Schweden
Dieses skandinavische Land hat schon seit langem seinen Platz in den Herzen von uns allen eingenommen. Jetzt ist es an der Zeit, es besser kennenzulernen.
Allgemeine Informationen über das Land
Schweden weckt bei jedem seine eigenen Assoziationen: dem einen fallen sofort die legendären Hits von ABBA ein, der andere denkt nostalgisch an Kindheit mit den wunderbaren Märchen von Astrid Lindgren und Selma Lagerlöf. Hockeyfans sprechen mit Respekt von Tre Kronor, der schwedischen Nationalmannschaft, die elf Weltmeisterschaften und zweimal Olympische Spiele gewonnen hat.
„Villa, Volvo, Vovve“ – „Villa, Volvo, Hund“ – so sieht das schwedische Modell des glücklichen Lebens aus. Es muss gesagt werden, dass die Schweden auf dem Weg dorthin sehr erfolgreich waren: Schweden ist unter den Ländern, deren Lebensstandard als einer der besten gilt.
Hier werden kostenlose und darüber hinaus hochwertige Bildung vom Kindergarten bis zur Universität, die gleiche Medizin und viele andere soziale Garantien geboten. Dieses Vergnügen ist zwar nicht billig: Der durchschnittliche Einwohner Schwedens zahlt nicht weniger als 51 Prozent seines Einkommens in Form verschiedener Steuern und Abgaben.
Geschichte Schwedens
Schweden ist ein monarchischer Staat, in dem seit dem 11. Jahrhundert bis heute königliche Macht existiert. Der erste schwedische König war Olof Skötkonung, unter dem sich das Land allmählich von den heidnischen Bräuchen entfernte und das Christentum annahm. Auch die Lebensweise der Schweden änderte sich, die wirtschaftlichen Beziehungen wurden in Ordnung gebracht: Die für dieses Volk traditionelle Landwirtschaft und Viehzucht begannen Einkommen zu generieren.
Die allmähliche Stärkung Schwedens als Staat führte zu seinem wachsenden Einfluss auf die Skandinavische Halbinsel, obwohl es von 1397 bis 1523 Teil der Kalmarer Union war, in der Dänemark regierte.
Schweden verließ die Union nach einem Volksaufstand: an ihrer Spitze stand der zukünftige König Gustav Wasa, ein Patriot seines Landes und ein mutiger Reformer. Während seiner Regierungszeit wurden wichtige Gesetze erlassen, die viele Lebensbereiche Schwedens radikal veränderten.
Neben Reformen in Wirtschaft, Bildung und Landwirtschaft geschah im Land ein Übergang zum Protestantismus – einer religiösen Bewegung, die von Martin Luther gegründet und geführt wurde. Bis heute identifizieren sich fast 53 Prozenten der Schweden mit der Schwedischen Kirche – der größten evangelisch-lutherischen Kirche der Welt.
Im 16.-18. Jahrhundert erlaubten die Ambitionen der schwedischen Könige, die einen starken und entwickelten Staat regierten, Schweden eine bedeutende Ausdehnung seiner Territorien zu beanspruchen.
Der Dreißigjährige Krieg mit Deutschland, Frankreich, Polen und Russland wurde mit dem Sieg der Skandinavier gekrönt. Schweden erhielt durch das Baltikum und mehrere Regionen Polens und Deutschlands einen enormen Zuwachs an Land.
Die schwedische Herrschaft über sie war jedoch nur von kurzer Dauer: nach dem Nordischen Krieg mit Russland unterlag Schweden nicht nur, sondern verlor sogar noch mehr, als es zuvor gewonnen hatte. Es musste Finnland, Lettland, Estland und die zuvor eroberten polnischen und deutschen Länder aufgeben. Aber die schwierigste Folge der Niederlage Schwedens in diesem Krieg war seine Vertreibung aus dem Ostseeraum. Großmachtambitionen mussten die Schweden für immer vergessen.
Seit dem 18. Jahrhundert hat sich der Weg dieses Landes dramatisch verändert. Militärische Siege gehörten jetzt der Vergangenheit an und die Schweden konzentrierten sich auf den Aufbau eines eigenen Staatsmodells, das der ganzen Welt noch immer als Beispiel für den Triumph von Recht, Komfort und sozialen Garantien dient.
Seit 1809 führt Schweden keine Kriege: Es hält strikt an Politik der Neutralität fest, die ihm nur erhebliche Dividenden einbringt und seine bereits hoch entwickelte Wirtschaft und hohe Autorität in der internationalen Gemeinschaft weiter stärkt.
Geografie und Klima
Das Königreich besetzt den Osten und Süden Skandinaviens und hat Landgrenzen mit Finnland und Norwegen. Seine Grenze zu Dänemark verläuft durch drei Meerengen – Skagerrak, Öresund und Kattegat.
Neben dem Teil der Skandinavischen Halbinsel besetzt Schweden zwei Inseln – Gotland und Öland. Damit gilt es als drittgrößtes Land Westeuropas. Seine Ufer werden neben drei Meerengen von den Gewässern der Ostsee umspült.
Das Klima des Königreichs ist aufgrund des Golfstroms – einer warmen Meeresströmung, die neben der Halbinsel verläuft – viel milder als in anderen skandinavischen Ländern. Das Wetter ist regional unterschiedlich. Beispielsweise sind die nördlichen Regionen Schwedens Gebirge mit einem Klima, das als subarktisch bezeichnet werden kann.
Die Winter hier, wie es sich für den Norden gehört, sind lang und frostig, mit einer Polarnacht. Die Sommer in Nordschweden sind kurz und kühl, und die Sonne geht nicht rund um die Uhr unter – im Juni beginnt der Polartag.
Für Ausflüge durch das Königreich ist von Juni bis August die ideale Zeit, wenn angenehmes Sommerwetter ohne Hitze und starke Regenfälle herrscht und die Lufttemperatur 25 °C nicht überschreitet. Bereits ab den ersten Septembertagen wird es merklich kälter, es regnet häufiger, also plant man einen Urlaub in Schweden besser für den Sommer ein.
Im Sommer feiern die Schweden einen ihrer wichtigsten und berühmtesten Feiertage – Midsommar. Am Tag der Sommersonnenwende, dem 21. Juni, gehen Schweden mit ihren ganzen Familien, Freunden und Verwandten zum Picknicken aus der Stadt. Es ist immer ein besonderer Urlaub vor der Kulisse von leuchtender, saftig grüner Natur.
Große Gesellschaften versammeln sich fast einmal im Jahr, um sich zu unterhalten, am Tisch zu sitzen und um eine speziell geschmückte Stange – das Hauptsymbol von Midsommar – zu tanzen. Einfachheitshalber findet der Feiertag immer am Freitag statt, damit jeder seine Arbeitsaufgaben erledigen kann.
Menschen, die aktive Bewegung, Sport und Extremsport mögen, kommen bereits im November hierher und beenden die Saison im April. Sie fühlen sich eher von den Skigebieten im Nordwesten Schwedens – Åre, Sälen, Vemdalen – angezogen. Auch mit Kindern kommt man hierher: so sicher sind hiesige Straßen, so komfortabel ist die bis ins kleinste Detail durchdachte Infrastruktur.
Schwedische Sprache, Bevölkerung, Währung
In Schweden leben etwa 10,5 Millionen Menschen, für denen Schwedisch die Amtssprache ist. Es gibt jedoch immer weniger ethnische Schweden im Land: Das seit langem in jeder Hinsicht wohlhabende Königreich wurde von Menschen aus den kriegführenden Ländern des Ostens, armen afrikanischen Staaten und Asien gewählt.
Schweden ist zu einem Einwanderungsland geworden, obwohl seine Einwohner in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts im Gegenteil massiv von hier aus auf der Suche nach einem besseren Leben ausgewandert sind.
Neben den Schweden leben noch andere indigene Völker im Königreich – Samen, Finnen, Norweger.
Die größten Städte sind die Hauptstadt Stockholm (ca. 975.000 Einwohner), Göteborg (ca. 585.000), Malmö (ca. 350.000) und Uppsala (ca. 235.000).
Die Währung Schwedens ist die schwedische Krone (SEK). Ihr Wechselkurs zum US-Dollar beträgt 1:0,9, zum Euro – 1:0,08.
Einreise
Die Einreise aus Deutschland nach Schweden gestaltet sich ziemlich einfach, da diese Länder nebeneinander liegen.
Am bequemsten für einen längeren Urlaub ist es, die Fähre zu nehmen. Zur Verfügung stehen Verbindungen aus Kiel, Rostock, Lübeck und anderen Hafenstädten. Solcherweise können Sie Göteborg, Helsingborg, Malmö und Trelleborg erreichen.
Es eignet sich auch das Flugzeug. Nach Göteborg und Stockholm gibt es ganzjährige Flugzeugverbindungen. Die günstigsten Flüge kosten ab 37 Euro.
Es ist auch möglich, nach Schweden ohne Fähre, nur mit dem Auto, anzukommen. Man fährt dann über die A7 nach Flensburg, weiter nach Dänemark und dort über die Storebelt-Brücke sowie die Öresund-Brücke (beide sind mautpflichtig).
Unterkunft in Schweden
Es gibt in Schweden vielleicht weniger Hotels, als wir uns von hochentwickelten Ländern erwarten. Zum Beispiel gibt es in Stockholm 350 Hotels auf fast 1 Million Einwohnern.
Die zweite Überraschung für die Gäste dieses skandinavischen Königreichs ist die Enge der Räume. Selbst in Fünf-Sterne-Hotels sind die Zimmer sehr klein und die Möbel darin förmlich gestapelt. Das lässt sich aber leicht erklären: In großen schwedischen Städten befinden sich Luxushotels normalerweise im historischen Zentrum. Hier stehen Gebäude traditionell sehr dicht. Jeder Quadratmeter zählt und die riesige Gebäudefläche ist ein unbezahlbarer Luxus.
Und, schließlich, Überraschung Nummer drei: ein Gemeinschaftsbad für mehrere Zimmer ist in vielen Hotels gang und gäbe. Daher sollten Sie unbedingt auf die vorgeschlagenen Wohnbedingungen achten.
In Schweden hängen die Hotelpreise wie in anderen Ländern vom Niveau der Hotels, der Entfernung vom Zentrum und anderen Nuancen ab. Beispielsweise kostet ein Standard-Doppelzimmer in einem Drei-Sterne-Hotel ca. 90 Euro. In einem Vier-Sterne-Hotel müssen Sie dafür schon etwa 115–120 Euro bezahlen. Eine Kabine im Botel kostet ungefähr genauso viel. Fünf-Sterne-Suiten kosten mindestens 230 Euro.
Die günstigste Variante ist ein Hostel. Eine Übernachtung mit Frühstück kostet durchschnittlich 60 Euro.
Solche auf den ersten Blick unverschämte Preise erklären sich nicht nur aus dem hohen Lebensstandard der Schweden und der entsprechenden Bezahlung ihrer Arbeit, sondern auch aus der Tatsache, dass ein sehr reichhaltiges Frühstücksbuffet fast immer im Preis inbegriffen ist.
Ibis Styles Stockholm Odenplan ist ein erschwingliches Hotel, das einfache Zimmer mit eigenem Bad, Klimaanlage und anderen Annehmlichkeiten bietet. Kostenloses WLAN ist auch verfügbar. Das Hotel verfügt über ein Restaurant, ein Business Center und eine Wäscherei. Das Frühstück ist im Zimmerpreis inbegriffen.
Stockholm Inn Hotell ist ein kleines Hotel mit 22 Zimmern. Den Gästen wird ein Standardsatz von Dienstleistungen angeboten. Frühstück und WLAN sind kostenlos verfügbar.
Göteborgs Mini-Hotel ist ein Zwei-Sterne-Hotel mit Klimaanlagen, eigenen Badezimmern und Duschen, das sich in Göteborg befindet. Haustiere sind im Hotel erlaubt.
Camp Viking ist ein gemütlicher Campingplatz mit separaten Häusern am Ufer des Flusses in Gällö. Hier sind alle Voraussetzungen für einen angenehmen Aufenthalt vorhanden.
H5 Hotel ist ein stilvolles Zwei-Sterne-Hotel mit bequemen Betten, Klimaanlagen, sauberen Badezimmern. Es befindet sich in Helsingborg. Frühstück und WLAN sind kostenlos verfügbar.
Am bequemsten ist es, Zimmer im Voraus, ein oder zwei Monate vor der geplanten Reise, zu buchen. Dann können Sie sogar auf Rabatten zählen.
Was zu sehen?
„Langweilig“ ist der erste Eindruck von Schweden für Menschen, die an lebhafte Eindrücke gewöhnt sind. Und tatsächlich: schwedische Architektur unterscheidet sich eigentlich kaum von der Architektur in anderen skandinavischen Ländern.
Dies ist nicht ganz richtig. Die Highlights Schwedens sind nicht nur (und nicht in erster Linie) Paläste in Empire- oder Barockstil, sondern auch die Erinnerung an die mutigen Wikinger, der Stolz vieler wissenschaftlicher Entdeckungen und die Hochtechnologien.
Stockholm
Die schwedische Hauptstadt besteht aus vierzehn Inseln, die viele Museen, Burgen und Schlösser beherbergen. Und für diejenigen, die einfach nur abhängen möchten, öffnet Stockholm die Türen zahlreicher Clubs und Diskotheken, in denen alles (oder fast alles) erlaubt ist.
In den engen Kopfsteinpflasterstraßen von Gamla Stan beginnt normalerweise die Bekanntschaft mit dem alten Stockholm. Auf dieser Insel ist der Geist der Altstadt am stärksten zu spüren.
Auf der anderen Insel der schwedischen Hauptstadt, Kungsholmen, kann man das Rathaus ansehen. Obwohl es nicht zu den alten Gebäuden gehört, da es 1923 erbaut wurde, lädt es Sie ein, in die Atmosphäre der Altstadt einzutauchen.
Wo wären wir, wenn es nicht eine der größten Erfindungen der Menschheit gäbe – die Post? Wie viele wichtige Worte wären nicht gesagt worden, wie viele beste Gefühle wären unausgesprochen geblieben, wenn es keine Umschläge mit darin hineingelegten Briefen und bunten Briefmarken gewesen wären?
Im Stockholm Postal Museum gibt es 17.000 Ausstellungsstücke, die von der Vergangenheit des Korrespondenzdienstes erzählen. Es scheint nur, dass Post etwas Langweiliges ist. Tatsächlich gibt es hier etwas zu sehen – Sie müssen nur ein paar Stunden für eine Tour einplanen.
Göteborg
Dies ist eine Stadt, in der Sie köstlich essen, durch Stadtparks schlendern und in Einkaufszentren und Boutiquen in der Avenyn Straße alles bis zur letzten Öre ausgeben können.
Wollen Sie in Nachtclubs abhängen und kräftig feiern? Es ist unwahrscheinlich, dass es in ganz Schweden so viele Hotspots gibt wie in Göteborg.
Malmö
In dieser Stadt an der Grenze zu Dänemark gibt es kaum etwas Außergewöhnliches. Die Touristen, die Malmö besucht haben, erinnern sich jedoch begeistert an den einzigen Wolkenkratzer der Stadt, der zu einem lokalen Wahrzeichen geworden ist, grüne, gepflegte Parks und, natürlich, Nachtclubs – hier finden Partyliebhaber Freiraum, auch wenn sie kein Wort Schwedisch können.
Was zu essen in Schweden?
Nun ja: eine echte Bekanntschaft mit der schwedischen Küche ist ohne ein Glas Surströmming – ein richtig saurer Hering – unmöglich. Trauen Sie sich nicht, so was zu probieren? Dann sind Sie vergebens nach Schweden gekommen!
Hier ist es üblich, von Faulgasen gequollene Gläser ausschließlich im Freien zu öffnen: Die Schweden sind ja sehr taktvoll in allem, was mit Gefühlen und Empfindungen anderer Menschen zu tun hat. Allerdings essen sie dieses kulinarische Meisterwerk geradezu eifrig mit Brot, Salzkartoffeln und anderen Beilagen.
Für andere Besucher des Landes, die nicht besonders zu gastronomischen Experimenten neigen, bietet schwedische Küche viele andere Gerichte mit bekannteren Aromen und Geschmäcker an.
Sehr gut schmecken kleine Fleischbällchen (Köttbullar) und Salzhering (Sill) – hier kriegt man ein echter Genuss ohne olfaktorischen Angriff.
Wenn Sie am Donnerstag Schweden besuchen, können Sie sicher sein, dass Sie mit einer Portion dicker Erbsensuppe und Pfannkuchen bewirtet werden.
Ein weiteres wahrhaft schwedisches Gericht ist das Krabbenbrot (Räksmörgås). Dies ist eine Scheibe Brot mit Salat aus Krabben, gekochten Eiern, Gurken, grünem Salat, Tomaten und saurer Sahne darauf. Lecker, sättigend und ja – ziemlich kalorienreich.
Knäckebröd heißt man knusprige Brotscheiben, die ebenfalls als typisch schwedisches Essen gelten. Normalerweise werden sie mit Butter serviert, aber oft werden verschiedene Gemüse, gekochte Eier und Kaviar darauf gelegt. Knäckebröd ist kein Feinschmeckergericht. Es sieht man täglich auf dem Tisch der Schweden, aber es eignet sich auch gut für den schnellen Snack für Gäste.
Apropos Gäste: in Schweden gilt es als unzulässig, ohne Einladung zu Besuch zu kommen. Sogar wenn Sie Ihre guten Freunde besuchen möchten, vereinbaren Sie mindestens ein paar Tage im Voraus einen Besuch mit ihnen.
Und, natürlich, Preiselbeermarmelade. Mit ihr sind die Schweden wohl bereit, alles zu essen. Zumindest steht eine Portion Marmelade immer auf dem Tisch neben Frikadellen, Kotelette oder Blutwurst (Blodpudding), ganz zu schweigen von morgendlichen Pfannkuchen zum Tee oder anderem süßen Gebäck.
Schlussfolgerung
Schweden ist ein Muss für alle, die ein Synonym für das Wort „Komfort“ finden wollen. Sie verkörpert Fürsorge für Menschen, selbst in den scheinbar unbedeutendsten kleinen Dingen. Ja: Schweden ist Komfort. Komfort ist Schweden.