Der Nikolaustag in Deutschland: Traditionen und Geschichte
Jedes Jahr am 6. Dezember werden kleine Schuhe mit Süßigkeiten, Nüssen und kleinen Geschenken gefüllt, um den Kindern Freude zu bereiten und sie an die Bedeutung von Güte und Großzügigkeit zu erinnern. Aber wie ist der Nikolaustag entstanden und welche Traditionen haben sich um ihn herum entwickelt? Und was hat St. Nikolaus mit dem Weihnachtsmann zu tun?
Der Nikolaustag ist im heutigen Deutschland kein gesetzlicher Feiertag, aber er ist dennoch einer der wichtigsten Festtage in der Vorweihnachtszeit. Dieser Tag wird von Jung und Alt gleichermaßen gefeiert. Doch nicht jeder weiß, wer dieser geschenkbringende Opa ist und warum er überhaupt kommt, geschweige denn, wer seine Begleiter sind, warum in manchen Regionen die Geschenke vom Christkind oder Weihnachtsmann gebracht werden und welche anderen Bräuche es rund um diesen Tag gibt.
Am 6. Dezember gedenken wir dem Heiligen Nikolaus von Myra, einem der am meisten verehrten christlichen Heiligen. Er ist der Schutzpatron der Kinder, Seeleute, Reisenden und aller Benachteiligten und Armen.
Wer war Nikolaus von Myra?
Der Heilige Nikolaus ist eine von vielen Legenden und Traditionen umwobene Figur. Es ist jedoch sicher, dass Bischof Nikolaus von Myra wirklich existiert hat, auch wenn uns nur wenige zuverlässige Informationen über sein Leben vorliegen. Heute geht man davon aus, dass sich hinter der Figur des Heiligen zwei Persönlichkeiten verbergen: Nikolaus von Pinara (oder Nikolaus von Sion) und Nikolaus von Myra. Die Legenden über beide sind untrennbar miteinander verwoben.
Über Nikolaus von Sion ist nur wenig bekannt, außer dass er im 6. Jahrhundert lebte, in Lykien geboren wurde, Abt des Klosters Sion und Bischof von Pinara war und nach Jerusalem pilgerte.
Die älteste Version der Biografie von Nikolaus von Myra stammt aus dem Jahr 880 nach Christus. Es wird jedoch angenommen, dass er um 300 n. Chr. lebte, was bedeutet, dass zwischen seinem Leben und diesem Bericht mehr als 500 Jahre liegen. So wurden die Angaben über sein Leben und das Leben von Nikolaus aus dem 6. Jahrhundert verwechselt.
Pinara, Patara, Myra und ganz Lykien befinden sich alle auf dem Gebiet der heutigen Türkei. Die Stadt Myra ist heute unter dem Namen Demre bekannt und liegt etwa 100 km südwestlich der Stadt Antalya. Demre/Myra ist eine beliebte Touristenattraktion. St. Nikolaus war jedoch kein Türke. Im 4. Jahrhundert war dieses Gebiet noch Teil des Römischen Reiches, und bis zur Gründung der Türkei war es noch eine lange Zeit.
Verschiedene Autoren berichten, dass Sankt Nikolaus zwischen 270 und 286 n. Chr. in der Stadt Patara geboren wurde. Der Legende nach hieß sein Vater Eposphanius und seine Mutter Johanna. Nachdem seine Eltern an der Pest gestorben waren, erbte der zukünftige Heilige ihr Vermögen und konnte so die Bedürftigen unterstützen.
Bereits mit 19 Jahren wurde Nikolaus zum Priester geweiht und später zum Bischof in Myra gewählt. Einigen Quellen zufolge unternahm er zuvor auch eine Pilgerreise ins Heilige Land.
Traditionelle Legenden beschreiben Sankt Nikolaus vor allem als Helfer der armen Menschen und als Retter vor tödlicher Gefahr und anderem Unglück. So soll er drei unschuldige Generäle vor der Hinrichtung bewahrt und sogar die unschuldig Getöteten wieder zum Leben erweckt haben. Historische Quellen beschreiben auch, wie Nikolaus zur Zeit der Christenverfolgung sein reiches Erbe an die Armen verteilte. Das Leben des Bischofs wurde zu einem Beispiel für Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft.
Eine der berühmtesten Legenden über den Heiligen Nikolaus ist die über Kornwunder. In Myra herrschte eine Hungersnot, und der Bischof überredete die Kapitäne von drei Schiffen, etwas von dem kaiserlichen Getreide an die Hungernden abzugeben, wobei er ihnen versicherte, dass dies ihre Schiffe nicht leichter machen würde. Und tatsächlich, als die Schiffe in Rom ankamen, stellte sich heraus, dass die Ladung nicht kleiner geworden war. Die Stadt wurde für zwei Jahre mit Korn versorgt und vor einer Hungersnot bewahrt.
Die Legende besagt, dass in Sturm geratene Seeleute sich an den heiligen Nikolaus wandten, als sie zu ertrinken drohten. Und ihre Gebete waren nicht vergebens: Plötzlich erschien ein übermenschlich starker Mann auf dem Schiff, übernahm das Ruder, setzte die Segel richtig, beruhigte den Sturm und brachte das Schiff sicher in den Hafen von Myra. Aus Dankbarkeit für die Rettung beteten die Seeleute in der Stadtkirche, wo sie in einer Ikone ihren Retter erkannten und ihm dankten. Dank dieser Geschichte gilt Sankt Nikolaus noch heute als Schutzpatron der Seeleute.
Einige Quellen behaupten, dass Nikolaus während der Christenverfolgung inhaftiert und gefoltert wurde und dass er auch am ersten ökumenischen Konzil in der Geschichte der Kirche, dem Konzil von Nizäa im Jahr 325, teilnahm, wo er den Arianismus hart bekämpfte.
Der Legende nach starb der Heilige Nikolaus von Myra am 6. Dezember zwischen 345 und 365 n. Chr. Deshalb ehren die Christen an diesem Tag sein Andenken und seine guten Taten. Nikolaus wurde in einer ihm zu Ehren benannten Kirche in Demre beigesetzt. Als die Stadt jedoch 1087 von den Seldschuken bedroht wurde, überführten italienische Seeleute seine sterblichen Überreste in die italienische Stadt Bari. Die Reliquien des Heiligen werden heute in der dafür errichteten Basilika San Nicola aufbewahrt und sowohl von Katholiken als auch von Orthodoxen verehrt.
Allgemeine Informationen über den Nikolaustag
Name des Feiertags | Nikolaustag |
---|---|
Datum | 6. Dezember |
Was wird gefeiert | Gedenken an den Heiligen Nikolaus, Bischof von Myra |
Erstmals gefeiert | seit frühem Mittelalter |
Wo wird gefeiert | Europa |
Offizieller Status | offizieller Fest- und Gedenktag der evangelischen Kirche (seit 2018), nichtgebotener Gedenktag der katholischen Kirche |
Wichtigste Bräuche | Das Aufstellen von Schuhen vor der Tür oder das Aufhängen von Strümpfen am Kamin, die Bescherung von Kindern, die Ankunft von Nikolaus und seinem Gehilfen (Knecht Ruprecht oder Krampus) |
Wie wird der Nikolaustag in verschiedenen Regionen Deutschlands gefeiert?
St. Nikolaus wurde zu einem Symbol, das uns daran erinnert, anderen zu helfen und barmherzig zu sein, und seine Taten legten den Grundstein für die Traditionen, mit denen dieser Tag in Europa gefeiert wird. Diese Traditionen sind auch heute noch verbreitet, wenn auch mit einigen regionalen Variationen.
In Deutschland wurde die Nikolausverehrung vor allem im 10. Jahrhundert von Kaiserin Theophanu, der byzantinischen Gemahlin von Kaiser Otto II, gefördert. Sie prägte zu ihrer Zeit die Kunst und Kultur des römisch-germanischen Reiches. Nikolaus von Myra war einer ihrer „Lieblingsheiligen“ und anlässlich ihrer Hochzeit brachte sie sogar ein Fragment seiner Reliquien aus Byzanz mit. Diese Reliquien befinden sich noch heute im Wormser Dom.
Alle Teile Deutschlands haben ihre eigenen Besonderheiten beim Feiern des Nikolaustages. In verschiedenen Regionen Deutschlands und des deutschsprachigen Raums wird der Heilige sogar unterschiedlich genannt – Nikolo oder Nikló in einigen Teilen Bayerns und Österreichs, Samichlaus oder Santichlaus in der Schweiz, Sunner Klaas in Norddeutschland, Tsenter Kloas am Niederrhein … so könnte die Liste weitergehen. Aber es gibt zwei Hauptaspekte: das Verteilen von Geschenken an Kinder und der Besuch vom Nikolaus (oft mit Gehilfen).
Nikolausstiefel und andere Bescherungsbräuche
Die wohl bekannteste Tradition am Nikolaustag ist die Bescherung der Kinder. Dieser Brauch hat seine Wurzeln in alten Legenden über den Heiligen Nikolaus, der den Armen half, indem er ihnen diskret Geschenke hinterließ.
Die berühmteste dieser Legenden ist die Legende von drei armen Mädchen, deren Vater keine Mitgift für sie aufbringen konnte und keinen anderen Ausweg sah, als sie zu Prostituierten zu machen. Als Nikolaus von dem Elend der verarmten Familie erfuhr, zögerte er nicht – in den folgenden drei Nächten warf er je einen großen Goldklumpen durch den Kamin, bis alle drei Mädchen vor Prostitution und Schande gerettet waren.
In einigen Versionen der Legende wirft der Heilige Gold durch ein Fenster oder legt es den Mädchen in die Betten; manchmal handelt es sich nicht nur um Goldstücke, sondern um goldene Äpfel. Deshalb wird der Heilige Nikolaus auf Ikonen oft mit diesen abgebildet. Aufgrund dieser Variationen gibt es auch einige Unterschiede in Bezug darauf, wie die Kinder ihre Geschenke erhalten.
Aus dem 15. und 16. Jahrhundert gibt es Belege dafür, dass der Heilige Nikolaus den gehorsamen Kindern nachts Geschenke in die Schuhe legt. Am Abend putzen die Kinder ihre Schuhe und stellen sie in Erwartung der Geschenke vor die Tür. Manchmal hängen sie stattdessen Strümpfe oder Socken an den Kamin. Am Morgen finden sie dann kleine Geschenke wie Schokolade, Obst, Nüsse, kleine Spielzeuge oder Bücher.
Mancherorts (aber selten) gibt es den Brauch, Geschenke in kleine Papierschiffchen zu stecken. Das „Schiffchensetzen“ ist ebenfalls eine alte Tradition, die seit dem 15. Jahrhundert bekannt ist. Sie bezieht sich auf Legenden über Seeleute, denen der Nikolaus geholfen hat.
Im goldenen Buch von St. Nikolaus steht geschrieben, welche Kinder brav und welche unartig waren, und er füllt nur die Stiefel der braven Kinder mit seinen Gaben. In manchen Regionen Deutschlands (z. B. im Erzgebirge) bekommen unartige Kinder Kartoffeln, Holzstücke oder Kohle in den Stiefel, und früher konnten sie sogar mit einer Rute geschlagen werden.
Manchmal kommt der Nikolaus auch am Abend statt in der Nacht und fragt die Kinder über ihr Verhalten aus. Dieser Einkehrbrauch steht im Zusammenhang mit dem Gleichnis von den anvertrauten Talenten, das traditionell an diesem Tag in der Kirche gelesen wird, und mit dem mittelalterlichen Kinderbischofsspiel. Ursprünglich fand dieses Spiel am 28. Dezember, dem Tag der Unschuldigen Kinder, statt, später wurde es am 6. Dezember, dem Nikolaustag, verlegt. Das Spiel bestand darin, dass ein Kinderbischof für einen oder mehrere Tage gewählt wurde. Während dieser Zeit durfte er Segnungen erteilen, in Bischofskleidung herumlaufen, Lieder singen und Huldigungen einfordern. Einigen Quellen zufolge durfte er auch Lehrer beurteilen und sie belohnen oder bestrafen.
Der Einkehrbrauch wurde vor allem nach der Reformation populär, da er das Fest eher christlich-pädagogisch gestaltete: Im Mittelpunkt stand das Verhalten der Kinder, nicht die Geschenke.
Und in Norddeutschland gibt es einen ganz besonderen Brauch: das Sunnerklaaslaufen (auch Nikolauslaufen oder Glowesabend). Am Abend des 6. Dezembers gehen Kinder, meist verkleidet, in kleinen Gruppen von Tür zu Tür, genau wie an Halloween. Sie sagen Gedichte auf oder singen Weihnachtslieder und werden dafür mit Süßigkeiten, Nüssen oder Obst belohnt.
Es gibt auch einen Unterschied in der Zeit, in der der Nikolaus kommt: Vielerorts kommt er in der Nacht vom 6. auf den 7. Dezember, aber in Süddeutschland, besonders in Bayern, kommt er in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember. Dieser Brauch geht auf den alten kirchlichen Glauben zurück, dass mit dem Sonnenuntergang ein neuer Tag beginnt.
Nikolaus und seine Begleiter
Der Nikolaus kommt in Deutschland nicht immer allein. Seit dem 17. Jahrhundert wird der gutmütige Heilige von einem Gegenspieler begleitet, der je nach Region unterschiedliche Namen hat: Knecht Ruprecht (die häufigste und bekannteste Figur), Krampus (viel teuflischer und vor allem in Bayern und Österreich zu finden), Pelzmärtl, Sünnerklas, Klaubauf oder Hans Muff.
Diese dunkle Figur sollte Kinder an Disziplin erinnern und dunkle Züge annehmen, die für einen christlichen Heiligen nicht angemessen waren. In einigen Regionen erschreckt der Krampus immer noch unartige Kinder, aber in der modernen Version ist er weniger einschüchternd und hilft dem Nikolaus oft sogar, die Geschenke aus dem Sack zu verteilen.
Manchmal reitet Sankt Nikolaus auf einem Esel, und manche Familien stellen Milch und ein paar Kekse für den Heiligen auf den Tisch sowie Brot oder Hafer für seinen Esel.
Bemerkenswert ist auch der heidnische Ursprung des Begleiters von St. Nikolaus. Die furchterregende Figur sollte durch ihr Erscheinen und ihren Lärm die bösen Geister des schlechten Wetters und des Winters vertreiben. Diese Rolle der Krampusse und Perchten ist in Österreich noch immer sehr wichtig, und am 6. Dezember werden oft Krampusläufe veranstaltet, um den Winter zu vertreiben. Bei diesen Veranstaltungen tragen die Teilnehmer gruselige Masken und Pelze.
Berchtesgaden hat eine besonders interessante Tradition (übrigens beherbergt die Stadt auch einen der schönsten Weihnachtsmärkte Bayerns). Jedes Jahr ziehen am Nikolaustag wilde Figuren in Fell und Stroh mit Glocken, Kramperl und Buttnmandl genannt, durch Berchtesgaden und Umgebung.
Dieser Brauch ist keine öffentliche Veranstaltung, aber seit 1962 findet am 5. Dezember der Buttnmandllauf der Gebirgsjäger der Bundeswehr statt, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Hier kann man auch das Nikoloweibl sehen, einen als Mädchen verkleideten Jungen, der den Nikolaus begleitet.
Vielerorts in Bayern werden am Nikolaustag auch Krampusumzüge veranstaltet, bei denen verkleidete Menschen mit lauten Kuhglocken durch die Straßen ziehen und die Passanten erschrecken. Als Mutprobe spielen Kinder Kramperltratzn (bayerisches Wort tratzen bedeutet „ärgern“), d. h. sie müssen die Krampusse ärgern, ohne erwischt oder mit ihren Ruten geschlagen zu werden.
Zu den weiteren interessanten Attributen des Nikolaustages gehört der sogenannte Klausenbaum, ein pyramidenförmiges, mit Tannengrün umwickeltes Kerzengestell. Der Klausenbaum ist seit dem 15. Jahrhundert in ganz Mitteleuropa bekannt. Obwohl sein Name mit dem Heiligen Nikolaus verbunden ist, schmückt er in der Vorweihnachtszeit die Wohnzimmer und ersetzt manchmal sogar den Weihnachtsbaum oder den Adventskranz (obwohl es heutzutage eher umgekehrt ist).
Was ist der Unterschied zwischen dem Heiligen Nikolaus, dem Weihnachtsmann und dem Christkind?
Früher brachte nur der Heilige Nikolaus den Kindern Geschenke. Heute machen das auch das Christkind und der Weihnachtsmann. Wer ist wer?
Wir wissen bereits, dass die Figur des Heiligen Nikolaus auf dem realen Bischof von Myra basiert, der im 4. Jahrhundert n. Chr. lebte. Im Mittelalter, nach der Reformation, kam es jedoch zu bedeutenden Veränderungen. Martin Luther wollte die weit verbreitete Heiligenverehrung abschaffen. Natürlich gefiel ihm auch der Nikolaustag nicht.
So wurde in Norddeutschland der Nikolaus durch das Christkind ersetzt, eine Figur, die zunächst dem Jesuskind ähnelte und später immer mehr einem goldhaarigen Engel gleichkam. Nicht nur der Geschenkgeber wurde geändert, sondern auch der Tag, an dem die Geschenke überreicht wurden, vom 6. auf den 24. Dezember, d. h. den ersten Weihnachtstag, verlegt.
Auch der Weihnachtsmann bringt Geschenke zu Weihnachten. Und mit ihm ist die Sache noch interessanter – er ist eine moderne Figur, die aber auch aus dem Glauben an St. Nikolaus hervorgegangen ist, wenn auch in sehr abgewandelter Form. Der Weihnachtsmann ist in Nordamerika entstanden. Er wurde von Kaufleuten und Seefahrern oder anderen Einwanderern aus Europa als Teil ihrer Bräuche und ihres Glaubens in die Neue Welt gebracht.
Im Laufe der Zeit wurde aus dem niederländischen Sinterklaas der Weihnachtsmann. In dieser Gestalt vereint sich der Nikolaus selbst, der die Geschenke verteilt, mit seinem Gehilfen Knecht Ruprecht, der unartige Kinder bestraft. Auch die alten volkstümlichen Traditionen Skandinaviens und des übrigen Europas spielen eine Rolle: Der Weihnachtsmann mit langem weißem Bart und rotem Gewand, der mit Geschenken auf einem von fliegenden Rentieren gezogenen Schlitten ankommt, verweist auf Odin und Father Christmas.
Der eigentliche Erfinder des heute üblichen Bildes vom Heiligen Nikolaus als pummeligem Weihnachtsmann war jedoch Thomas Nast, der 1846 mit seiner Familie aus Landau in die Vereinigten Staaten auswanderte. Dort wurde er ein berühmter Karikaturist und zeichnete 1862 seine berühmteste Figur, den Weihnachtsmann, für das populäre Magazin „Harper’s Weekly“.
Das Bild eines älteren Mannes mit langem weißem Bart und rotem Pelzmantel wurde letztendlich durch die Zeichnungen des amerikanischen Grafikers und Karikaturisten Haddon Sundblom gefestigt, der den Weihnachtsmann von 1931 bis 1966 jedes Jahr für die Coca-Cola-Werbung zeichnete. So wurde der Weihnachtsmann weltweit berühmt.
Es entstanden auch neue Legenden: So heißt es, Sundbloms Modell sei ein Rentner gewesen, der für Coca-Cola gearbeitet habe, oder der Weihnachtsmann sei in Rot und Weiß gekleidet, weil dies die Farben des Unternehmens sind.
Interessant ist, dass das von den Protestanten erfundene Christkind heute vor allem zu den Kindern in den katholischen Bundesländern kommt, während die Kinder im Norden eher vom Weihnachtsmann besucht werden. Neuerdings sind auch Weihnachtswichtel aus Skandinavien populär geworden. Die kleinen Elfen spielen nachts heimlich allerlei Streiche, bitten Kinder um kleine Gefälligkeiten oder beschenken sie.
Wenn Sie am Nikolaustag einen Besuch in Deutschland planen, sollten Sie auf jeden Fall die Weihnachtsmärkte mit traditionellen Speisen und Souvenirs besuchen. Selbst in kleineren Städten mit billigeren Weihnachtsmärkten können Sie den Nikolaus treffen, der den Kindern Geschenke bringt. Der moderne Glaube ist ziemlich gemischt, also können Sie auf Christkindlesmärkten in Bayern Weihnachtsmänner und auf Weihnachtsmärkten in Köln Engel oder auf Adventmärkten in Hamburg Christkinder treffen.
Schlussfolgerung
Der Nikolaustag ist nicht nur ein Kinderfest, sondern auch ein wichtiger Tag, an dem wir uns an Güte, Barmherzigkeit und Großzügigkeit erinnern können. Dieser Feiertag bringt Familien zusammen und erinnert uns an die Notwendigkeit, einander zu unterstützen, Freude zu schenken und denen zu helfen, die in Not sind.
Der Nikolaustag ermutigt uns, mehr zu tun, als Kindern nur Süßigkeiten und Spielzeug zu schenken. Gott beschert uns viele Gaben, und wir selbst können immer wieder Gutes tun, die Traurigen trösten und den Bedürftigen helfen – so wie der Heilige Nikolaus.