Landeskoordinierungsstellen Glücksspielsucht

Glücksspielsucht ist ein pathologischer, unkontrollierbarer Drang zum Glücksspiel. Sie kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit, das Familienleben und das finanzielle Wohlergehen einer Person haben. Spieler, die unter Spielsucht leiden, verschulden sich häufig, werden sozial isoliert und leiden unter Depressionen und Angst.

Nach den Ergebnissen des Glücksspiel-Surveys 2023 haben 2,4 % der deutschen Bevölkerung zwischen 18 und 70 Jahren eine glücksspielbezogene Störung. Auch der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha zeigte sich anlässlich des bundesweiten Aktionstages gegen Spielsucht im September 2024 besorgt über die Zahl der Betroffenen:

Etwa 1,4 Millionen Menschen in Deutschland haben eine glücksspielbezogene Störung. Dazu kommen unzählige betroffene Angehörige und Freunde.

In Bundesrepublik Deutschland wird die Bekämpfung der Glücksspielsucht durch den Glücksspielstaatsvertrag geregelt, der die wichtigsten Bestimmungen für die Zulassung von Anbietern und den Spielerschutz enthält. Bei der Bekämpfung der Spielsucht wird besonderer Wert darauf gelegt, die Öffentlichkeit über die Gefahren des Glücksspiels, die Grundsätze des verantwortungsvollen Spielens und die Möglichkeiten der Hilfeleistung zu informieren. Die Landeskoordinierungsstellen Glücksspielsucht sind Teil der Gesamtstrategie des Staates zur Regulierung des Glücksspiels und zur Minimierung der durch das Glücksspiel verursachten Schäden.

Allgemeine Informationen über Landeskoordinierungsstellen Glücksspielsucht

Rolle und Aufgaben der Landeskoordinierungsstellen für Glücksspielsucht

Die Bundesländer haben sich verpflichtet, Präventions- und Beratungsangebote zum Thema Glücksspiel gemäß dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 bereitzustellen. Zu diesem Zweck wurden unter anderem Landeskoordinierungsstellen Glücksspielsucht ausgerichtet. Diese regionale Einrichtungen sind in jedem Bundesland tätig.

Diese Koordinierungsstellen spielen eine wichtige Rolle bei der Prävention, Behandlung und Aufklärung der Öffentlichkeit über die Folgen der Spielsucht. Die Anbieter von Glücksspielen müssen auf die entsprechenden unabhängigen Einrichtungen hinweisen. Die Bundeskoordinierungsstellen für Glücksspielsucht machen auf öffentlich geförderte Angebote zur Behandlung von Spielsucht aufmerksam und unterstützen damit sowohl Betroffene und deren Angehörige als auch andere Beteiligte. 

Dazu steht auch das Portal „Bundesweit Gegen Glücksspielsucht“, betrieben von der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern, zur Verfügung. Diese Plattform bietet umfassende Informationen über die verschiedenen Glücksspielsuchtberatungsstellen in den Bundesländern und ist eine wichtige erste Anlaufstelle für Spielsüchtige und ihre Angehörigen.

Unter buwei.de finden Sie Informationen zu allen möglichen Formen der Hilfe bei Glücksspielsucht:

• Online-Beratung (professionell, kostenlos und auf Wunsch anonym);

• Telefon-Beratung-Hotlines (professionell, kostenlos und anonym);

• Vor-Ort-Beratung (professionell, kostenlos und unter Schweigepflicht);

• Selbsthilfemöglichkeiten (kostenlose und vertrauliche Selbsthilfegruppen vor Ort und online);

• Digitale Selbsthilfen (kostenlos);

• Fremdsprachige Angebote (professionelle, teilweise kostenlose und vertrauliche Telefon- und Online-Beratung auf Türkisch, Arabisch, Polnisch und Russisch).

Liste der Landeskoordinierungsstellen

In Deutschland gibt es 16 regionale Koordinierungsstellen Glücksspielsucht, eine in jedem Bundesland. Diese Stellen arbeiten eng mit anderen lokalen und staatlichen Einrichtungen zusammen. Jede Koordinierungsstelle bietet in ihrem Bundesland Unterstützung für Menschen an, die mit Spielsucht zu kämpfen haben.

Zusammenarbeit der Landeskoordinierungsstellen Glücksspielsucht mit anderen Institutionen

Um die staatliche Politik zur Bekämpfung der Spielsucht wirksam umzusetzen, müssen alle beteiligten Einrichtungen aktiv zusammenarbeiten und Erfahrungen austauschen, so auch die Koordinierungsstellen.

Die Koordinierungsstellen für Glücksspielsucht arbeiten insbesondere mit zwei Institutionen zusammen: die BZgA (die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) und die GGL (die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder).

Die BZgA, die sich auch mit der Prävention und Behandlung von Glücksspielsucht befasst, finanziert im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit das Portal „Bundesweit gegen Spielsucht“.

Die Zusammenarbeit mit der GGL ist noch aktiver:

• Im Jahr 2023 besuchten Vertreter der Koordinierungsstellen den Sitz der Organisation in Halle und vereinbarten eine verstärkte Zusammenarbeit.
• Im Jahr 2024 begann eine Reihe von Treffen zwischen dem GGL-Vorstand Ronald Benter und den Leitern der Koordinierungsstellen. Laut der Pressenachricht der GGL,

Ziel […] ist es, sich über glücksspielrechtliche Fragen und Aspekte der Suchtprävention auszutauschen, die Herausforderungen der Landeskoordinierungsstellen besser zu verstehen und gemeinsam Ansätze für eine intensivierte Zusammenarbeit zu entwickeln.

• Am 29. August 2024 traf sich Benter mit Konrad Landgraf, dem Geschäftsführer der Landesstelle Glückspielsucht Bayern (LSG). 
• Für Oktober 2024 ist ein Treffen zwischen dem Vorstand der GGL und der Direktorin der Landesfachstelle Glücksspielsucht der Suchtkooperation Nordrhein-Westfalen, Verena Küpperbusch, geplant.
• Ein weiteres Treffen aller Vertreter der Landeskoordinierungsstellen Glücksspielsucht und der GGL ist für Herbst 2024 in Halle geplant.

Wie man Hilfe findet – Kontaktdaten der Anlaufstellen für Spielsucht in jedem Bundesland

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person ein Problem mit Glücksspielen haben, können Sie sich an die Landeskoordinierungsstellen Glücksspielsucht in Ihrer Region wenden. Nachfolgend finden Sie die Kontaktdaten der Koordinierungsstellen in ganz Deutschland:

Bitte zögern Sie nicht, für sich oder Ihre Angehörigen Hilfe zu suchen. Es kann Leben retten!