menschen gibt, dann in den Vororten wohnen mehr als 2,5 Millionen. Das Zentrum von Lissabon besteht aus Palästen, Denkmälern, Theatern und Plätzen. Den Großraum Lissabon bilden unter anderem der prächtige Sintra-Cascais-Nationalpark, der modische Ferienort Cascais und die Stadt Almada mit einer Nachbildung des brasilianischen Christo Redentors – nur hier trägt sie den Namen Cristo Rei.
![Sintra-Cascais-Nationalpark Sintra-Cascais-Nationalpark](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x218/4/be/hofuqr-875ee3ba2d98f7df4070007cbbbeabe4.jpg)
Sintra-Cascais-Nationalpark
Porto
Je näher zum Norden, desto mehr Menschen betrachten Porto als die eigentliche Hauptstadt Portugals. Die Stadt an der Atlantikküste punktet zudem mit einer hervorragenden Lage und einem guten Hafen.
![Porto Porto](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x257/6/2c/jvr6uj-e78882a8ee10ff29f603bb7ff54d72c6.jpg)
Porto - eine charmante Stadt in Portugal
Im Gegensatz zu Lissabon ist Porto viel besser erhalten: Es litt nicht unter dem Erdbeben, das 1755 den größten Teil Portugals verwüstete. Die Stadt hat nie größere Brände oder Flute erlebt, daher ist ihr historisches Zentrum bis heute fast unverändert geblieben, und Porto unterscheidet sich in Bezug auf den Baustil stark von seinem alten Rivalen. Die Straßen sind hier enger und die Häuser werden mit einem Aufruhr von Farben begrüßt. In Lissabon können Sie eine größere Vielfalt an architektonischen Stilen sehen, die Paläste und Denkmäler sind auch in der Hauptstadt pompöser. Allerdings gibt es in Porto auch viele Baudenkmäler des Mittelalters und der Gegenwart, die jeder Stadt der Welt zur Ehre gereichen würden: hiesige Kirchen und Rathaus sind atemberaubend schön. Natürlich haben beide Städte ihren eigenen Charme und ihr unverwechselbares Image.
Fans der Harry-Potter-Saga werden daran interessiert sein, Livraria Lello zu besuchen. Gerüchten zufolge war dieser berühmte Buchladen die Inspiration für die Darstellungen sowohl der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei, dem zentralen Schauplatz der Romane, als auch des Buchladens Flourish & Blotts, wo die Figuren in den Büchern ihre Bücher über Magie kaufen.
![Livraria Lello Livraria Lello](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x258/5/55/hahpwl-81606768d40bbc71993750edb60fe555.jpg)
Livraria Lello, Porto
Das historische Zentrum von Porto, insbesondere das Ribeira-Viertel, zieht Touristen mit hohen Häusern, die einander unterstützen, und einer einzigartigen Atmosphäre an. Abends ist es hier besonders gut: Zahlreiche Cafés sind voller Menschen, Musik erklingt von überall, Sie können Aufführungen und spontane Konzerte von Straßenmusikern sehen.
![Das Ribeira-Viertel Das Ribeira-Viertel](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x218/9/37/lkxovl-8bfc27cb66049fc317f126806494b379.jpg)
Der Ribeira-Platz mit Straßenszenen, Café-Lifestyle und Restaurantbesuchen
Nutzen Sie die Gelegenheit, die reiche und atemberaubende Landschaft zu bewundern, während Sie die Geschichte der sechs Brücken erfahren, die Vila Nova de Gaia und Porto verbinden. Es wird angenommen, dass die beste Aussicht auf die Stadt sich von der Ponte Dom Luís I über den Fluss Douro aus eröffnet. Dieses Bauwerk mit zwei Fahrbahnebenen für Autos und U-Bahnen war bei seiner Fertigstellung 1886 die längste Bogenbrücke Europas. Der Autor des Brückenprojekts, Théophile Seyrig, arbeitete mit dem gleichen Ingenieur Eiffel, dessen legendäre Schöpfung das Champ de Mars in Paris schmückt. Eiffel entwarf übrigens die nahe gelegene Eisenbahnbrücke Ponte Maria Pia. Ist es nötig zu erwähnen, dass die Ponte Dom Luís I von den Einwohnern Portos als echtes Symbol ihrer Heimatstadt wahrgenommen wird?
![Ponte Dom Luís I Ponte Dom Luís I](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x258/3/2f/42dd5h-4d120642583bb88bddebc10adad332f3.jpg)
Der Ponte Dom Luís I
Ein weiterer Grund, Porto unbedingt zu besuchen, ist Fußball. Auch wenn Sie die Regeln dieses Spiels nicht kennen und Fußball Ihnen völlig gleichgültig ist, gehen Sie trotzdem zum nächsten Spiel ins Estádio do Dragão. Kaufen Sie ein Ticket speziell, um das wahre Feuer menschlicher Emotionen und das virtuose Spiel der portugiesischen Fußballer zu sehen – es ist definitiv die Zeit und das Geld wert. Wem es immer noch langweilig wird, der geht hinunter ins Vereinsmuseum des FC Porto: Dort kann man nicht nur die gesamte glorreiche, in Fotos und Exponaten festgehaltene Vereinsgeschichte, sehen, sondern auch Souvenirs kaufen.
![Estádio do Dragão Estádio do Dragão](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x291/3/b7/3b2mbi-81071cb8c7f43c420c11a1ba298e0b73.jpg)
Estádio do Dragão
Fußball ist in Portugal eigentlich kein Sport, sondern eine Religion. Auch der Stierkampf beschäftigt die Köpfe und Herzen der Portugiesen nicht so sehr wie der Ausgang des anstehenden Spiels ihrer Lieblingsmannschaft und die Erfolge und Misserfolge der Nationalmannschaft. Der beste Stierkampf ist übrigens im Praça de Touros do Campo Pequeno in Lissabon zu sehen. Und nie ist das Spektakel so grausam und blutig wie in Spanien: Der Stier wird nur gehänselt und harmlos gestochen, aber es kommt nie zum Töten des Tieres.
Óbidos
Diese Kleinstadt im Westen Portugals ist wirklich einzigartig, da es bereits zu Zeiten der Kelten auf der Halbinsel auf der Weltkarte erschien.
![Die Straßen von Obidos Die Straßen von Obidos](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x258/0/80/tphswo-d09cc32c11b0acefac312aa4f6bbc800.jpg)
Die Straßen von Obidos in Portugal
Óbidos gehörte den Römern, den Westgoten, stand mehrmals unter der Herrschaft der Mauren und wurde erst im 12. Jahrhundert endgültig portugiesischer Besitz unter König Afonso I. 1210 verlieh König Afonso II. den Titel dieses Dorfes an Königin Urraca. Seitdem wurde Óbidos oft von den Königinnen von Portugal bevormundet, was zu seinem informellen Titel als Vila das Rainhas (deutsch: Stadt der Königinnen) führte; mehrere königliche Gemahlinnen bereicherten das Dorf mit Spenden vom Mittelalter bis ins 16. Jahrhundert.
Das Erdbeben von 1755 beschädigte die Dorfmauern, einige Kirchen und viele Gebäude und führte zum Verlust der Architektur arabischer und mittelalterlicher Inspiration. In ähnlicher Weise wurden die Napoleonischen Kriege in der Nähe von Óbidos ausgetragen, einschließlich der Schlacht bei Roliça. In jüngerer Zeit war die Kleinstadt ein Regierungszentrum und Treffpunkt für diejenigen, die an der Nelkenrevolution von 1974 beteiligt waren.
Jetzt kann Óbidos als eine sehr attraktive Freilichtmuseumsstadt bezeichnet werden. Es ist immer noch von einer befestigten Mauer umgeben. Neben der Burg sind das drei Kilometer lange Aquädukt aus dem 16. Jahrhundert, die mit einzigartigen Azulejo-Fliesen gesäumten Stadttore, mehrere Kirchen und mehr als ein Dutzend Buchhandlungen die interessantesten Sehenswürdigkeiten. Im Juli findet in Óbidos die traditionelle „Mittelalterfest“ statt, bei der die Stadt in die Vergangenheit zurückkehrt.
![Aqueduto da Usseira (Óbidos) Aqueduto da Usseira](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x258/2/fc/favpzs-5a1e83eb6577418aa693b28339b2ffc2.jpg)
Das drei Kilometer lange Aquädukt
Óbidos ist auch ein Paradies für Naschkatzen und die portugiesische Schokoladenhauptstadt. Sie sollten unbedingt von März bis April hierherkommen, wenn das Internationale Schokoladenfestival stattfindet. Sie werden von der Anzahl der Gäste, Konditoren und Aktivitäten begeistert sein.
![Das Internationale Schokoladenfestival Das Internationale Schokoladenfestival](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x291/b/81/rprhhq-792a715821564bb818e308fccde9d81b.jpg)
Das Internationale Schokoladenfestival, Óbidos
Madeira
Der Archipel vor der Nordwestküste Afrikas gehört seit den 20er Jahren des 14. Jahrhunderts zu Portugal. Die Inselgruppe wurde von den Seefahrern João Gonçalves Zarco und Tristão Vaz Teixeira entdeckt, und wenige Jahre danach erließ der König ein Dekret zur staatlichen Kolonisierung neuer Besitztümer. Madeira ist bei den Deutschen eines der beliebtesten Urlaubsziele im November und Winter.
![Landschaften von Madeira Landschaften von Madeira](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x218/f/7e/fwaczm-c622244b8dfe4daa56029a10bcab97ef.jpg)
Landschaften von Madeira
Jetzt ist Madeira eine autonome Region und ein Lorbeerparadies, tausend Kilometer von der portugiesischen Grenze entfernt: Riesige Massive aus smaragdgrünem Lorbeer sind Heimat vieler Pflanzen-, Vogel- und Tierarten geworden. Dank des Golfstroms – der warmen Atlantikströmung – hat sich hier der ewige Frühling etabliert: Auf den Inseln herrscht das ganze Jahr über sanfte Wärme, die Erholung hier außerordentlich angenehm macht.
Hervorragende klimatische Bedingungen und eine Fülle von Smaragdgrün, Blumen, saftigem Obst und Gemüse lockten im 19. Jahrhundert die ersten Touristen hierher. Seitdem begann sich Madeira als Ferienort zu entwickeln und gilt heute als die älteste Ferienregion Europas.
Die meisten Sandstrände Madeiras sind künstlich angelegt. Sie wurden extra mit marokkanischem Sand bedeckt, um Bade- und Erholungsgebiete einzurichten: Die Küste ist hier überwiegend kiesig oder mit einer Schicht Vulkanasche bedeckt.
Die Hauptstadt der Region ist Funchal, eine Stadt mit ungewöhnlich schöner Architektur: Die meisten Häuser hier sind mit knallroten Dachziegeln verkleidet und ihre Wände sind weiß gestrichen, was einen sehr wirkungsvollen Kontrast schafft.
![Funchal Funchal](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x258/d/9c/53w3gt-bcd0fc39984fa18c89f20c59b0f539cd.jpg)
Funchal - die wichtigste Stadt Madeiras
Die Hauptattraktion von Madeira ist seine Natur, sowohl wild als auch kultiviert. Cabo Girão ist ein guter Aussichtspunkt, mit einer Glasbodenplattform und malerischen Terrassenfeldern am Fuße, und das wunderbare Aroma der Lavendel entlang der Levadas (hiesige Bewässerungskanäle) macht die Spaziergänge unglaublich schön und angenehm.
Auch die Berge des Archipels locken – mindestens Pico do Arieiro sollten Sie unbedingt besteigen. Ein besonderer Eindruck bleibt auch bei denen, die das Glück hatten, Curral das Freiras (deutsch Nonnental) zu besuchen – eine Bergschlucht, in der sich einer alten Legende zufolge die Bewohner eines der örtlichen Klöster vor Piraten versteckten. Die Aussicht hier ist einfach unglaublich.
Madeira hat viele Parks, Gärten, wunderschöne Wasserfälle und Blumengärten, aber der spektakulärste Anblick erwartet Touristen im Botanischen Garten Funchal. Hier wurden durch die Bemühungen der Mitarbeiter mehr als 2.000 Pflanzenarten gepflanzt, von denen die meisten selten und gefährdet sind. Hier gibt es auch einen Vogelpark, in dem Sie etwa 300 Arten seltener Vögel sehen können, ein Naturgeschichtsmuseum und eine Seilbahnstation, von der aus Sie das Zentrum von Funchal in nur sieben Minuten erreichen.
![Das Botanischen Garten Funchal Das Botanischen Garten Funchal](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x193/9/c0/wu3jju-6de442b61c7b5fed1f1199970c8e5c09.jpg)
Das Botanischen Garten Funchal
Die portugiesischen Kolonisten bebauten aktiv den neuen Archipel, sodass hier noch viele architektonische Meisterwerke erhalten sind, wie die Kathedrale von Funchal und das Kloster Santa Clara. Mit seiner Schönheit wird Madeira nicht einmal Lissabon nachgeben.
![Kathedrale von Funchal Kathedrale von Funchal](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x258/0/44/3yjivd-554ad562cbc1c6b08e8579a4128c4440.jpg)
Kathedrale von Funchal
Museumsliebhaber werden bei einer Tour nach Madeira nicht enttäuscht sein – Museen gibt es hier viele und alle sind einzigartig. Wir erzählen hier über nur einige davon:
Das Museum für Zeitgenössische Kunst befindet sich in der Festung von São Tiago, die allein schon einen Besuch wert ist. Es verfügt über eine große Sammlung zeitgenössischer portugiesischer Kunst aus den 60er Jahren und versammelt Werke einiger der angesehensten Künstler Madeiras.
Das Museum für Zeitgenössische Kunst
Foto aus rpac.pt - Das Ethnografische Museum von Madeira ist ein Gebäude, das im 17. Jahrhundert zum Kloster Santa Clara gehörte und 1862 zur alten Mühle umgebaut wurde. Heutzutage können Sie hier mehr über die traditionelle madeirische Kultur lernen: Fischerei, Weinherstellung und traditioneller Handel sind nur einige der in diesem Museum dokumentierten Themen.
Das Fotomuseum Vicente ist das älteste Fotostudio Portugals. Es gehörte Vicente Gomes da Silva, einem der renommiertesten portugiesischen Fotografen des 19. Jahrhunderts. Heute ist dieses ehemalige Wohn- und Atelierhaus in ein Museum umgewandelt und präsentiert die damals verwendete Fotoausrüstung sowie historische Materialien.
Das Fotomuseum Vicente
Foto aus ocean-retreat.com Das Walmuseum versetzt Sie zurück in die Zeit, als Walfang betrieben wurde. Besucher lernen der Geschichte und den gesamten Ablauf der Jagd kennen. Es gibt mehrere Themenbereiche und sogar einige lebensgroße Walmodellen.
Das Walmuseum, Madeira
Foto aus visitmadeira.com - Das Museu de Arte Sacra ist eines der ältesten Museen Madeiras und befindet sich in einem Palast, in dem die Bischöfe von Funchal im 16. Jahrhundert lebten. Es bietet verschiedene umfangreiche Sammlungen von Gemälden, Skulpturen und Schmuck aus den 15. und 16. Jahrhunderten.
Das CR7 Museum präsentiert mehr als 150 Trophäen, die Cristiano Ronaldo im Laufe seiner Karriere gewonnen hat. Fotos und Videos veranschaulichen das Leben des Fußballers, und Sie können auch ein Foto mit seiner Wachsstatue machen.
Das CR7 Museum
Foto aus znaki.fm - Das Stickerei- und Kunsthandwerksmuseum präsentiert eine Sammlung feiner und wertvoller Madeira-Stickereien, die eines der weltweit bekannten Markenzeichen der Insel sind. Hier erfahren Sie mehr über die Entwicklung dieser Kunst in den letzten 150 Jahren: einfach vorbeilaufen dürfen Sie nicht.
Und das ist nur ein kleiner Teil von allem, was Sie auf Madeira sehen können – die Inseln werden Ihnen definitiv für immer in Erinnerung bleiben.
Was zu essen?
Wenn Sie Fisch seit Kindheit hassen, wird die portugiesische Küche wahrscheinlich nicht zu Ihren Favoriten gehören: Fischgerichte bilden hier die Grundlage der Speisekarte.
Fisch Nummer eins in Portugal sind keineswegs Sardinen, Thunfisch oder Makrele, obwohl sie von Fischerbooten an der Küste gefangen werden. Das ist Kabeljau. Früher aßen ihn nur die Armen wegen seiner Billigkeit und Verfügbarkeit, aber nach und nach wurde Kabeljau zu einem Nationalgericht. Dieser Fisch ist so beliebt, dass es ohne ihn in portugiesischen Familien nicht einmal ein Weihnachtsessen gibt.
Interessanterweise kommt Kabeljau nicht vor der Küste Portugals vor und wird aus Skandinavien importiert. Das verhindert jedoch nicht seine eindeutige Beliebtheit bei den Anwohnern, obwohl der Fischmarkt Portugals an viel interessanteren Fisch- und Meeresfrüchtearten äußerst reich ist: Wolfsbarsch, Seeteufel und Schwertfisch sind nur einige davon.
Das beliebteste Kabeljaugericht ist Bacalhau: mit einer Salzlösung durchtränkter und danach getrockneter Fisch. Es gibt dutzende und sogar hunderte Variationen von Bacalhau. Wenn Sie herzhaftes portugiesisches Mittagsessen probieren möchten, ist Bacalhau mit Salzkartoffeln genau für Sie.
![Bacalhau Bacalhau](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x203/e/8e/eo3m7r-efd23a123daeaa869459b2a263dc98ee.png)
Das beliebteste Kabeljaugericht ist Bacalhau
Caldeirada ist ein schmackhafter portugiesischer Fischeintopf mit Kartoffeln, Zwiebeln und Gewürzen. Normalerweise braucht man für Caldeirada mindestens zwei Arten von Fisch (ein fett und ein mager). Dem Gericht werden oft Meeresfrüchte wie Garnelen, Tintenfisch und Muscheln hinzugefügt, und es wird mit knusprigem Brot serviert.
![Caldeirada Caldeirada](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x194/0/1b/gr4f57-1fdbde39bf994c20cdec6ab9c5aa11b0.jpg)
Caldeirada - traditionelles portugiesisches Gericht
In jedem Café oder Restaurant, das über eine Außenterrasse verfügt, werden Sardinen über den Holzkohlen gegrillt. Duftender, saftiger Fisch schmeckt am besten mit einem Salat aus frischem Gemüse – Tomaten, Gurken, Paprika und Zwiebeln.
Fleisch ist in Portugal nicht so beliebt, und man kann nicht sagen, dass portugiesische Hausfrauen Fleischgerichte auf besondere Weise zubereiten: Es gibt nicht viele authentische Rezepte – die allgemeine Liebe zu Fisch wirkt sich aus. Aber auch Fleischgerichte sind einen Versuch wert, da die Zubereitung aller Fleischsorten sehr einprägsam ist: Es muss vor dem Kochen in Wein mit Gewürzen mariniert werden. Knoblauch wird auch oft in die Marinade gegeben.
Caldo verde (portugiesisch für „grüne Brühe“), eine dicke Suppe aus Kartoffeln, Kohl, Zwiebeln und würziger Chouriço-Wurst ist in Region Minho besonders beliebt. Die Kartoffeln, die die Basis dieses Gerichts bilden, müssen sich beim Kochen auflösen. Sie können auch püriert werden. Serviert wird die heiße Caldo verde dann mit dünn geschnittenen Scheiben der Chouriço, einem kräftigen Schuss Olivenöl und einer Scheibe Broa, dem typischen Maisbrot aus dem Minho.
![Caldo verde Caldo verde](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x207/2/41/tnwoyy-aa9533740a6ffa99827939b6d37f2412.jpg)
Caldo verde
Auch Açorda ist im ganzen Land beliebt: Dies ist eine ungewöhnliche Brotsuppe, für deren Zubereitung dünn geschnittenes Brot, Knoblauch, Olivenöl, Gewürze und Eier nötig sind. Die Eier werden in Salzwasser pochiert. Knoblauch, Koriander und Salz werden zu einer groben Paste zerdrückt, Olivenöl und Essig hinzugefügt, und dann wird die Mischung über das Brot gegossen. Die Eier werden auf das Brot gelegt, und das Wasser, mit dem sie pochiert wurden, wird darüber gegossen. Die Açorda wird dann für einige Minuten ziehen gelassen. Zusätzlich werden oft Garnelen oder Kabeljau in die Suppe gelegt.
![Açorda Açorda](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x232/e/b3/h2g3cz-04853070403a43e168c00e3988353b3e.jpg)
Açorda
Ein typisches portugiesisches Dessert ist ein unglaublich leckeres Etwas aus schaumig geschlagenem Eigelb mit viel Zucker, Nüssen und Gott weiß was noch. Und der Name ist immer pomphaft, mit religiösen und ironischen Untertönen. Das alles erklärt sich aus der Tatsache, dass portugiesische Klöster Abgaben aus ihren Ländereien zum überwiegenden Teil in Form von Naturalien erhielten. Die zu großen Teilen arme Bevölkerung gab diese häufig in Form von Eiern ab. Insbesondere die Nonnenklöster nutzten das Eiklar zur Stärkung ihrer Kleidung. Für das in großen Mengen übrig gebliebene Eigelb fanden sie in Süßspeisen Verwendung. Beispiele für solche Köstlichkeiten sind Papo de Anjo („Engels Doppelkinn“), Pão de Deus („Gottes Brot“), Jesuíta („Jesus-Gebäck“) und Toucinho do Céu („Himmelsspeck“).
![Papo de Anjo Papo de Anjo](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x169/9/5d/jm4jyt-e9ed0fafedc5646eecc35874af9e55d9.jpg)
Papo de Anjo („Engels Doppelkinn“)
Der besondere Stolz der Portugiesen ist ihr Weinbau. Kein Mittag- oder Abendessen ist ohne ein Glas Wein komplett, und sogar ein paar Schlucke am Morgen sind absolut selbstverständlich.
Die weltweit bekannteste Kreation portugiesischer Winzer ist der Portwein. Dieser Likörwein, der traditionell im Norden Portugals im Douro-Tal hergestellt wird, macht mindestens ein Drittel der gesamten Weinproduktion des Landes aus. Portwein gilt als echt nur dann, wenn er hier produziert wird: EU-Vorschriften überwachen streng die Echtheit.
Vinhos Verdes bedeutet im Portugiesisch „grüne Weine“. Sie sind aber eigentlich weiß, rosé und sogar rot. Diese Weinsorten sind aus nicht voll ausgereiften Weintrauben gewonnen und genau deswegen grün genannt. Wegen ihres niedrigen Alkoholgehaltes und ihrer Billigkeit sind diese Weine eine hervorragende Option zum Mittag- und Abendessen: sie betonen großartig den Geschmack von Speisen, ohne zu berauschen.
Geschichte
Spanien und Portugal gingen lange Zeit den gleichen Weg, und die Geschichten dieser Länder sind am Anfang schwer voneinander zu trennen. Erst in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts begann die Geschichte Portugals als eigenständiger Staat. 868 besetzte Graf Vímara Peres die von den Arabern während der Reconquista verlassenen Gebiete im Norden der Pyrenäen.
Die Ansiedlung neuer Besitztümer begann Peres mit der Stadt Portus Cale, die später dazu bestimmt war, die erste Hauptstadt Portugals zu werden. Allerdings war die Nachbarschaft mit den Mauren und Kastiliern nicht günstig: Neben der aktiven Teilnahme an der Reconquista mussten sich die Portugiesen mit den ständigen Forderungen der Spanier auseinandersetzen, die die ganze Halbinsel haben wollten. Erst 1179 erkannte Papst Alexander III. Portugal als unabhängigen Staat mit dem Recht, die Länder der Araber zu erobern, mit einer besonderen Bulle an.
Die ersten Könige Portugals führten mehrere wichtige Reformen durch, dank derer der Staat ein Parlament, eine Armee und eine gute wirtschaftliche Entwicklung erhielt.
Frieden im Königreich kam jedoch erst gegen Ende des nächsten Jahrhunderts: Nachdem Portugal mehrere turbulente Jahrzehnte überstanden hatte, erreichte es seine Blütezeit. König Dinis unterzeichnete einen Grenzpakt mit Spanien, der bis heute gültig ist, und setzte die Bildung von Gesetzen und zentralisierten Behörden fort. Dinis war an der Entwicklung der Wirtschaft des Königreichs beteiligt: Vorkommen wertvoller Metalle und Kohle wurden erkundet, die Landwirtschaft wurde gefördert, neue Städte wurden gebaut, Handelsbeziehungen mit anderen europäischen Ländern wurde aufgebaut. Er machte auch Portugiesisch zur Amtssprache und sorgte dafür, dass Lissabon zu einer der wichtigsten wissenschaftlichen und kulturellen Hauptstädte Europas wurde.
Die Erben von Dinis konnten den erreichten Wohlstand nicht aufrechterhalten. Zunächst brach während der Regierungszeit seines Sohnes Alfons IV. im Land ein Bürgerkrieg aus. Dann kamen Katastrophen, die niemand vorhersehen konnte: Ein schreckliches Erdbeben und einige Jahre später kam Schwarzer Tod, der ein Drittel der Einwohner Portugals das Leben kostete. Nachfolgende Herrscher wurden entweder in Konflikte mit ihren Nachbarn verwickelt oder in interne Streitigkeiten und Bürgerkriege verstrickt, aber trotzdem entwickelte sich das Königreich und wurde stärker.
![Desinfektion der Stadt Porto während des Schwarzen Todes Desinfektion der Stadt Porto während des Schwarzen Todes](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x329/0/4e/6vtw3v-f4c6fd7c20920998773c38b92dc644e0.jpg)
Desinfektion der Stadt Porto während des Schwarzen Todes
Die Tatsache, dass das Territorium des Königreichs vollständig von Spanien umschlossen war, behinderte die Ambitionen der portugiesischen Herrscher nicht im Geringsten, sondern spornte sie im Gegenteil an. In dem Bemühen, ihr Land zu einem mächtigen, einflussreichen Staat zu machen, begannen die Portugiesen mit der Erschließung neuer Ländereien nicht auf dem Festland, sondern durch die Gewässer des Atlantiks und anderer Ozeane. Die portugiesische Flotte wurde 1308 zur Zeit von Dinis gegründet, aber die Navigation begann sich während der Zeit von Heinrich dem Seefahrer aktiv zu entwickeln.
Nach der Eroberung von Ceuta im Jahr 1415 begann Heinrich, Seeexpeditionen entlang der Westküste Afrikas nach Süden zu schicken. Die ersten Reisen brachten der Staatskasse kein Einkommen, aber bald begannen die nach Portugal zurückkehrenden Schiffe, Gold und Sklaven von der afrikanischen Küste zu bringen, und so stieg das Interesse an weiteren Reisen immer mehr.
![Heinrich der Seefahrer Heinrich der Seefahrer](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x494/4/e1/5xuddh-37965666cfbea86ad1a5647991fcce14.png)
Heinrich der Seefahrer - Portugiesisches Kleinkind
Die Entdeckungen ließen nicht lange auf sich warten. Während des nächsten Jahrhunderts haben die Portugiesen viel geschafft: Sie erkundeten den Atlantischen Ozean und entdeckten hiesige Archipele Azoren, Madeira und Kap Verde; sie erkundeten die afrikanische Küste und kolonisierten ausgewählte Gebiete Afrikas; sie entdeckten eine östliche Route nach Indien über das Kap der Guten Hoffnung (1498) und Brasilien (1500); sie erkundeten den Indischen Ozean, errichteten Handelsrouten durch fast ganz Südasien und entsandten die ersten direkten europäischen Seehandels- und diplomatischen Missionen nach China und Japan. Es war der portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan, der die erste Weltumsegelung durchführte.
![Ferdinand Magellan Ferdinand Magellan](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x428/a/d5/32mhkc-cd403cdf4a22f55f5d8a598b82ec0d5a.jpg)
Der portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan
Portugal wurde eine immer stärkere und einflussreichere Seemacht mit vielen Kolonien, aber all das hatte eine Kehrseite: Die Verwaltung der Randgebiete und die Unterhaltung von Truppen und Flotten verursachten enorme Kosten. Der unerwartete Tod von König Sebastian I. im Jahr 1578 schwächte das Land, und der spanische König Philipp II. ließ es sich nicht nehmen, auf dem portugiesischen Thron zu sitzen. 1580 übernahm Spanien Portugal.
Nur 60 Jahre später erlangte das Land endgültig die vollständige Freiheit und verließ die Iberische Union. Gleichzeitig erkannte Spanien die portugiesische Souveränität erst 1668 nach einem langen Unabhängigkeitskrieg offiziell an.
Zur gleichen Zeit begann Portugal einen Kampf um die Wiedererlangung der Kontrolle über seine Kolonien, von denen einige während der Union von den Niederländern, Franzosen und Briten erobert wurden. Das Imperium kehrte nie zu seinem früheren Glanz zurück. Dies wurde auch dadurch begünstigt, dass sich alle nachfolgenden portugiesischen Könige ständig in Kriege verwickelten und mehr darauf bedacht waren, ihren Absolutismus zu stärken.
Noch schlimmer wurde die Situation mit der napoleonischen Besetzung zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als Frankreich Portugal nicht nur die Krone des Monarchen, sondern auch viele Territorien wegnahm, und der Abspaltung Brasiliens. Die Politik Großbritanniens trug viel zum Zusammenbruch des Imperiums bei: Ihr Ultimatum und die Position anderer Kolonialmächte auf der Konferenz von 1890 in Berlin beraubten Portugal mehrerer Kolonien in Afrika.
Das Königreich meldete zweimal, 1892 und 1902, Konkurs an. Die Situation in der Gesellschaft eskalierte, Unruhen begannen. Anfang 1908 töteten die Revolutionäre den König und seinen ältesten Sohn, und schon 1910 wurde Erste Portugiesische Republik ausgerufen.
Die neue Republik hatte viele Probleme. Portugal hatte in nur 15 Jahren 45 verschiedene Regierungen. Während des Ersten Weltkriegs half Portugal den Alliierten im Kampf gegen die Mittelmächte, doch der Krieg schadete seiner schwachen Wirtschaft. Politische Instabilität und wirtschaftliche Schwächen waren ein Nährboden für Chaos und Unruhen. Dies dauerte bis zur Errichtung der rechten Diktatur des Estado Novo unter António de Oliveira Salazar im Jahr 1933.
Portugal blieb im Zweiten Weltkrieg neutral. Das Land war eines der Gründungsmitglieder der NATO, der OECD und der EFTA. Es wurden auch verschiedene Aktionen initiiert, um Portugals Status als transkontinentale Nation und nicht als Kolonialreich zu bekräftigen.
Mitte des 20. Jahrhunderts gehörten Portugal nur noch neun afrikanische, indische und chinesische Territorien. Die Unabhängigkeit wurde ihnen widerwillig und mit Blut verliehen, obwohl Salazars Nachfolge, Marcelo Caetano, auf die europäische Integration zusteuerte. Die portugiesische Regierung und Armee widersetzten sich der Entkolonialisierung ihrer überseeischen Gebiete bis April 1974, als ein linker Militärputsch in Lissabon, bekannt als die Nelkenrevolution, den Weg für die Unabhängigkeit der überseeischen Gebiete in Afrika und Asien und die Wiederherstellung der Demokratie ebnete. 1999 erlangten das chinesische Macau und Osttimor, Teil des malaiischen Archipels in der Nähe von Indonesien, friedlich die Unabhängigkeit. Jetzt besitzt das Land nur noch Madeira und die Azoren – seine offiziellen Überseegebiete.
![Nelkenrevolution Nelkenrevolution](https://znaki.fm/static/content/thumbs/388x259/2/b0/iuhmzv-45879ab92081650af8801a7108b32b02.jpg)
Nelkenrevolution
Portugal musste lange heilen und spürt auch heute noch manchmal die Auswirkungen langer Phasen der Instabilität. Inzwischen ist es jedoch ein demokratisches Land mit einer starken Wirtschaft und einer guten Integration in die Weltgemeinschaft.
Das Fazit
Portugal ist eine ausgezeichnete und noch nicht abgedroschene Wahl, wenn es um ein Land für einen Sommerurlaub oder eine Touristenreise zu jeder anderen Jahreszeit geht. Portugal ist allwettertauglich, gastfreundlich und großzügig. Es schenkt Sonne, es verwöhnt, es lächelt. Es ist Portugal, und das sagt alles.