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Neuseeland

Neuseeland findet nicht jeder sofort auf der Weltkarte. Dieser kleine Staat liegt in Polynesien, auf zwei großen und mehr als sechshundert kleinen Inseln im südwestlichen Pazifik. Dieses gesegnete Fleckchen wilder Natur ist noch wenig von Menschen besetzt – und das ist definitiv sein großes Glück. Nirgendwo auf der Welt gibt es solcherlei klare Seen und prächtige Strände, solch eine kristallklare Bergluft und so viel Grün.

von Emma Weber

UPD:
Inhaltsverzeichnis
Neuseeland

Fahne Neuseelands

Allgemeine Informationen über Neuseeland

Geschichte des Landes

Neuseeland kann sich im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern nicht mit einer tausendjährigen Geschichte prahlen. Die ersten Menschen – mehrere polynesische Maori-Stämme – tauchten hier erst im 13. Jahrhundert auf.

Ein kurzes Dokumentarvideo über Maori

Noch später achteten die Europäer auf die Inseln. Zuerst war es der Niederländer Abel Tasman mit seiner Besatzung, der hier im 17. Jahrhundert landete. Die Forscher waren nicht besonders gastfreundlich getroffen. Mehrere Menschen wurden bei einem Gefecht mit den Einheimischen sofort getötet.

Abel Janszoon Tasman

Tasman in 1637

Bild von National Library of Australia

Die zweite Forschungswelle begann erst hundert Jahre später, als James Cook kam, um den Archipel zu studieren. Er hatte mehr Glück: Die Maori erwiesen sich als recht friedliche Menschen, sodass es den Briten gelang, in wenigen Jahren, in denen sie hier lebten, eine Karte der gesamten Küste des zukünftigen Neuseelands zu erstellen.

Erst im 19. Jahrhundert wurden diese Gebiete wirklich Aufmerksamkeit geschenkt: britische Missionare besuchten die Inseln. Sie brachten nicht nur die Bibel mit, sondern auch viele europäische Krankheiten, an denen die Ureinwohner der Inseln fast zur Hälfte ausstarben. Der Rest konvertierte erfolgreich zum Christentum und gewöhnte sich allmählich an das Leben in New South Wales – so lautete der erste Name des Territoriums, das offiziell unter die Schirmherrschaft der britischen Krone kam.

Erst im Mai 1841 trennte sich Neuseeland von New South Wales und erhielt eine eigene Regierung und ein eigenes Parlament. Ein wenig später, 1865, bekam das Land seine eigene Hauptstadt – Wellington. Jetzt leben in der südlichsten Hauptstadt der Welt etwas weniger als 200.000 Menschen.

Wellington City

Wellington befindet sich an dem südlichen Ende der Nordinsel

Foto aus dem Internet

Geografie und Klima Neuseelands

Das moderne Neuseeland umfasst zwei große Inseln – Südinsel und Nordinsel, die durch die Cookstraße getrennt sind, und mehr als 600 kleine Inseln, auf denen die unberührte Natur noch erhalten ist. Zwischen Nord- und Südinseln verkehrt eine Fähre von Wellington nach Picton und zurück.

Cookstraße Fähre

Mit 92 km atemberaubenden Ausblicken ist die dreistündige Fahrt zwischen Wellington und Picton eine der schönsten touristischen Aktivitäten Neuseelands

Foto aus dem Internet

Dies ist eines der wenigen Länder, in denen es keine einzige Landgrenze gibt:

  • Die Tasmanische See trennt Neuseeland von Australien im Westen;
  • Kleine benachbarte Inselstaaten Tonga und Fidschi, genauso wie das französische Überseeterritorium Neukaledonien, sind im Norden verstreut;
  • Im Süden liegt Kontinent Antarktika.

Der nächste Nachbar des Landes, Tasmanien, ist 1450 Kilometer entfernt. Der Rest der Nachbarn ist noch weiter entfernt. Diese Abgeschiedenheit macht Neuseeland zu einer der isoliertesten Ecken der Erde.

Das Klima des Landes ist unterschiedlich – von warm und feucht subtropisch auf der Nordinsel bis zu gemäßigt im Süden. In den Bergen herrscht alpines Klima. Der Sommer fällt hier auf die europäischen Wintermonate und dauert von Dezember bis Februar. Der Winter dauert jeweils von Juni bis August, obwohl es zwischen den Jahreszeiten keine starken Temperaturschwankungen gibt.

Andere Informationen: Staatsform, Sprache, Bevölkerung, Wirtschaft

Neuseeland ist seiner Staatsform nach noch eine konstitutionelle Monarchie: die Gesetze werden von Charles III. genehmigt. Es gibt sogar zwei Hymnen – das britische God Save The King und das eigene God Defend New Zealand.

Hayley Westenra sängt die neuseeländische Nationalhymne

In Neuseeland gibt es drei Amtssprachen – Englisch, Maori und die neuseeländische Gebärdensprache. Die Währung ist hier der Neuseeland-Dollar (NZD oder NZ$).

Die Wirtschaft dieses Inselstaates ist hoch entwickelt: Die Hauptwirtschaftszweige sind die Landwirtschaft, die Lebensmittelindustrie und der Tourismus, der mindestens 10 % der gesamten Staatseinnahmen in die Staatskasse einbringt. Das Leben hier ist sehr teuer – sogar teurer als in den Vereinigten Staaten, obwohl die Einheimischen im Vergleich zu den Amerikanern nicht viel verdienen.

Neuseeland ist ein nuklearfreier Staat mit idealer Ökologie. Nur in wenigen Orten der Welt bemühen sich die Leute so sehr, die Reinheit der Natur zu bewahren, wie in diesem kleinen pazifischen Land mit einer Bevölkerung von nur 5 Millionen Menschen.

Einreise nach Neuseeland

Deutsche Staatsangehörige benötigen für touristische oder geschäftliche Reisen in Neuseeland, die bis zu drei Monate dauern, kein Visum. Erforderlich sind aber:

  • Rück- oder Weiterflugtickets;
  • ein Nachweis über genügend Mittel zur Aufenthaltsfinanzierung;
  • eine elektronische Einreisegenehmigung, NZeTA (auch für Transitreisen). Die ist online (für 23 NZD) oder über die mobile NZeTA-App (für 17 NZD) und am besten mindestens 72 Stunden vor Reiseantritt zu beantragen.

Zusätzlich wird auch eine neu eingeführte Tourismussteuer (in Höhe von 35 NZD) verlangt. Die ist für eine nachhaltigere Tourismusindustrie vorgesehen.

Verschiedene Fluggesellschaften bieten regelmäßige Verbindungen mit Neuseeland. So eine Reise dauert mindestens 24 Stunden, wenn es einen Zwischenstopp gibt. Leider machen die Kreuzfahrtschiffe aus Deutschland derzeit nur kleine Zwischenstopps in Neuseeland, aber vielleicht werden in Zukunft weitere Routen hinzugefügt.

Neuseeland hat außerordentlich strenge Einfuhrbestimmungen für Lebensmittel und andere pflanzliche und tierische Produkte, die ein Risiko für Flora und Fauna des Landes darstellen könnten. Reisende sind verpflichtet, bei der Einreise als Risiko in Frage alle kommende Gegenstände zu deklarieren. Auch mit Reiseproviant muss man besonders vorsichtig sein. Das Ministerium für Primärindustrien bietet ausführliche Informationen zu diesem Thema.

Bei der Ankunft in Neuseeland muss mit eingehenden Kontrollen, also Durchsuchung und Durchleuchtung des Gepäcks gerechnet werden. Auch Laptops und andere elektronische Datenträger dürfen zur Verhinderung von Straftaten durchsucht werden. Verstöße gegen die Einfuhrbestimmungen werden unnachgiebig mit Geld- (in der Regel mindestens 400 NZD) und Haftstrafen oder sogar Ausweisung geahndet.

Unterkunft in Neuseeland

Neuseeland wird von Jahr zu Jahr beliebter. Touristen suchen normalerweise nach Hotels, Hostels und Campingplätzen in Strand- und Bergorten, obwohl es auch die Möglichkeit gibt, Unterkünfte zu mieten.

Trotz der Tatsache, dass Wohnungen in Neuseeland sehr teuer sind, ist das Mieten von Hotelzimmern recht günstig – insbesondere, wenn Sie in der Nebensaison, also im europäischen Sommer, mieten.

Hier sind einige Optionen für Budget-Unterkünfte in Neuseeland:

  • Jucy Snooze Queenstown ist ein Hostel in Queenstown, fünf Gehminuten vom Kiwi Birdlife Park entfernt. Alle Zimmer verfügen über ein eigenes Bad und Klimaanlage. Das Frühstück ist in allgemeine Aufenthaltskosten inbegriffen.

  • Haka Lodge Taupo ist ein Luxushostel in Taupo, zehn Autominuten von den Huka Falls entfernt. Alle Zimmer verfügen über Heizung und Bad mit Dusche, viele haben einen Balkon. Kostenlose Parkplätze und WLAN sind vorhanden.

  • Absoloot Hostel QT ist ein Hostel direkt am Meer in Queenstown. Einfache, aber saubere Zimmer mit eigenem Bad und Klimaanlage, frischer Bettwäsche, kostenlosem Tee und Kaffee warten auf die Gäste.

  • Hanmer Springs Forest Camp ist ein Campingplatz in Hanmer Springs, Canterbury, nur wenige Minuten vom Thermalbad und Wellnessbereich entfernt. Auf dem Territorium gibt es einen Swimmingpool, die Zimmer haben alles, was Sie zum Entspannen brauchen: bequeme Betten, Bade- und Bügelzubehör, Klimaanlagen.

Sehenswürdigkeiten Neuseelands: Was zu sehen?

Landschaften der wilden Natur Neuseelands sind so schön, sie hinterlassen manchmal ein Gefühl von Fabelhaftigkeit und Unwirklichkeit. Wenn Sie sich nicht mit Reiseführern und Touristengruppen herumschlagen möchten, können Sie einen Campervan (so ein Haus auf Rädern) mieten und durch das Land reisen.

Als Erstes sollten Sie sich hier unbedingt die UNESCO-Welterbestätten ansehen (Führungen durch diese Orte sind kostenlos):

  • Te-Wahipounamu heißt eine Region im Südwesten der Südinsel, die vier Nationalparks umfasst – Mount-Cook, Fiordland, Mount-Aspiring und Westland.

    Aoraki

    Mount-Cook-Nationalpark

    Foto von Wikipedia
  • Tongariro ist ein weiteres Naturschutzgebiet auf der Nordinsel.

    Tongariro (Drohnenvideo)

Hobbiton

Wie ist es möglich, Neuseeland zu besuchen und nicht einen Spaziergang durch das Dorf der Hobbits, die Hauptfiguren der Supersaga Der Herr der Ringe? Wunderschöne, helle und schrullige Häuser, smaragdgrüne Rasen, fabelhafte Atmosphäre sind etwas, das für immer in Ihrer Erinnerung bleiben wird.

Lord of the Rings New Zealand

Hobbiton im Sommer

Foto aus dem Internet

In Neuseeland wurde Tolkiens Werk zum echten Kult. Es gab sogar einen Titel „des Ministers der Ringe“. Pete Hodgson, der den Titel erhielt, war für die Erforschung von Maßnahmen zur Nutzung des durch die Filme ausgelösten Booms im Tourismus nach Neuseeland verantwortlich.

Oamaru

Oamaru ist eine Küstenstadt mit dem größten Steampunk-Museum der Welt. Am Rande der Stadt lebt eine ganze Kolonie blauer Pinguine – eine ebenfalls interessante Attraktion.

Oamaru, Steampunk HQ

Steampunk HQ wurde im Jahr 2011 gegründet

Foto aus dem Internet

Rotorua

Am Ufer des gleichnamigen Sees auf der Nordinsel liegt eine Stadt und etwas weiter – das Dorf Tamaki. Hier leben die Maori seit Jahrhunderten.

Rotorua

Maori im Dorf Tamaki

Foto aus dem Internet

Diese Orte gelten als Wiege der indigenen Kultur Neuseelands. Einwohner posieren bereitwillig für Fotos mit Touristen und arrangieren spektakuläre Tanzshows, um den interessantesten Teil der Lebensweise des Stammes zu zeigen.

Wai-O-Tapu

Dieser geothermische Park mit unglaublich, von Säuregelb bis Indigo gefärbten Seen und Thermalquellen, der ist 30 Kilometer von Rotorua entfernt, ist ein absolut surrealer Ort.

Die meistbesuchte Attraktion hier ist der Champagne Pool mit einer Tiefe von 62 Metern. Trotz des romantischen und verheißungsvollen Namens ist ein Schwimmen hier ohne die Gefahr, bei lebendigem Leibe gekocht zu werden, nicht möglich. An der Oberfläche erwärmt sich das Wasser auf bis zu 75 Grad.

Die Assoziation mit Sekt entstand durch die Abgabe von Kohlendioxid ins Wasser: Die Thermalquelle zischt und schäumt förmlich, wie Sekt in einem Glas.

Waiotapu

Die Quelle entstand vor 900 Jahren durch eine hydrothermale Eruption

Foto aus dem Internet

Nicht weniger spektakuläre Orte werden zu Ihren Eindrücken beitragen: die Ölpfütze „Devil’s Ink Pots“, ein Schwefelteich, der aus irgendeinem Grund „Oyster“ genannt wurde, und „Artist's Palette“ – ein Teich, in dem das Wasser in undenkbaren Schattierungen schimmert.

Devil’s Bath, Waiotapu

Devil’s Bath

Foto aus dem Internet

Whakatāne

Whakatane

Auch das Wasser hier hat eine erstaunliche azurblaue Farbe

Foto von whakatane.com

Ein einzigartiger Ort mit Stränden, an denen der Sand schwarz ist, was ihnen ein düsteres und sogar unheimliches Aussehen verleiht. Sehr schön und ungewöhnlich!

Der Lake Taupō

Im Becken des Vulkans entstand das größte Süßwasserreservoir Neuseelands – heute ist es die wichtigste Trinkwasserquelle des Landes. Der Ort ist unglaublich schön. Das wissen Touristen aus aller Welt seit langem zu schätzen: mehr als eine Million Menschen kommen jedes Jahr hierher.

Lake Taupo

Sonnenuntergang über dem See

Foto aus dem Internet

Dies sind nur einige sehenswerte Orte in Neuseeland. Wenn man alle Sehenswürdigkeiten des Landes aufzählt, bekommt man einen dicken Wälzer – so schön ist es.

Was zu essen in Neuseeland?

Die neuseeländische Küche ist trotz der Präsenz von Maori-Motiven insgesamt vollständig europäisch ausgerichtet. Hiesige Gerichte können Sie auch in jedem Café Berlins probieren: Steaks mit verschiedenen Röstgraden, Gemüsesalate, gebratener und gebackener Fisch, Meeresfrüchte – Garnelen und Muscheln. Auch Kiwi, die Nationalfrucht, wird seit langem in jedem Supermarkt der Welt verkauft.

Dennoch gibt es einige Gerichte, die typisch für die Küche dieses pazifischen Landes sind:

  • Hāngī ist eine Art Eintopf in Folie, der von den Maori in speziellen unterirdischen Öfen gekocht wird. Gemüse und Fleisch oder Fisch werden fest eingewickelt und auf den Boden des Ofens abgesenkt, wo das Gericht mindestens drei Stunden lang schmachtet.

    Hangi

    So wird Hāngī gekocht

    Foto aus dem Internet
  • Kūmara ist eine lokale Süßkartoffelsorte. Es wird genauso wie unsere Kartoffeln serviert – gekocht, gebraten, gebacken und als Kartoffelpüree.
  • Lemon & Paeroa ist ein Kaltgetränk aus zwei Zutaten – Mineralwasser und Zitronensaft, das sehr gut in der Sommerhitze schmeckt.

    Lemon and Paeroa Flavored Beverage

    Das Getränk ist so beliebt, dass man ihm in seiner „Heimatstadt“ ein Denkmal errichtete

    Foto aus dem Internet

Schlussfolgerung

Unglaubliche Ausblicke erwarten Sie bei jedem Schritt

Der wichtigste Eindruck, der von einer Tour nach Neuseeland bleibt, ist Bewunderung. Es ist nicht nur die wilde Natur, die begeistert, sondern auch die Liebe, mit der all diese Schönheit von den Bewohnern des Landes bewahrt wird.