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Holocaust-Mahnmal in Berlin

Wir spazieren durch die belebten Straßen Berlins und finden ein abgelegenes graues Feld mit 2711 Stelen, von denen jede einzelne wie ein stummer Schrei der Geschichte des Nazi-Regimes zu sein scheint. Bereits im letzten Jahrhundert entwarf der Architekt Eisenman das Holocaust-Mahnmal und verwandelte Abstraktion in eine Waffe gegen das Vergessen.

von Emma Weber

Inhaltsverzeichnis
Holocaust-Mahnmal in Berlin

Holocaust-Mahnmal in Berlin – zentral gelegenes Denkmal

Das Holocaust-Mahnmal ist ein Symbol für den Kampf um die Menschenwürde, eine emotionale Lücke in der modernen Stadtlandschaft der Hauptstadt. Wie ein stiller Wächter der Erinnerung erinnert es die Welt an die tragischen Seiten der Geschichte. Die Gedenkstätte ist den ermordeten Juden und anderen Opfern des Nationalsozialismus im 20. Jahrhundert gewidmet. Sie besteht aus einem Labyrinth aus Betonplatten unterschiedlicher Höhe, das bewusst ein Gefühl der endlosen Dunkelheit und Ausweglosigkeit vermittelt.

Die Berliner Holocaust-Gedenkstätte befindet sich in Gehweite vom Brandenburger Tor. Wer daran vorbeigeht, wird unwillkürlich langsamer. Nach Meinung unserer Redaktion verdient dieses architektonische Meisterwerk seinen Platz unter den Top 7 der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Berlins, neben dem Reichstag und der Museumsinsel.

Sein Schöpfer ist der amerikanische Architekt Peter Eisenman, der etwas geschaffen hat, das weit mehr als ein Denkmal ist. 2.711 Betonstelen unterschiedlicher Höhe sind auf einer Fläche von 19.073 m² angeordnet und so versetzt, dass sie eine unregelmäßige Welle bilden. Beim Betreten des „Steinwaldes” verliert man buchstäblich den Boden unter den Füßen und verspürt körperlich Verwirrung und Unruhe.

Die eigentliche Ergriffenheit jedoch kommt unter der Erde zum Vorschein, wo sich das Informationszentrum befindet, das die Erinnerung an die sechs Millionen Juden bewahrt, die Opfer des Holocaust wurden. Um alle Namen und Biografien der Opfer zu lesen, würde man mehr als sechs Monate benötigen.

Holocaust-Mahnmal

Holocaust-Mahnmal in Berlin – stiller und bewegender Ort

Foto von deutschlandfunk.de

Im unterirdischen Holocaust-Mahnmal gibt es keine üblichen Museumsvitrinen. Die Archive werden an die Wände projiziert, Stimmen erklingen aus dem Nichts und inmitten dieses Grauens kann man sogar seinen eigenen Herzschlag hören. In unserem vollständigen Überblick erfahren Sie mehr über das Holocaust-Mahnmal in Berlin. Tauchen Sie ein in eine Atmosphäre, in der Sie nicht mehr nur Zuschauer sind, sondern zu einem direkten Teilnehmer der dunkelsten Seiten der deutschen Geschichte werden.

Wann wurde das Holocaust-Mahnmal errichtet?

10. Mai 2005, die Bauzeit betrug 2 Jahre

Eintrittspreis

Kostenlos

Führungen

Finden monatlich am ersten Sonntag um 14:00 Uhr in englischer Sprache und am dritten Sonntag in deutscher Sprache statt

Barrierefreiheit

Für Rollstuhlfahrer und Personen mit Gehbehinderungen gibt es spezielle Durchgänge über das Stelzenfeld, und der Zugang zum Informationszentrum erfolgt über einen Aufzug

Größe

19.073 m²

Öffnungszeiten

  • Stelzenfeld: rund um die Uhr.
  • Informationsstelle: Di–So 10:00–18:00 Uhr, vom 24. bis 26. Dezember und am 31. Dezember ab 16:00 Uhr geschlossen. An den übrigen Feiertagen geöffnet.

*Aufgrund von Renovierungsarbeiten ist die Ausstellung unter dem Stelzenfeld vom 12. Januar bis einschließlich 30. April 2026 geschlossen

Koordinaten

52.513957° N, 13.379768° E

Adresse der Holocaust-Gedenkstätte in Berlin

Cora-Berliner-Straße 1, 10117 Berlin, Deutschland

Holocaust-Mahnmal: Geschichte

Das Holocaust-Mahnmal in Berlin ist Geschichte, die in Stein gemeißelt ist. Der Ort für den Bau wurde nicht zufällig gewählt. Es befindet sich in der Nähe des Brandenburger Tors, auf dem ehemaligen Grundstück von Joseph Goebbels, dem skrupellosen und einflussreichen Propagandisten des Dritten Reiches. Noch im letzten Jahrhundert hallten hier Lügenreden wider, die die Vernichtung von Millionen Menschen rechtfertigten, heute stehen hier 2711 stumme Betonstelen, stumme Zeugen der Folgen des Zweiten Weltkriegs.

Der 27. Januar ist der von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. An diesem Tag im Jahr 1945 befreiten sowjetische Truppen Auschwitz, wo während der Jahre des nationalsozialistischen Terrors etwa 1,4 Millionen Menschen, darunter 1,1 Millionen Juden, ums Leben kamen. Wir sind verpflichtet, uns zu erinnern, damit sich so etwas nie wiederholt.

Holocaust-Mahnmal in Berlin

Holocaust-Mahnmal in Berlin – historisch und symbolträchtig

Foto von phoenix.de

Die Idee für das Denkmal entstand 1988, als die Journalistin Lea Roche und der Historiker Eberhard Jeckel vorschlugen, ein Denkmal für die Opfer des Holocaust zu errichten. Aber vom Entwurf bis zur Verwirklichung vergingen 17 lange Jahre – es gab Kontroversen, hitzige Diskussionen und Debatten. So lange brauchte Deutschland, um sich seiner Vergangenheit zu stellen und sie zu verarbeiten. Hier sind einige wichtige Meilensteine bei der Entstehung des wichtigsten Denkmals für die Opfer des Holocaust:

  1. 1995 – erster Projektwettbewerb (528 Bewerbungen, aber keine wurde angenommen).
  2. 1997 – Neuer Wettbewerb, bei dem der Entwurf von Peter Eisenman gewinnt – ein Feld aus mehr als 2700 Betonstelen.
  3. 1999 – Der Bundestag verabschiedet nach zehnjähriger Diskussion endgültig das Konzept.
  4. 2003 – Auf dem Gelände der ehemaligen Gärten des Außenministeriums des Dritten Reiches beginnen umfangreiche Bauarbeiten.
  5. 2004 – Erster Skandal: Es wird bekannt, dass die Schutzbeschichtung der Stelen von einer Tochterfirma eines am Holocaust beteiligten Konzerns hergestellt wurde. Der Bau wird fortgesetzt, um die Geschichte nicht zu verschleiern.
  6. 15. Dezember 2004 – Die letzte Stele wird aufgestellt.
  7. 10. Mai 2005 – Feierliche Eröffnung des architektonischen Objekts zum 60. Jahrestag des Sieges über den Nationalsozialismus.
  8. Sommer 2005 – Im ersten Jahr besuchen etwa 3,5 Millionen Menschen die Gedenkstätte.
  9. Am 9. Mai 2008 wurde Harald Weiss' „Vor dem Verstummen“ vom Berliner Kammerorchester vor Tausenden von Zuschauern uraufgeführt.
Bau des Holocaust-Mahnmals

Holocaust-Mahnmal in Berlin: wie der Bau verlief

Foto von holocaust-denkmal-berlin.de

Die Mission der Holocaust-Gedenkstätte in Berlin ist es, die Erinnerung an die Tragödie zu bewahren und neue Generationen zum Kampf für Toleranz und Menschenwürde zu inspirieren.

Die Holocaust-Gedenkstätte in Berlin: Architektur

Autor des Projekts

Peter Eisenman (USA) in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Happold

Jahr der Eröffnung

10. Mai 2005

Fläche des Denkmals

Über 19.000 m²

Anzahl der Stelen und Abmessungen

2.711 Betonblöcke mit den Maßen 2,38 x 0,95 m und einer Höhe von 0,2 bis 4,7 m. Um bis zu 1,5° geneigt

Material

Grauer Beton mit Anti-Graffiti-Beschichtung (Degussa Protectosil)

Informationszentrum

Unterirdisch, 800 m², 4 thematische Säle

Baukosten

27,6 Mio. € (aus dem Bundeshaushalt Deutschlands)

Grund für die Kritik

Keine offensichtlichen Bezüge zur jüdischen Kultur (Diskussionen bis 1999)

Besucherzahlen

≈500.000 Menschen pro Jahr

Als Peter Eisenman den Entwurf für das Mahnmal vorstellte, wurde er heftig kritisiert. Die jüdische Gemeinde Berlins war empört: „Wo sind die Davidsterne? Wo sind die Inschriften? Wo sind die Symbole der Trauer?“ Der amerikanische Architekt, selbst jüdischer Abstammung, machte einen gewagten Schritt und verzichtete auf alle traditionellen Formen des Gedenkens.

Ein sichtbares Zeichen – Das Holocaust-Denkmal in Berlin

Hier gibt es kein Zentrum, kein Ende – es ist ein Labyrinth aus grauen Blöcken mit einer Größe von 2,38 x 0,95 m und unterschiedlicher Höhe. Das Objekt hat keinen Mittelpunkt, genau wie der Holocaust – eine unendliche Tragödie. Die Platten sind absichtlich in unterschiedlichen Winkeln geneigt, sodass sie jeden Moment aus dem Gleichgewicht zu geraten scheinen. Und wenn man das Denkmal von der Seite betrachtet, scheint es, als würden sich die Stelen bewegen. Eisenman erklärte:

Dies ist ein Meer der Erinnerung, in dem Namen versinken.

Die Gedenkstätte umfasst mehr als 19.000 m². Hier finden drei Standard-Fußballfelder Platz. Der Abstand zwischen den Stelen beträgt nur 95 cm, sodass man nur einzeln gehen kann. Der spezielle graue Beton der Steine reflektiert das Licht nicht, sondern absorbiert es. Dies verstärkt den Eindruck des Gesehenen noch zusätzlich.

Holocaust-Mahnmal in Berlin – zentraler Erinnerungsort

Holocaust-Mahnmal in Berlin, zentral und gut zugänglich

Foto von stiftung-denkmal.de

Unter den Stelen verbirgt sich ein 800 m² großes Informationszentrum – das Gegenteil der Abstraktion oben. Er fungiert als „Informationsort”, an dem Ausstellungen über die Verfolgung und Vernichtung der Juden in Europa gezeigt werden. Hier wird der Holocaust greifbar und lädt in die Säle ein:

  • Namen. Eine Klanginstallation mit der kontinuierlichen Verlesung kurzer Biografien von Holocaust-Opfern.
  • Familien. Persönliche Geschichten von 15 jüdischen Familien anhand von Originalfotos, Briefen und Kinderzeichnungen.
  • Orte. Interaktive Karte von Europa und Nordafrika mit Markierungen von 220 Orten von Massenmorden und Deportationen.
  • Dokumente. Archivmaterial mit offiziellen Befehlen, Berichten und Korrespondenz der Nazis zur „Endlösung“.

Das unter der Leitung von Peter Eisenman in Zusammenarbeit mit Buro Happold errichtete Projekt ist zu einem der bekanntesten Symbole der Erinnerung an die Tragödie des Holocaust in Deutschland und weltweit geworden. Das architektonische Konzept des Denkmals basiert auf der Schaffung eines Raumes, der zum Nachdenken und zum inneren Dialog anregt.

Holocaust-Mahnmal in Berlin – ruhig und nachdenklich stimmend

Holocaust-Mahnmal in Berlin, klar und minimalistisch gestaltet

Foto von stiftung-denkmal.de

Holocaust-Mahnmal in Berlin: Wie viele Steine?

Das Holocaust-Mahnmal in Berlin besteht aus 2711 Betonstelen, bei denen Mathematik als Metapher fungiert. Die unterschiedlich hohen Objekte bilden ein Feld der Angst, um die realen Gefühle des Schreckens der Holocaust-Opfer zu vermitteln. Der Architekt verzichtete bewusst auf jüdische Symbole, um eine universelle Sprache der Erinnerung zu schaffen, die nicht durch religiöse oder ethnische Codes begrenzt ist. Obwohl alle Stelen in einem klaren Raster angeordnet sind, variiert ihre Höhe zwischen 20 cm und 4,7 m. Die vorgegebene Neigung bringt ein Element der Unordnung mit sich, ähnlich wie der Holocaust – ein System, das zu willkürlichen Morden führte.

Einige sehen in seinem abstrakten Stil eine starke Botschaft über die Tragödie des Holocaust und die Bedeutung des Gedenkens an die Opfer, während andere auf den Mangel an konkreten Details hinweisen und der Meinung sind, dass er die Schrecken dieses Ereignisses nicht vollständig widerspiegelt.

„Dies ist kein Denkmal, sondern ein Laboratorium der Erinnerung“, sagte Eberhard Jäckel. „Wo sind die Namen? Wo sind die Tränen? Beton kann Gebete nicht ersetzen“, empörte sich Rabbi Itzhak Zilber. „Es ist das einzige Denkmal, das einen aus dem Gleichgewicht bringt – und den Sinn“, schrieb The Guardian auf seinen Seiten.

Holocaust-Mahnmal in Berlin, offen und jederzeit zugänglich

Holocaust-Mahnmal in Berlin – schlichtes, aber starkes Zeichen

Foto von berlin.de

Der Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bundestag, Björn Höcke, äußerte sich noch schärfer. Er verurteilte das Denkmal für die Juden und erntete dafür Kritik von Mitgliedern der SPD. Der Politiker erklärte:

Wir Deutschen sind das einzige Volk in der Welt, das ein Schanddenkmal im Herzen seiner Hauptstadt errichtet hat.

Außerdem zog er eine Parallele zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem letzten DDR-Staatschef Erich Honecker.

Trotz aller Kontroversen erhielt das Denkmal den AIA-Preis „Travel & Leisure“ nicht für seine Schönheit, sondern für den Mut seines Schweigens. Im Jahr 2006 belegte das architektonische Wahrzeichen den zweiten Platz beim „Globe Award for Best Worldwide Tourism Project“. Im Jahr 2007 wurde es mit dem „Institute Honor Award for Architecture“ des American Institute of Architects ausgezeichnet.

Im Jahr 2017 wurde es von den Vereinten Nationen als Vorbild für historische Verantwortung bezeichnet. Hier gibt es tatsächlich keine Namen und keine Tafeln. Jeder, der den Boden betritt, findet zwischen den grauen Platten nur seinen eigenen Schatten. Und das ist schrecklicher als alle Worte.

Holocaust-Mahnmal in Berlin

Holocaust-Mahnmal in Berlin: Verhaltensregeln

Dieser Ort der Erinnerung erfordert besonderen Respekt, vergessen Sie daher für eine Weile das Herumklettern, lautes Lachen oder sprechen Sie an diesem heiligen Ort nur flüsternd. Wenn Sie durch die Gassen der Geschichte spazieren, denken Sie bitte an die Verhaltensregeln für das Holocaust-Mahnmal in Berlin.

  1. Das Stelenfeld kann rund um die Uhr kostenlos besucht werden.
  2. Fotografieren ist nur ohne Blitz und Selfie-Sticks erlaubt.
  3. Audioführer können im Informationszentrum (geöffnet Di-So 10:00-18:00 Uhr) für 3 € ausgeliehen werden.
  4. Es ist nicht erlaubt, auf den Stelen zu laufen, Lärm zu machen, zu lachen oder die Exponate im Informationszentrum anzufassen.
  5. Picknicks und Feiern sind nicht gestattet. Hierfür gibt es den Gendarmenmarkt oder den Tiergarten in der Nähe.

Am besten kommt man bei Sonnenuntergang, wenn die langen Schatten der Stelen den Platz in eine riesige Gravur verwandeln. In der Regel dauern Führungen durch das Holocaust-Mahnmal 45 Minuten. Standardführungen kosten 85 €, ermäßigte Führungen 60 € und sind für Gruppen bis zu 25 Personen verfügbar.

Holocaust-Mahnmal in Berlin, bekannt und oft fotografiert

Holocaust-Mahnmal in Berlin – bedeutsam und gut besucht

Foto aus dem Internet

Hotels in der Nähe des Holocaust-Mahnmals und Cafés

Nur wenige Schritte vom Mahnmal entfernt finden Sie zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten. Im Hotel Adlon Kempinski können Sie beispielsweise für 400 € pro Nacht übernachten, wie es einst Charlie Chaplin und Michael Jackson taten. Sie können sich auch für das 5-Sterne-Hotel „The Westin Grand Berlin” für 200 € entscheiden. Der Preis beinhaltet SPA und Frühstück. Für ein bescheideneres Budget eignet sich das stilvolle „Hotel Berlin Mitte” ab 80 € pro Nacht. Beachten Sie auch das „

  1. Ibis Budget Berlin in der Nähe der Gedenkstätte Berliner Mauer. Es bietet eine trendige Lounge und die Preise beginnen bei 73 € pro Nacht für zwei Personen.
  2. Das Adlon Kempinski Berlin im Berliner Stadtteil Mitte verfügt über ein Restaurant (2 Michelin-Sterne) und ein Einkaufszentrum. Der Preis für ein Zimmer mit Kingsize-Bett beträgt 390 € für zwei Personen.

Die Hauptstadt bietet auch appetitliche Mittag- und Abendessen:

  1. Das beste Sushi-Restaurant in Berlin Cowei mit erschwinglichen Preisen. Geöffnet von 12:00 bis 22:00 Uhr an Wochentagen und bis 23:00 Uhr am Wochenende.
  2. Inizio Ristorante Bar mit Preisen ab 8,50 € für Salate, ca. 15 € für Desserts und ab 26 € für Hauptgerichte.
  3. Johnny's Bar mit Cajun- und kreolischer Küche. Die gemütliche Karibik-Bar bietet sowohl Tischservice als auch Speisen zum Mitnehmen. Die Preise beginnen bei 15 € pro Gericht.

Denken Sie daran, dass jede Exkursion, Ausstellung und sogar ein Spaziergang durch die Umgebung Berlins geplant werden sollte.

Veranstaltungen Holocaust-Mahnmal

Das Holocaust-Mahnmal ist ein Ort der Stille und Besinnung, doch manchmal wird seine Ruhe durch heilige Gedenkakte gestört. Im Mai 2008 wurde zwischen den grauen Betonplatten das Werk „Vor dem Verstummen” von Harald Weiss uraufgeführt. Das Berliner Kammerorchester reproduzierte einen einzigartigen akustischen Effekt – sechs Gebete auf verschiedenen Instrumenten. Die technisch aufwendige Show wurde nie wieder live aufgeführt, aber ihre digitale Version ist im Internet verfügbar.

Harald Weiss / Vor dem Verstummen / Bericht 3sat / 2008

Es gibt jedoch auch andere, abscheuliche „Performances“. Am 23. August 2008 wurde das Denkmal mit elf Hakenkreuzen verunstaltet. Im Juli 2022 tauchte auf den Stelen auch der „Hitlergruß“ auf – eine blasphemische Geste, die Teil eines beunruhigenden Trends geworden ist. Seit 2024 häufen sich in Deutschland Fälle von Schändung von Holocaust-Denkmälern, aber alle Täter wurden bestraft. Die Akte des Vandalismus sind zu Markern einer schmerzhaften Erinnerung geworden: Selbst nach 80 Jahren vergiftet der Hass noch immer die Gesellschaft.

Holocaust-Mahnmal: Anfahrt

Das Denkmal zur Erinnerung an die ermordeten Juden Europas ist einer der beliebtesten Orte in Berlin, buchstäblich ein Museum der Erinnerung. Mit Bus, Bahn und U-Bahn gelangen Sie von jedem Ort der Hauptstadt mühelos dorthin. Die U-Bahn-Station Potsdamer Platz ist die Endstation, den Weg dorthin können Sie selbst wählen:

  1. Mit der U-Bahn gelangen Sie am schnellsten zu den Stationen Fasanenstraße (Charlottenburg) oder Uhlandstraße. Die Fahrt dauert nur eine halbe Stunde. Die Endhaltestelle ist S+U Brandenburger Tor.
  2. Mit dem Zug – von der Pestalozzistraße (Charlottenburg) in nur 28 Minuten.
  3. Mit dem Bus – die schnellste Verbindung ist die Buslinie M29 von der Fasanenstraße. Die Fahrt dauert etwas mehr als 30 Minuten.
Holocaust-Mahnmal in Berlin – mahnend und würdevoll

Holocaust-Mahnmal in Berlin – zentraler und wichtiger Gedenkort

Foto von panoramapunkt.de

Die Gedenkstätte selbst befindet sich in der Cora-Berliner-Straße 1, unweit des Brandenburger Tors. Außerdem können Sie die prächtigen Gärten und Alleen des Tiergartens bewundern, der südlich und etwas westlich der Holocaust-Gedenkstätte liegt. Von der Höhe des Fernsehturms haben Sie einen Blick auf Berlin aus der Vogelperspektive. Nach dem Besuch der Gedenkstätte können Sie nach Osten zur East Side Gallery gehen und einen Blick in die Topographie des Terrors werfen, ein Dokumentationszentrum am ehemaligen Sitz der Gestapo. Alle Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß erreichbar.

FAQ

Holocaust-Mahnmal in Berlin – warum 2711 Stelen?

Die Anzahl hat keine symbolische Bedeutung – der Architekt Peter Eisenman schuf ein abstraktes Feld mit chaotisch angeordneten Steinen von 20 cm bis 4,7 m Höhe. Die groß angelegte Komposition vermittelt ein Gefühl der Desorientierung und spiegelt den Schrecken des Holocaust wider.

Wann wurde die Holocaust-Gedenkstätte erbaut?

Der Bau dauerte zwei Jahre. Die feierliche Eröffnung fand am 10. Mai 2005 zum 60. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs statt.

Wer hat die Holocaust-Gedenkstätte gebaut?

Der amerikanische Architekt Peter Eisenman. Sein radikaler Entwurf ohne traditionelle Trauerzeichen gewann 1997 den Wettbewerb.

Was bedeutet die Holocaust-Gedenkstätte in Berlin?

Die Bedeutung der Gedenkstätte geht über das klassische Verständnis hinaus. Es ist ein besonderer Ort für persönliche Erfahrungen, an dem Betonwellen die systematische Vernichtung symbolisieren und jede Stele das Schicksal eines einzelnen Menschen darstellt.