Schweizer Franken
Der Schweizer Franken (CHF) ist die Landeswährung der Schweizerischen Eidgenossenschaft und des Fürstentums Liechtenstein. Er ist auch in der italienischen Gemeinde Campione d'Italia und in der deutschen Stadt Büsingen am Hochrhein im Umlauf.
Er ist eine der stabilsten Währungen der Welt und eine Reservewährung, obwohl der Anteil des Schweizer Frankens an den gesamten Devisenreserven mit nicht mehr als 0,3 % nicht hoch ist.
Geschichte der Währung
Der Schweizer Franken ist seit 1850 im Umlauf, als die ersten Münzen geprägt und die ersten Banknoten der Schweizerischen Eidgenossenschaft gedruckt wurden.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts besaß jeder Kanton sein eigenes Geld, das ausschließlich für den internen Bedarf der Städte und sogar der Privatbesitzungen geprägt wurde. Mit der Ankunft Frankreichs, das auf Schweizer Territorium die Helvetische Republik als Unionsstaat gründete, erschien hier zum ersten Mal eine einheitliche Währung, der Franken.
Die Franzosen nannten ihn sofort „Franc de Suisse“, Schweizer Franken, und dieser Name blieb für immer bestehen. Auch nach der Abschaffung der Helvetischen Republik beschlossen die Kantone, die Währung beizubehalten. Sie wurde im Verhältnis 1,5:1 an den französischen Franc gekoppelt.
Die spätere Mitgliedschaft der Schweiz in der Lateinischen Münzunion mit Frankreich, Belgien, Italien und Griechenland führte dazu, dass die Währungen dieser Länder im Finanzsektor der Schweiz auftauchten und das Recht auf direkten Umlauf erhielten. Die Union brach jedoch in den 1920ern zusammen.
Im Jahr 1929 brach weltweit eine große Wirtschaftskrise aus, die die Währungssysteme zahlreicher Länder zum Einsturz brachte. Auch die Schweiz war davon betroffen: Ihre Landeswährung stürzte auf einen Schlag um 30 % ab. Allerdings war dies die einzige größere Abwertung des Schweizer Frankens in der Geschichte.
Zwischen 1945 und 1973 war die Währung im Rahmen des Bretton-Woods-Systems an den US-Dollar gekoppelt, mit Wechselkursen von 4,305 Fr : 1 USD und 4,375:1. Nach dem Zusammenbruch des Systems hat die amerikanische Währung jedoch stark an Wert verloren. Zuletzt handelte man mit knapp 1 Franken pro Dollar. Der Euro-Wechselkurs beträgt 1 Fr : 0,91 EUR.
Trotz der aktiven Zusammenarbeit mit der Europäischen Union hat es die Eidgenossenschaft derzeit nicht eilig, den Euro auf ihrem Gebiet einzuführen, und verwendet weiterhin den CHF, um ihre steuerliche Unabhängigkeit zu wahren.
Das Erscheinungsbild der Schweizer Franken Banknoten
Die nationale Währung der Schweiz wird in Form von Banknoten von der Schweizerischen Nationalbank ausgegeben, während die Münzen von der Swissmint geprägt werden. Insgesamt wurden neun Banknotenserien ausgegeben: 1907, 1911–1914, 1938, 1954–1961, 1976–1979, 1983–1985, 1994–1998 und 2016–2019.
Seit dem 1. Mai 2021 gilt nur noch die jüngste – neunte – Banknotenserie landesweit als gesetzliches Zahlungsmittel, während das alte Papiergeld bis Ende Oktober desselben Jahres in begrenztem Umfang im Umlauf war.
- 10 CHF ist eine gelbe Note mit den Zeigern eines Schaffners, einer Uhr und einem Raster von Zeitzonen auf der Vorderseite. Auf der Rückseite ist ein Uhrwerk vor dem Hintergrund eines Eisenbahntunnels zu sehen. Abmessungen: 123 × 70 mm.
- 20 CHF ist eine rote Banknote. Die Vorderseite zeigt drei Elemente: ein geometrisches Muster, ein Prisma in einer Handfläche und Sternbilder. Auf der Rückseite sind Schmetterlinge, eine Kinoleinwand und eine Bühne zu sehen. Abmessungen: 130 × 70 mm.
- 50 CHF ist eine grüne Banknote. Die Vorderseite zeigt ein Umweltthema: eine Hand mit einer Pusteblume und eine Weltkugel mit Luftströmungen um sie herum. Abmessungen: 137 × 70 mm.
- 100 CHF ist eine blaue Banknote. Auf der Vorderseite sind gefaltete Palmen mit Wasser darin zu sehen. Auf der Rückseite ist ein Bergfluss im Kanton Wallis abgebildet. Abmessungen: 144 × 70 mm.
- 200 CHF ist eine Banknote in verschiedenen Brauntönen mit dem Bild einer Weltkugel und Fingern der rechten Hand, die in verschiedene Richtungen zeigen. Auf der Rückseite ist ein Fragment einer Karte der Partikelbewegung abgebildet. Abmessungen: 151 × 70 mm.
- 1000 CHF ist eine Banknote in verschiedenen Lila- und Orangetönen. Auf der Vorderseite sind ein Händedruck und ein Modell der Erde zu sehen, auf der Rückseite der Saal des Schweizer Parlaments. Abmessungen: 158 × 70 mm.
In der Schweiz werden Münzen in sieben Stückelungen ausgegeben: drei Kleingeldmünzen von 5 bis 20 Rappen und vier Münzen von 0,5 bis 5 CHF. Früher wurden auch 1 und 2 Rappen geprägt, die aber 2006 und 1974 aus dem Verkehr gezogen wurden.
Der Rappen ist eine schweizerische Kleinmünze, die je nach der Anzahl der Amtssprachen der Eidgenossenschaft vier Namen hat. Die deutschsprachigen Einwohner des Landes nennen ihn Rappen, die französischsprachigen Einwohner Centime, die Italiener Centesimo und die rätoromanische Minderheit Rap. In einem Schweizer Franken sind hundert Rappen enthalten.
Die Vorderseiten aller Münzen, mit Ausnahme der Fünf-Franken-Münze, zeigen einen Lorbeerkranz mit dem Nennwert in der Mitte. Die Fünf-Franken-Münze zeigt in der Mitte das Schweizer Wappen, an den Seiten Lorbeerzweige und oben den Nennwert. Auf der Rückseite ist die Helvetia abgebildet, die seit über 150 Jahren ein konstantes Symbol der Schweiz ist.
Während sich das Design der Banknoten ständig verändert hat, haben die Münzen seit 1850 immer noch die gleiche Form und das gleiche Design. Das Einzige, was sich geändert hat, ist die Legierung. Rappen und Franken wurden bis in die 1960er Jahre aus Silber geprägt, das dann durch Melchior ersetzt wurde. Später ersetzte eine Kupfer-Nickel-Legierung den Melchior. Nur die Fünf-Franken-Münzen werden heute aus einer Dreimetalllegierung aus Kupfer, Nickel und Aluminium hergestellt.
Von Zeit zu Zeit werden anlässlich verschiedener Jubiläen und Ereignisse bi- und monometallische Gedenkmünzen im Wert von 10, 20 und 50 Fr. ausgegeben. Sie können alle auf der Webseite von Swissmint eingesehen werden, wo sie nach Material und in chronologischer Reihenfolge geordnet sind.
Schweizer Franken weltweit
Die Währung der Schweizerischen Eidgenossenschaft hat keine Inflation und gilt als eine der zuverlässigsten. Sie wird häufig für die Festlegung der Preisgelder bei prestigeträchtigen Sportwettbewerben verwendet, auch weil die meisten internationalen Sportorganisationen ihren Sitz in der Schweiz haben.
FAQ
Warum heißt die Schweizer Währung CHF?
„CHF“ steht für „Confoederatio Helvetica Franc“ und „Confoederatio Helvetica“ ist der lateinische Name für die Schweizerische Eidgenossenschaft.
Warum ist der Schweizer Franken so stark?
Die Widerstandsfähigkeit des Schweizer Frankens ist auf eine Kombination von Faktoren zurückzuführen, darunter ein stabiles politisches System, eine entwickelte Wirtschaft, eine umsichtige Finanzpolitik, ein starkes Bankensystem und seine traditionelle Rolle als Fluchtwährung in Zeiten weltwirtschaftlicher Instabilität.