20 interessantesten Fakten über „Dark“

„Dark“ ist ein Sci-Fi-Thriller mit mystischen Elementen. Nach dem Verschwinden zweier Kinder wird das ruhige Leben in der ruhigen Stadt Winden für immer erschüttert. Zwischen den Einwohnern werden geheime Bande entdeckt, die ganze Generationen verbinden, selbst solche, die durch die Zeit getrennt sind. 

Die Netflix-Serie „Dark“ ist nicht nur eine actiongeladene Science-Fiction, sondern auch eine philosophische Reflexion über den Menschen und die Menschheit, ein Versuch, die Bedeutung der Zeit und ihre Auswirkungen auf das menschliche Leben zu verstehen. 

Die meisterhafte Kombination mehrerer Handlungsstränge und Zeitlinien sowie die spannende und beunruhigende Atmosphäre machten das Projekt populär. Mehr als 400 Tausend Zuschauer bewerteten die Serie auf IMDb positiv, und sie erhielt eine Gesamtnote von 8,7.

Die Serie war das erste Netflix-Originalprojekt, das von der Idee und dem Drehbuch bis zu den Dreharbeiten und der Postproduktion vollkommen in BR Deutschland produziert wurde. 

Allgemeine Informationen über „Dark“

Auch wenn Sie „Dark“ noch nicht gesehen haben, haben Sie bestimmt schon von der Serie gehört. Aber ich habe versucht, einige interessante, weniger bekannte Fakten für Sie zu sammeln. 

1. Das Drehbuch zu „Dark“ war von Anfang an auf 3 Staffeln ausgelegt.

Das Schicksal von Netflix-Projekten hängt oftmals von ihrer Popularität ab. Die meisten Serien werden nur dann verlängert, wenn sie hohe Einschaltquoten haben. Aber die Showrunner von „Dark“ haben die Geschichte von Anfang an für eine bestimmte Anzahl von Folgen konzipiert. Dadurch sind alle Handlungsstränge gut entwickelt und harmonisch miteinander verbunden, und es gibt keine abrupten Übergänge zwischen den Staffeln.

2. Die Dreharbeiten fanden nach Orten statt, nicht nach Folgen.

„Dark“ verwebt mehrere Handlungsstränge, die in verschiedenen Jahren und an vielen verschiedenen Orten spielen. Die Haupthandlung betrifft das Jahr 2019, gefolgt von den Ereignissen in den Jahren 1953, 1986, 2053 und anderen (ich möchte nicht alles verraten). 

Obwohl jede Folge Szenen aus verschiedenen Zeitabschnitten und an verschiedenen Orten enthält, fanden die Dreharbeiten nicht parallel an mehreren Drehorten statt. Das heißt, alle Szenen wurden zuerst an einem Ort gedreht, und erst dann ging es zum nächsten weiter. Das liegt an den Zerstörungen und Veränderungen, die das Filmteam für die Handlung vornehmen musste – es wäre zu teuer, jede Folge separat zu drehen.

3. Einer der wichtigsten Handlungsorte der Serie existiert nicht.

Die Dreharbeiten fanden in Deutschland statt, hauptsächlich in der Hauptstadt, Berlin, sowie in Brandenburg. Die geheimnisvolle Höhle, die auf der Leinwand so realistisch aussieht, existiert jedoch nicht. Sie wurde von den Kulissenbauern in einer Senke im Saarmunder Wald errichtet. Und die hölzerne Kirche, die auch für die Handlung wichtig ist, befindet sich tatsächlich auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf.

4. Fünf Editoren bekamen einen Namen im Intro.

Aufgrund der Vielzahl der Handlungsstränge und Figuren arbeiteten mehrere Editoren an der Serie: Robert Rzesacz war der leitende Editor für die ersten beiden Staffeln. Boris Gromatzki und Simon Gstöttmayr arbeiteten ebenfalls an der zweiten Staffel, und Sven Budelmann, Denis Bachter und Ann-Carolin Biesenbach waren an der letzten Staffel beteiligt. Anja Siemens ist die einzige Editorin, die an allen Staffeln mitgearbeitet hat. Im Intro taucht aber noch ein weiterer Name auf. Roan Densimbor ist ein Anagramm aus den Namen der fünf Editoren, die an Folge 18 mitgearbeitet haben.

5. Der Regisseur und die Drehbuchautorin sind nicht nur durch „Dark“ verbunden.

Baran Bo Odar und Jantje Friese haben schon früher zusammengearbeitet. Im Jahr 2010 arbeiteten sie gemeinsam an dem Film „Das letzte Schweigen“ und 2014 schufen sie den Thriller „Who Am I – Kein System ist sicher“. Beide Projekte waren im deutschsprachigen Raum erfolgreich und erhielten gute Noten vom Publikum. Die Rechte an der Neuverfilmung von „Who Am I“ wurden von Warner Brothers erworben.

Der bisherige Erfolg erlaubte es dem Regisseur und der Drehbuchautorin, ihre Kräfte erneut zu bündeln und eine einzigartige Geschichte im Science-Fiction-Genre zu schaffen. Neben ihrer gemeinsamen Arbeit haben Odar und Friese auch ein gemeinsames Kind und sind offiziell verheiratet.

6. „Dark“ ist eine großartige Darstellung der deutschen Schauspielschule. 

Die Besetzung von „Dark“ setzt sich aus deutschen Schauspielern zusammen, darunter sowohl Prominente als auch Anfänger. Im Allgemeinen sind die Deutschen einem breiteren Publikum nicht so bekannt wie die Briten oder die Amerikaner, aber es gibt trotzdem ein paar Stars in „Dark“. Oliver Masucci spielte zum Beispiel die Hauptrolle in dem Film „Enfant Terrible“, in dem er mit viel Talent den deutschen Theater- und Filmregisseur Rainer Werner Fassbinder verkörperte. 

7. Für fast jede Figur wurden mehrere Schauspieler ausgewählt.

Die Besetzung von „Dark“ wurde von der erfahrenen und bekannten Castingdirektorin Simone Bär ausgewählt. Sie arbeitete nicht nur mit deutschen, sondern auch mit internationalen Regisseuren zusammen, darunter Quentin Tarantino, Steven Spielberg und François Ozon. 

Die Auswahl der Schauspieler für mehr als 30 Figuren in verschiedenen Lebensabschnitten erwies sich als langwieriger Prozess. Dank ihrer umfangreichen Erfahrung und ihrer persönlichen Bekanntschaft mit der deutschen Schauspielerszene konnte Simone Bähr jedoch die perfekte Besetzung zusammenstellen. Professionelle Schauspieler zusammen mit jungen Anfängern schufen eine realistische Welt. 

8. Die Serie hat ihre eigene Genealogie.

Die Handlung von „Dark“ konzentriert sich auf verschiedene Generationen von vier Familien, d. h. auf mehrere Dutzend Personen. Da die Verbindungen zwischen ihnen recht kompliziert sind, können die Zuschauer die offizielle Genealogie von „Dark“ nutzen. Detaillierte Schaubilder, die Vorfahren und Nachkommen zeigen, helfen dabei, den Erzählstrang nicht zu verlieren und sich in den verschiedenen Universen und Zeitebenen der Serie nicht zu verlieren.

9. Alle Charaktere von „Dark“ sterben.

Jede Figur in „Dark“ ist im Laufe der Serie irgendwann einmal gestorben. Das mag wie ein Spoiler klingen, aber eigentlich liefert es keine Hinweise oder Antworten. Aber lassen Sie sich nicht entmutigen: Es gibt parallele Realitäten im Universum der Serie, also könnten alle Figuren in einer von diesen weiterhin existieren.

10. Jede Folge der Serie enthält Symbole und Anspielungen.

Nicht umsonst sagen die Macher und Fans von „Dark“, dass man die Serie aufmerksam ansehen sollte – buchstäblich jedes Detail kann von Bedeutung sein. So kann man zum Beispiel in verschiedenen Momenten der Show das Unendlichkeitszeichen erkennen. 

Die Unendlichkeit ist das wichtigste Symbol der Serie. Sie unterstreicht, dass es im Leben der Figuren alles zusammenhängt und dass Vergangenheit und Zukunft miteinander verwoben sind.

11. Der 33-jährige Abstand zwischen den Zeitachsen ist kein Zufall.

In „Dark“ sind Zeitreisen alle 33 Jahre möglich. H.G. Tannhaus weist auf die Bedeutung dieser Zahl für Jonas hin: Jesus vollbrachte 33 Wunder (und war zum Zeitpunkt seines Todes und seiner Auferstehung 33 Jahre alt, aber das wird nicht erwähnt), es gibt 33 Engelslitaneien, 33 Kantaten von Dante im Fegefeuer und 33 im Himmel. Jonas fügt hinzu, dass der Antichrist mit 33 Jahren seine Herrschaft antreten wird.

Außerdem sterben 1986 33 Schafe, was der Tierarzt mit einem Zitat aus Markus 13:33 kommentiert:

Seid auf der Hut! Seid auf der Hut! Ihr wisst nicht, wann diese Zeit kommen wird.

Übrigens: Wenn Sie in den Übergängen zwischen den Szenen eine Uhr ticken hören, bedeutet dies einen Wechsel der Zeitachse.

12. Der Wald ist ein wichtiges visuelles Element.

„Dark“ wurde überwiegend in Waldgebieten gedreht. Baran Bo Odar merkt an, dass er einen Nadelwald nicht ohne Grund gewählt hat. Er sieht etwas Märchenhaftes und Unheimliches in den schlanken und geraden Nadelbäumen. Der Regisseur findet diese Entscheidung visuell interessant und assoziiert die geradlinigen Baumstämme zudem mit Gefängnisgittern.

13. Der Name der Stadt verschlüsselt ihr Schicksal.

„Dark“ spielt in einer fiktiven Stadt namens Winden – sehr passend für diese verwickelte Geschichte mit vielen Figuren und verschiedenen Zeitachsen, nicht wahr? Der Titel verrät uns ziemlich direkt, welches Schicksal die Bewohner von Winden erwartet: Sie und das Publikum werden in den Wirbelwind mehrerer Zeitstränge hineingezogen. 

14. Eine der Serien enthält Zeilen aus Kafkas Romanen.

„Dark“ verlangt von den Zuschauern, dass sie aufmerksam und konzentriert sind. Nur so kann man kleine und wichtige Details bemerken. So sieht man zum Beispiel in einem Artikel über Ulrich aus dem Jahr 1953 die Schlagzeile „Ist dieser Mann ein Kindermörder?“. Unter der Überschrift findet man jedoch keinen entsprechenden Artikel. 

Die Seite der Zeitung ist mit Zeilen aus verschiedenen Werken von Frank Kafka gefüllt. Warum Kafka? Weil sich in seinen Romanen und Kurzgeschichten das Fantastische mit dem Realen verbindet und es oft das Gefühl einer unmittelbaren Bedrohung durch etwas Riesiges und Unüberwindliches gibt. Genau wie in „Dark“.

15. Die Kinderzaubertricks erklären einige der wichtigsten Rätsel der Show.

Der kleine Mikkel ist ein Fan des Illusionisten Harry Houdini. Er führt oft Zaubertricks vor, insbesondere den Trick mit zwei Tassen und einem Stück Zucker. Der Junge schiebt ein Stück Zucker unter eine Tasse und nimmt es dann im nächsten Augenblick aus der anderen Tasse heraus. 

Mikkel erklärt seinem Vater, dass das Geheimnis des Tricks nicht „Wie?“, sondern „Wann?“ ist. So nimmt er sein eigenes Verschwinden vorweg und zeigt gleichzeitig, wie etwas (oder jemand) an zwei Orten gleichzeitig existieren kann. 

16. Der Name einer der Figuren ist eine Anspielung auf berühmte Science-Fiction-Werke.

Der Uhrmacher Heinrich Gustav Tannhaus trägt die Initialen H. G., genau wie der Science-Fiction-Autor H.G. Wells. Er ist der Autor von „Die Zeitmaschine“, einem Science-Fiction-Roman über Zeitreisen. 

Darüber hinaus kann der Nachname Tannhaus eine Anspielung auf den moderneren Film „Blade Runner“ sein, in dem das Tannhäuser Tor vorkommt. Man kann also gleich mehrere Anspielungen in dem Namen einer Figur sehen. 

17. Der Nachname einer der Familien ist ebenfalls wichtig.

Die Doppler-Familie hat auch einen vielsagenden Nachnamen. Er bezieht sich auf den Doppler-Effekt, eine Änderung der Wellenfrequenz, die durch die Bewegung einer Signalquelle verursacht wird. Dies knüpft an die Geschichte von Elizabeth und Charlotte Doppler an. 

In Staffel 2 erfährt Charlotte, dass ihre Tochter die Apokalypse überlebte und sogar eine eigene Tochter hatte, die in die Vergangenheit zurückgebracht wurde. Diese Tochter ist Charlotte. Das heißt, die beiden Frauen sind füreinander Mutter und Tochter zugleich. 

Darüber hinaus ähnelt der Nachname dem Wort „Doppel“. Auch die anderen Mitglieder der Familie Doppler haben ihre eigenen Geheimnisse und verborgenen zweiten Leben, und die Verdoppelung oder Spiegelung ist eines der zentralen Motive von „Dark“.

18. Einige der Figuren in der Serie haben biblische Namen.

In „Dark“ gibt es viele biblische Anspielungen. Jonas (oder Jona) ist zum Beispiel eine biblische Figur, der Mann, der sich weigerte, auf Gott zu hören und im Bauch eines Wals landete, wo er drei Tage lang überleben musste. Auch Jonas Kahnwald fällt es schwer, die für ihn vorgesehenen Ereignisse zu akzeptieren.

Bibelnamen geben auch Hinweise auf die Bedeutung einiger Charaktere und zeigen Verbindungen zwischen ihnen auf.

19. „Dark“ spielt auf die griechische Mythologie an.

In der Serie gibt es auch Anklänge an Mythen. Zum Beispiel spielt Marta in einem Schultheaterstück Ariadne, die Tochter von Minos. Sie soll das Labyrinth bewachen, in dem der Minotaurus lebt, verliebt sich aber in Theseus, der kommt, um das Ungeheuer zu töten. Ariadne hilft Theseus, aus dem Labyrinth zu entkommen. 

Später sehen wir den jungen Gustav Tannhaus, der dasselbe Stück im 19. Jahrhundert liest. Der Fremde hat auch mehrere Bilder von Labyrinthen und Minotauren an den Wänden seines Hotelzimmers. Der raffinierteste Verweis auf den griechischen Mythos kommt jedoch von dem Verlag, der für das Buch von H. G. Tannhaus verantwortlich ist – „Mino Tauros“.

20. Es gibt eine Wanderroute durch die Drehorte von „Dark“.

„Dark“ ist so populär geworden, dass Frank Meyer eine 22 Kilometer lange Touristenroute auf den Spuren der Serie angelegt hat. Das ist nicht verwunderlich: Schließlich ist Wandern in Deutschland eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten.

Die meisten der Orte, die wir in der Serie sehen, gibt es wirklich und können besucht werden. Man kann durch die Wälder wandern und den Pfaden der Figuren folgen, eine geheimnisvolle Holzkirche (eigentlich eine Friedhofskapelle) besichtigen und die Atmosphäre spüren, in der das Filmteam gearbeitet hat.

Schlussfolgerung

„Dark“ war ein einzigartiges Ereignis für das deutsche und weltweite Kino. Das vollständig deutsche Netflix-Projekt wurde auf IMDb hoch bewertet, löste eine lebhafte Diskussion in der Science-Fiction-Community aus und schuf sogar neue Reiseziele in Deutschland. 

Darüber hinaus hat die Serie der Popularität vieler junger Schauspieler einen Schub gegeben und allgemein die Aufmerksamkeit auf deutsche Fernsehserien gelenkt. Kurzum: Wenn Sie nicht wissen, was Sie sehen sollen, wird „Dark“ Sie nicht enttäuschen.