Bremer Freimarkt
Deutschland ist ohne Jahrmärkte und Festivals nicht vorstellbar, und der Bremer Freimarkt ist der älteste davon. Hier finden Sie Ihren vollständigen Leitfaden zum ältesten Volksfest des Landes, seinen Traditionen, Attraktionen und Veranstaltungsorten.
Der Bremer Freimarkt ist das älteste und eines der größten Volksfeste Deutschlands, dessen Tradition etwa 990 Jahre zurückreicht.
Die ersten Erwähnungen des Marktes stammen aus dem Jahr 1035, als Kaiser Konrad II. Bremen das Recht gewährte, einen jährlichen Markt zu veranstalten.
Der Bremen Freimarkt ist zweifellos eines der Höhepunkte in der reichen Galerie traditioneller Feste, Festivals und Jahrmärkte in Deutschland. Im Gegensatz zu den gemütlichen, duftenden Weihnachtsmärkten in Hamburg, den Weihnachtsmärkten in Bayern und den Weihnachtsmärkten in Köln, wo mit Glühwein und Holzspielzeug eine winterliche Märchenwelt herrscht, steht der Bremen Freimarkt für Lärm, grelle Lichter, extreme Attraktionen und Freiheit. Er ähnelt eher der Rheinmesse in Düsseldorf: ebenfalls groß angelegt, mehrtägig, mit Menschenmassen und Musikbühnen, aber sieben Jahrhunderte älter. Wie die Kieler Woche mit ihren Regatten und Flussschiffen vereint er eine Menge Menschen und eine Menge Emotionen, aber statt Segeln gibt es Karussells.
Und wenn die Cranger Kirmes ein Dorffest mit einfachen Freuden ist, dann ist der Bremer Freimarkt ihr großstädtischer Bruder. Das Stollenfest in Dresden zelebriert das süße Erbe, das von Generation zu Generation weitergegeben wird, während der Freimarkt lebendige, atmende Geschichte ist, die jedes Jahr mit Gelächter, dem Ruf „Ischa Freimaak!“ und Feuerwerksblitzen neu geschrieben wird. Und wenn Rhein in Flammen ein Fest des Lichts über dem Wasser ist, dann ist der Bremen Freimarkt ein Fest des Lebens, bei dem Vergangenheit und Gegenwart nicht in der Stille einer Kirche, sondern im Trubel der Fahrgeschäfte und im Duft gerösteter Nüsse aufeinandertreffen.
Heute ist der Bremen Freimarkt ein grandioses Volksfest mit Fahrgeschäften, Gastronomie, Musik und Volksfesten, das jährlich mehr als 1,5 Millionen Besucher anzieht.
Veranstaltungstermine | Jährlich im Oktober, in der Regel von Mitte Oktober bis zum 1. November (17 Tage) |
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Veranstaltungsort | Bürgerweide |
Veranstalter | Die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa Referat 51 – Marktangelegenheiten |
Gründungsdatum | 16. Oktober 1035 |
Gegründet von | Kaiser Konrad II. |
Besucherzahl | Über 1,5 Millionen Besucher jährlich |
Besonderheiten |
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Website | |
Erreichbarkeit | Verkehrsanbindung: in der Nähe des Hauptbahnhofs Bremen (Bremen Hauptbahnhof), Straßenbahnen, Busse. Parkplätze: Park+Ride-Parkplatz in Bremen, Fahrradparkplätze Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung: Rampen, spezielle Bereiche, Begleitdienst. |
Preise | Der Eintritt zum Festivalgelände ist kostenlos. |
Sprachen | Die Hauptsprache ist Deutsch, aber an vielen Ständen und Attraktionen gibt es englische Beschriftungen, und das Personal spricht Englisch. |
Zusätzlich |
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Geschichte und Ursprung des Bremer Freimarkts
Der Bremer Freimarkt ist das älteste Volksfest Deutschlands, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1035 zurückreichen, als Kaiser Konrad II. der Stadt offiziell das Recht auf einen jährlichen Markt bestätigte.
Noch früher, im Jahr 888, gewährte König Arnulf Bremen das Privileg des freien Handels. Daher stammt auch der Name „Freimarkt”, der die Abwesenheit von Beschränkungen für Kaufleute bedeutete.
Anfangs war es ausschließlich ein Handelsmarkt: Im Oktober brachten die Bauern ihre Ernte und die Handwerker Stoffe, Gewürze und Werkzeuge mit. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Markt zu einem lebhaften Fest. Im 15. bis 18. Jahrhundert gesellten sich zu den Händlern auch Wanderkünstler hinzu: Jongleure, exotische Tiere wie Löwen, Bären und Affen. Später erfreuten sich exzentrische Menschen großer Beliebtheit auf dem Jahrmarkt, darunter beispielsweise der berühmte Löwenmensch Lionel, die 68 Zentimeter große kleine Mademoiselle und andere ungewöhnliche Menschen, die die Massen anzogen.

Freimarkt 1956/57
Im Jahr 1934 zog das Fest auf den heutigen Bürgerweideplatz um, wo es bis heute stattfindet. Trotz einer Unterbrechung während des Zweiten Weltkriegs wurde der Freimarkt 1946 wieder aufgenommen und wurde zum Symbol der Wiedergeburt.
Heute ist es ein 17-tägiges Festival mit mehr als 300 Attraktionen und 1,5 Millionen Besuchern, bei dem sich die Düfte traditioneller Leckereien sanft mit dem Dröhnen der Attraktionen und den Lichtblitzen vermischen und eine einzigartige Symphonie der Sinne schaffen.
Wann und wo findet der Bremer Freimarkt statt?
Der Freimarkt in Bremen findet jedes Jahr Mitte Oktober statt und dauert 17 Tage, einschließlich des Reformationstages (31. Oktober). Im Jahr 2025 begann das Fest am 17. Oktober auf der Bürgerweide. Die Einheimischen bezeichnen diese Zeit als die fünfte Jahreszeit. Der nächste, 991. Freimarkt, findet vom 16. Oktober bis zum 1. November 2026 statt.
Hauptveranstaltungsort ist die Bürgerweide. Dabei handelt es sich um ein großes Freigelände in der Nähe des Bremer Bahnhofs. Hier befindet sich der Hauptbereich des Festes: Rund 50 Fahrgeschäfte, Gastronomiezelte, Konzertbühnen und Verkaufsstände sorgen für eine ausgelassene Stimmung.
Parallel dazu findet im historischen Stadtzentrum der Kleine Freimarkt statt: ein gemütliches Fest mit nostalgischer Atmosphäre. Er erstreckt sich über den Marktplatz, die Liebfrauenkirche und die Straßen der Altstadt. Hier finden Sie Mini-Attraktionen, einen mittelalterlichen Markt, Handwerksläden und traditionelle bayerische Bierzelte. Der Kleine Freimarkt bewahrt den Geist eines alten Jahrmarkts und verbindet Kultur, Handwerk und Gastronomie.
Beide Teile des Festes sind durch den Geist miteinander verbunden: An den Wochenenden verkehrt die Museumsstraßenbahn Freimarkt-Linie, die eine bequeme Fahrt zur Bürgerweide und ins Stadtzentrum ermöglicht.
Die Größe des Freimarkts in Bremen ist beeindruckend. Tipp: Um sich auf dem riesigen Gelände nicht zu verlaufen, empfehlen wir Ihnen, die Karte zu nutzen, die Sie auf der Website des Freimarkts finden. Dort gibt es einen detaillierten Lageplan aller Veranstaltungsorte des Festivals. Auf der Website können Sie auch eine Live-Übertragung des Festivals (Livecam) sowie Fotos der Höhepunkte ansehen.
Was gibt es auf dem Freimarkt zu sehen und zu erleben?
Auf diesem historischen Jahrmarkt in Bremen findet jeder etwas nach seinem Geschmack. Der Hauptbereich auf der Bürgerweide ist ein wahres Wunderland: mehr als 300 Attraktionen auf einer Fläche von 100.000 m². Von Achterbahnen, Karussells und Riesenwippen bis hin zu dynamischen Hightech-Attraktionen und einem skurrilen Geisterzug. Auf die Besucher warten 5 Achterbahnen und 23 weitere Fahrgeschäfte. Im Jahr 2025 gab es einige Neuheiten: die Fahrgeschäfte „Evolution”, „Take Off”, den Geisterzug „Fahrt zur Hölle 2.0” und „Crazy Vegas”.

ALLE Fahrgeschäfte auf dem BREMER FREIMARKT 2025!
Auf dem Freimarkt können Sie verschiedene kulinarische Köstlichkeiten probieren, zum Beispiel gebratenen Fisch oder Krabbenröllchen, Steak mit Kräutern oder Bratwurst. Und natürlich gibt es hier auch immer vegetarische und vegane Gerichte sowie exquisite Desserts. Zu den traditionellen Leckereien zählen süße Mandeln, kandierte Äpfel, Ingwerherzen und Sahneeis mit Schokoladenstreuseln, das nach Familienrezepten hergestellt wird.
Wer laute Partys mag, kann sich in den bayerischen Zelten und auf der Party „Freimarkt bei Nacht” in Halle 7 bestens amüsieren. Hier erwarten Sie unendliche Vorräte an Bier und Snacks aus aller Welt, Live-Musik und DJs.
Der Kleine Freimarkt auf dem Marktplatz ist ein großartiger Ort für diejenigen, die eine ruhigere Atmosphäre bevorzugen. Hier erwarten die Besucher ein gemütliches Karussell, Imbissstände, Kostümparaden und Nachstellungen eines mittelalterlichen Marktes.
Natürlich sind Unterhaltung und Essen auf dem Jahrmarkt kein billiges Vergnügen. Aber die Besucher des Festivals können versuchen, einen Spaziergangspass zu gewinnen. Dabei handelt es sich um einen Gutschein für Essen, Attraktionen, Getränke und Lotterielose, die von den Partnern des Festivals verlost werden. Um Ihr Glück zu versuchen, müssen Sie in der Regel im Voraus eine Bewerbung einreichen.
Traditionen und Symbole
Die Hauptattraktion der Eröffnung ist die Rolandstatue auf dem Marktplatz, die die Freiheit und die Handelsprivilegien Bremens symbolisiert. Jedes Jahr während der Zeremonie auf dem „Kleinen Freimarkt” legen Mitglieder der Schornsteinfegerzunft Roland ein riesiges Ingwerherz um den Hals. Damit beginnt das Fest.
Das Hauptmotto des Festes – „Ischa Freimaak!“ (im lokalen Dialekt „Das ist doch Freimarkt!“) – ist überall zu hören und verkündet den Beginn der „fünften Jahreszeit“. Zwei Stunden nach der symbolischen Eröffnung vor dem Rathaus öffnet der Bremer Senator für Inneres traditionell das erste Bierfass auf der Bürgerweide. Der Abend endet mit einem grandiosen Feuerwerk.
Eine besondere Rolle spielt das Freimarktsherz – ein mit Zuckerguss und Aufschriften verziertes Ingwerherz. Es ist das offizielle Symbol des Festes. Ein Logo, das Generationen verbindet.
Die Marktstände auf der Bürgerweide erinnern an mittelalterliche Handelsgilden und bewahren den Geist des alten Marktes. Am Sonntag des zweiten Wochenendes findet die farbenfrohe Freimarkt-Parade statt.
Das Fest endet mit einem Theaterprogramm – einer traditionellen Abschiedszeremonie mit viel Spaß. Die Messe ist bis zum nächsten Jahr geschlossen.
Familienurlaub mit Kindern
Der Bremer Jahrmarkt ist ideal für einen Urlaub mit Kindern. Für die kleinen Besucher gibt es auf dem Jahrmarkt viele spannende Kinderattraktionen. Besonders beliebt ist das Karussell mit Holzpferden in der Altstadt, die wie vor hundert Jahren zum Klang von Glöckchen schaukeln.
Für Tierfreunde gibt es einen Mini-Zoo. Und in den Familienbereichen mit schattigen Überdachungen, Bänken und Spielplätzen können sich die Eltern in Ruhe ausruhen, während die Kinder spielen.
Darüber hinaus gibt es verschiedene Workshops für junge Handwerker: Teigmodellieren, Bemalen von Holzpferden, Basteln von Blumenkränzen und sogar Unterricht in mittelalterlicher Schmiedekunst. Und natürlich ist der Freimarkt ein Paradies für Naschkatzen: Zuckerwatte, Lakritz, Eis, Pfefferminzbonbons und Lebkuchen werden zweifellos nicht nur Kindern, sondern auch ihren Eltern gefallen.
Wie kommt man dorthin?
Der Freimarkt ist leicht zu erreichen: Mit dem Zug bis Bremen Hbf. Nehmen Sie den Nordausgang – und Sie sind direkt auf der Bürgerweide. Autofahrern ist das Parken vor Ort untersagt. Nutzen Sie den Park+Ride-Parkplatz (Tram-Ticket vom kostenlosen Parkplatz an der Universitätsallee zum Freimarkt). Alternativen: P+R Sielhof, Norderländer Straße und Borgfeld mit den Buslinien 1, 4 und N4. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität gibt es spezielle Parkplätze an der Theodor-Heuss-Allee.
Wo kann man übernachten?
Für Besucher des Freimarkts gibt es in der Nähe zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten. Einige Hotels bieten sogar spezielle günstige Messepakete an, die beispielsweise Frühstück, eine Freikarte für 9 Messeparks und andere Leistungen beinhalten.
Hier sind einige Hotels, in denen Sie übernachten können:
- Parkhotel Bremen. Das Fünf-Sterne-Hotel Parkhotel Bremen gehört zur Hommage Luxury Hotels Collection.
- HafenTraum IndoorHostelCamp. Gemütliche Zimmer, die jeweils im Stil eines Seefahrerlandes eingerichtet sind und sich durch ihr charmantes Design und ihre stilvolle Ausstattung auszeichnen.
- Appart-Hotel-Heldt. Gemütliches Familienhotel in Bremen-Schwachhausen.
Es wird empfohlen, das Hotel im Voraus zu buchen, da die Nachfrage während des Festivals sehr hoch ist.
Was kann man auf dem Freimarkt probieren?
Der Freimarkt bietet eine Vielzahl kulinarischer Köstlichkeiten. Nehmen Sie Messer und Gabel zur Hand und probieren Sie unbedingt die folgenden Gerichte:
- Brezel – große, knusprige Brezeln mit Salz und Senf;
- Aromatische und warme geröstete Nüsse;
- Bratwurst – saftige Grillwurst mit Meerrettich und Brot;
- Schmalzkuchen – dünne, frittierte Krapfen, mit Zucker bestreut;
- Geräucherter Aal – eine lokale Delikatesse, serviert mit Zwiebeln und Brot;
- Zuckerwatte und Ingwerherz Freimarktsherz – süße Symbole des Festes.
Vergessen Sie nicht das frische Bier aus dem bayerischen Zelt, der Almhütte oder dem Hansa-Zelt, das hier bis zum Morgen serviert wird.
Interessante Fakten über den Bremer Freimarkt
- Der Freimarkt ist mehr als 700 Jahre älter als das berühmteste Bierfest Deutschlands – das Oktoberfest.
- Im Jahr 2010 wurde der Freimarkt in die Liste des immateriellen Kulturerbes des Landes Bremen aufgenommen.
- Der Bremen Freimarkt wird als „fünfte Jahreszeit” bezeichnet, so wichtig ist er für die Einwohner der Stadt. Der Ruf „Ischa Freimaak!” eröffnet offiziell das Fest.
- Es ist das größte Volksfest Norddeutschlands und zieht in 17 Tagen rund 1,5 Millionen Besucher an.
- Im 19. Jahrhundert sagten die Bremer Schulen den Unterricht am Nachmittag ab, damit die Kinder zum Jahrmarkt gehen konnten.
Der Bremer Freimarkt ist eine lebende Legende, die seit fast tausend Jahren besteht. Es ist ein Fest für alle: von Kindern, die Karussell fahren, bis zu Erwachsenen, die Musik und Geschichte genießen.
FAQ
Wie lange dauert der Freimarkt in Bremen?
Der Freimarkt dauert 17 Tage, traditionell von Mitte Oktober bis zum 1. November.
Wann findet der Freimarkt in Bremen statt?
Der nächste Freimarkt findet vom 16. Oktober bis zum 1. November 2026 statt. Das Fest findet jährlich statt und beginnt immer Mitte Oktober.
Wann findet das Feuerwerk auf dem Freimarkt in Bremen statt?
Das große Feuerwerk wird am Eröffnungstag, in der Regel am Freitagabend nach der offiziellen Zeremonie, gezündet.
Wann öffnet der Freimarkt in Bremen?
Die Hauptattraktionen auf der Bürgerweide öffnen am Eröffnungstag um 18:00 Uhr, zwei Stunden nach Beginn der Zeremonie „Ischa Freimaak!” auf dem Marktplatz.
Wie sind die Öffnungszeiten der Bremer Kirmes?
Die Pavillons und Attraktionen sind an Wochentagen bis 23:00–24:00 Uhr geöffnet, freitags und samstags oft bis 2:00 Uhr morgens.





