Złoty

Der Złoty (PLZ bis 1995, PLN) ist die Landeswährung der Republik Polen. Er ist nur auf dem polnischen Staatsgebiet im Umlauf und ist nicht frei konvertierbar.

Geschichte von Złoty

Vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts

Vor der Einführung von Złoty war das polnische Währungssystem komplex und schwerfällig. Es waren Griwna, Kopa und Grosch (in Sechsen und Dreien gezählt) im Umlauf.

Im Mittelalter wurde der Dukat, eine in Venedig geprägte Goldmünze, in fast allen europäischen Ländern zum gesetzlichen Zahlungsmittel. Auch in Polen wurde er eingeführt: Der anfängliche Umtauschkurs betrug etwa 12 Groschen pro Dukaten, den die Polen kurz Złoty („der Goldene“) zu nennen begannen.

Im Laufe der Zeit verlor der polnische Dukat an Wert, und man musste 30 und später 50 Groschen für einen Dukaten bezahlen. Dennoch beschloss der Sejm, den Wechselkurs auf 30 Groschen festzulegen. Dieser Wert blieb als Rechnungsmünze erhalten, auch wenn der Złoty im Laufe der Zeit in immer schlechterer Qualität ausgegeben wurde.

Der erste silberne Złoty wurde im 16. Jahrhundert geprägt. Er entsprach nominell immer noch 30 Groschen, obwohl er bei der Massenprägung viel von seinem reinen Silbergehalt verlor. Das spezifische Gewicht des Metalls in den Münzen betrug nur 3,3 g, also nur die Hälfte ihres Gesamtgewichts. Ihr tatsächlicher Wert betrug also nicht 30, sondern nur 12 Groschen.

Man gab ihm einen neuen Namen, den Tympf. Der Tympf blieb bis zum letzten Viertel des 18. Jahrhunderts im Umlauf, obwohl seine Einführung viele Probleme im polnischen Finanzsystem verursachte.

Die Teilung des Landes Ende des 18. Jahrhunderts führte dazu, dass auf seinen Gebieten verschiedene Arten von Geld auftauchten. Es wurden Banknoten in großen Stückelungen von mehreren Millionen Złoty ausgegeben, und nach der Eroberung Warschaus durch die russischen kaiserlichen Truppen kamen der russische Rubel und die Wechselmünzen des Russischen Reiches in Umlauf. Dennoch wurden alle Preise weiterhin in Złotys und Groschen berechnet, da das polnische Finanzsystem zu dieser Zeit den Silberstandard beibehielt.

Das Königreich Polen wurde 1815 Teil des Russischen Reiches, und seine Landeswährung, der Złoty, wurde offiziell auf seinem Territorium eingeführt, wobei der Wechselkurs an den russischen Rubel gekoppelt war. Auch ein Parallelumlauf des Rubels wurde zugelassen.

Nach dem polnischen Aufstand in den 1830ern schränkte die russische Regierung die finanzielle Autonomie des Königreichs ein, und 1841 wurde der Rubel zur Landeswährung. Nur in Krakau, das zu dieser Zeit eine freie Stadt war, wurde der Złoty weiterhin geprägt und im Zahlungsverkehr verwendet.

Vom 21. Jahrhundert bis zur Gegenwart

Als der Erste Weltkrieg endete und Polen 1918 seine Unabhängigkeit erlangte, war es ein Gebiet mit mehreren Währungen: Österreichisch-ungarische Kronen, deutsche Mark, russische Rubel und zwei Besatzungswährungen, der Ostrubel und die Ostmark, waren im Umlauf.

Im Jahr 1917 beschloss die polnische Regierung, all dieses Geld durch die Polnische Mark zu ersetzen – der Name wurde in Anlehnung an die Deutsche Mark gewählt. Es war eine gute Zeit für die Wirtschaft und die Finanzen, aber weitere Ereignisse führten zur Erschöpfung aller angesammelten Ressourcen des Landes. Józef Piłsudski, der zu dieser Zeit Polen regierte, wurde in einen Krieg mit der Sowjetunion um die Grenzgebiete von der Ukraine, Belarus und Litauen verwickelt.

Dies führte zu einer drastischen Abwertung der Polnischen Mark aufgrund der erheblich gestiegenen Kriegsausgaben und der niedrigen Steuern. Nach dem Waffenstillstand mit der RSFSR im Jahr 1920 wertete die Mark noch weiter ab, sodass 1924 eine Währungsreform durchgeführt wurde, die zur Rückkehr von Złoty als polnische Landeswährung führte, wobei ein Umtauschkurs 1 Złoty = 1.800.000 polnische Mark eingeführt wurde.

Die Reform bewahrte den Złoty jedoch nicht vor einer weiteren Abwertung. Polen erlebte eine negative wirtschaftliche Entwicklung vor dem Hintergrund eines von Józef Piłsudski inszenierten Staatsstreichs. Ein US-Kredit und eine straffe Finanzpolitik unter der Aufsicht von Bankenexperten aus Übersee trugen jedoch dazu bei, die Lage für einige Jahre zu stabilisieren und sogar zu verbessern.

Später kehrten die Probleme mit neuem Elan zurück. Nach Piłsudskis Tod übernahmen die Militärs die Regierung. Die einzige Lösung zur Stabilisierung der Wirtschaft bestand darin, sie unter staatliche Kontrolle zu bringen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg schlug Polen den Weg der sozialistischen Entwicklung ein. Seit 1944 unterlag der Złoty mehreren Währungsreformen und Stückelungen, da die Inflation im Land weiter anstieg.

Erst in den 1970er Jahren kam es für zwei oder drei Jahre zu einer gewissen Stabilität, doch 1980 brach eine schwere Wirtschaftskrise aus, die schließlich zu einem Regierungswechsel und Polens Hinwendung zu einem kapitalistischen Wirtschaftsmodell führte. Das Land verließ das sozialistische Lager.

Infolge wirksamer Maßnahmen verlangsamte sich die Inflation allmählich und wurde beherrschbar, und die polnische Wirtschaft verzeichnete Anfang der 1990er ein noch nie dagewesenes Wachstum.

Im Jahr 1995 wurde der alte Złoty redenominiert, obwohl ein Jahr zuvor neue Banknoten gedruckt und 1990 neue Münzen geprägt worden waren. Es wurden Banknoten im Wert von 10 bis 200 zł und Münzen im Wert von 1 bis 50 zł in Umlauf gebracht. Diese Serie wurde als neuer Złoty bekannt, und internationaler Code der Währung änderte sich von PLZ zu PLN.

Das alte Geld wurde 1996 aus dem Verkehr gezogen, konnte aber noch bis 2010 in Banken umgetauscht werden. Im Jahr 2012 begann die Ausgabe modifizierter Banknoten, die schrittweise alle alten, beschädigten und abgenutzten Geldscheine ersetzten.

Wie sieht das polnische Geld aus?

Polnische Banknoten werden in sechs Stückelungen ausgegeben – von 10 bis 500 zł. Außerdem wurden mehrmals Gedenkbanknoten zu verschiedenen Daten in der Geschichte des Landes veröffentlicht.

Banknoten

• 10 zł – eine braune Banknote mit dem Porträt von Herzog Mieszko I. auf der Vorderseite und einer Silbermünze aus seiner Regierungszeit auf der Rückseite. Abmessungen: 120 × 60 mm.
• 20 zł – eine Banknote in rosa und lila Tönen. Auf der Vorderseite ist ein Porträt des ersten polnischen Königs, Bolesław I., abgebildet. Auf der Rückseite ist ein Denar aus seiner Regierungszeit zu sehen. Abmessungen: 126 × 63 mm.
• 50 zł – eine blaue Banknote mit König Kazimierz III. auf der Vorderseite. Auf der Rückseite ist Wappen Polens sowie Symbole des Königtums zu sehen: das Siegel und der Streitkolben. Der Hintergrund ist eine Abbildung von Krakau. Abmessungen: 132 × 66 mm.
• 100 zł – eine grüne Banknote mit dem Porträt von König Władysław II. Jagiełło. Auf der Rückseite sind das Wappen und die Schwerter des Deutschen Ordens und die Marienburg abgebildet. Abmessungen: 138 × 69 mm.
• 200 zł – ein gelber Schein mit König Zygmunt I. und dem Wappen aus seiner Kapelle in Krakau. Abmessungen: 144 × 72 mm.
• 500 zł – eine mehrfarbige Banknote mit König Jan III. Sobieski, dem polnischen Wappen und dem Bild des Wilanów-Palastes. Der Schein wurde ursprünglich nicht geplant und war 2015 eingeführt. Abmessungen: 150 × 75 mm.

Gedenknoten

Die Gedenknoten sind in vier Stückelungen erhältlich: 10, 20, 50 und 19 Złoty. Der 20-Złoty-Schein ist in zwölf Varianten erhältlich:

• Gelbe Banknote aus dem Jahr 2009 mit dem Dichter Juliusz Słowacki und seinem Hausmuseum auf der Vorderseite. Die Rückseite zeigt ein Denkmal für Sigismund III. Wasa vor dem Hintergrund eines Fragments eines literarischen Werks und der Johanneskathedrale in Warschau. Abmessungen: 138 × 69 mm;

• Dreifarbige Banknote aus dem Jahr 2010 in Grau, Weiß und Schwarz mit einem Porträt von Frédéric Chopin, einem Fragment seiner Notenblätter und seinem Hausmuseum. Auf der Rückseite ist eine Skizze von Chopin vor dem Hintergrund einer typischen polnischen Landschaft abgebildet;

• Braun-grüne Banknote aus dem Jahr 2011 mit einem Porträt von Maria Skłodowska-Curie und der Sorbonne auf der Vorderseite. Auf der Rückseite sind ihre Nobelmedaille, das Radium-Institut in Warschau, wo sie arbeitete, und ein Fragment ihres Vortrags abgebildet. Abmessungen: 138 × 69 mm;

• Mehrfarbige Banknote aus dem Jahr 2014 mit dem Schloss Belvedere, einem Porträt von Józef Piłsudski und dem Wappen von Polen-Litauen. Die Rückseite zeigt die Symbole und Auszeichnungen der polnischen Legionen und ein holografisches Bild von Belvedere. Abmessungen: 147 × 67 mm;

• Eine Banknote aus dem Jahr 2015 mit dem Porträt des Historikers Jan Długosz und dem Bild eines aufgeschlagenen Buches. Auf der Rückseite sind ein Wappen und die Wawel-Kathedrale (Krakau) abgebildet. Abmessungen: 138 × 69 mm;

• Eine Banknote aus dem Jahr 2016 in rosa und blau. Auf der Vorderseite sind die Tochter von Fürst Bolesław, Dubrawka, Fürst Mieszko I. und ein Kreuz abgebildet. Auf der Rückseite sind die Kathedrale von Gniezno und der königliche Kelch aus Trzemeszno abgebildet. Abmessungen: 144 × 77 mm;

• Banknote aus dem Jahr 2017 mit der Krone der Schwarzen Madonna von Tschenstochau und dem Wappen der Republik Polen. Die Rückseite zeigt eine Stadtansicht von Tschenstochau. Abmessungen: 144 × 72 mm;

• Violett-orangefarbene Banknote aus dem Jahr 2018 mit einem Porträt von Józef Piłsudski auf der Rückseite und der polnischen Flagge und dem Staatswappen auf der Vorderseite. Abmessungen: 150 × 77 mm.

• Darüber hinaus wurde 2020 eine Banknote zur Schlacht von Warschau (1920) herausgegeben. Im Jahr 2022 wurden zwei Gedenkbanknoten emittiert: Die erste war Lech Kaczyński gewidmet und die zweite dem Schutz der östlichen Grenze Polens. Die jüngste Banknote wurde 2023 ausgegeben und zeigt Nikolaus Kopernikus.

10 zł ist eine rote Banknote, die 2008 ausgegeben wurde. Auf der Vorderseite sind Józef Piłsudski und Warschauer Belvedere abgebildet, während die Rückseite das polnische Wappen und ein Legionärsdenkmal zeigt. Abmessungen: 138 × 69 mm.

Die interessanteste Banknote ist diejenige mit dem ungewöhnlichen Nennwert 19 PLN, die im Oktober 2019 ausgegeben wurde. Ihr Design ist dem Komponisten Ignacy Jan Paderewski gewidmet. Auf dem hellblauen Hintergrund der Vorderseite ist sein Porträt abgebildet. Auf der Rückseite ist die Wertpapierdruckerei in Warschau abgebildet. Ihre Abmessungen sind betragen 150 × 77 mm.

Münzen

Die polnische Münze stellt Münzgeld in neun Stückelungen her: sechs für Grosze und drei für Złotys. Grosze gibt es in den Stückelungen 1, 2, 5, 10, 20, 50 gr. Seit 2017 wird das billigere Legierungsmaterial verwendet. Der Złoty wird in 1, 2 und 5 zł geprägt.

Złoty weltweit

Polen ist seit 2004 Mitglied der Europäischen Union, aber der Übergang zum Euro wurde aus verschiedenen Gründen immer wieder verschoben. Im Jahr 2016 beschloss die Regierung des Landes, den Euro ganz aufzugeben, da Polen seine fiskalische Unabhängigkeit auch in Zukunft bewahren möchte. Der Złoty wird auf absehbare Zeit die Landeswährung bleiben.

Im internationalen Kontext ist der Złoty im Vergleich zu einigen anderen regionalen Währungen, wie der tschechischen Krone oder dem ungarischen Forint, besonders stark.

Die polnische Währung wird durch eine ziemlich starke Wirtschaft mit stabilem BIP-Wachstum gestützt. Angesichts der Wahl einer neuen, proeuropäischen Regierung wurde zudem vorhergesagt, dass die Annäherung an Brüssel die polnische Wirtschaft weiter stärken wird.

Dennoch sollte bedacht werden, dass die Abhängigkeit von externen Finanzmitteln Polen anfälliger macht. Darüber hinaus ist Polen für externe Schocks wie Handelskonflikte, den weltweiten Wirtschaftsabschwung und geopolitische Spannungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, anfällig. Es ist daher schwierig, eindeutige Vorhersagen zu machen.

Sie können die Schwankungen des Wechselkurses von Złoty zu Euro und andere Währungen auf vielen Webseiten verfolgen. Ich habe einige davon in eine kurze Liste für Sie zusammengefasst:

• Die Europäische Zentralbank veröffentlicht täglich Referenzwechselkurse für alle offiziellen Währungen der Nicht-Euro-Länder.
• Die Seite Exchange Rates bietet aktuelle und historische Wechselkurse zwischen allen Währungen, was besonders bequem ist.
• Die Wechselkurstabellen sind auch auf der Webseite der Polnischen Nationalbank zu finden, wo sie auch auf Englisch verfügbar sind.
• OANDA bietet den Wechselkurs des Złoty nicht nur gegenüber dem Euro, dem Dollar und anderen nationalen Währungen, sondern auch gegenüber Kryptowährungen.
• Sie können die Entwicklung des Kurses auch auf der Webseite von Xe verfolgen, die auch Möglichkeiten für Zahlungen und andere Transaktionen bietet.