Franka Potente

Die zukünftige Filmstar wurde in Münster geboren und wuchs in Dülmen (Nordrhein-Westfalen) auf. Ihren italienischen Nachnamen verdankt Franka Potente ihrem Großvater, einem Sizilianer, der im 19. Jahrhundert nach Deutschland emigrierte. Ihre Eltern hatten keinerlei Verbindung zur Welt des Films. Ihre Mutter arbeitete als Lehrerin, ihr Vater als Medizintechniker.

Nach dem Abitur zog das Mädchen nach München und begann an der Otto-Falckenberg-Schule Schauspiel zu studieren. Nach zwei Jahren brach sie jedoch das Studium ab, zog nach New York und schrieb sich am Lee Strasberg Theatre and Film Institute ein.

Die Karriere von Franka Potente

Noch vor ihrer Abreise in die USA gelang Franka Potente ihr Debüt im Kino, und zwar gleich in einer Hauptrolle. Die Jugendkomödie „Nach Fünf im Urwald“, die 1995 erschien, wurde von den Kritikern positiv aufgenommen und verschaffte der Schauspielerin eine gewisse Bekanntheit und Popularität beim deutschen Publikum.

Der Durchbruch ließ nicht lange auf sich warten. 1998 wurde im deutschen Fernsehen der Film „Lola rennt“ des jungen Regisseurs Tom Tykwer gezeigt, mit dem die Schauspielerin damals zusammen war. Die originelle Geschichte über eine Zeitschleife, in der Franka Potente und Moritz Bleibtreu die Hauptrollen spielten, wurde nicht nur in Deutschland zum Ereignis, sondern zog auch die Aufmerksamkeit vieler Filmfans aus aller Welt auf sich.

Sowohl der Name der Hauptfigur als auch ihr Aussehen sind eindeutige Anspielungen auf Luc Bessons Blockbuster „Das fünfte Element“, der ein Jahr zuvor erschienen war . Und solche kleinen Details gibt es in dem Film zuhauf, was ihn nur noch beliebter machte. Der Film wurde von Zuschauern und Kritikern hoch gelobt und erhielt mehr als 20 renommierte Auszeichnungen. Außerdem war „Lola rennt“ Deutschlands Kandidat für den Oscar, wurde aber letztendlich nicht nominiert.

Ein Bonus für Franka Potente war, dass die Single Wish (Komm zu mir) aus dem Soundtrack des Films Goldstatus erreichte und es auf Platz fünf der deutschen Charts schaffte, während sie die Schweizer Charts fast eroberte und nur einen Schritt vor der Spitze stehen blieb. Dieser Erfolg blieb jedoch einmalig, und die musikalische Karriere der Schauspielerin hat sich bisher nicht weiterentwickelt.

Chronologisch fiel der Aufstieg der Künstlerin fast mit einem anderen deutschen Durchbruch zusammen, der zwei Jahre zuvor stattfand. Auch die weitere Schauspielkarriere von Franka Potente und Til Schweiger verlief recht ähnlich. Sie konnten ihre Ambitionen zwar nicht vollständig verwirklichen, hinterließen aber dennoch ihre Spuren in Hollywood.

Franka Potente begann ihre Karriere in Übersee mit einem Sprung ins kalte Wasser und spielte sofort eine der Hauptrollen in dem Film „Blow”. In diesem Film war Johnny Depp ihr Partner, aber viel mehr Erfolg brachte der Schauspielerin die kreative Zusammenarbeit mit einem anderen Superstar, Matt Damon.

Die Rolle der Assistentin eines Special-Agenten mit Gedächtnisverlust in den Filmen „Die Bourne Identität“ und „Die Bourne Verschwörung“ war wohl der Höhepunkt ihrer Karriere in Übersee. Im dritten Teil der Franchise war Franka Potente ebenfalls zu sehen, allerdings nur in einer Nebenrolle, ebenso wie der andere deutsche Schauspieler Daniel Brühl.

Möglicherweise hatte die Schauspielerin die Chance, die Partnerin eines anderen berühmten Superagenten zu spielen. Aber zu dem Zeitpunkt, als Daniel Craig für die Rolle des nächsten James Bond bestätigt wurde, war ihre Hollywood-Karriere leider bereits auf dem absteigenden Ast.

Es gelang der Schauspielerin nicht, ein neues Qualitätsniveau zu erreichen, außerdem war sie mit der Qualität der Rollen, die ihr von Regisseuren und Produzenten angeboten wurden, nicht zufrieden. Dennoch kann die Künstlerin auf einige Filme aus ihrer späteren Karriere stolz sein. Hervorzuheben ist unter anderem der Film „Elementarteilchen“, in dem sie zusammen mit Nina Hoss, Tom Schilling und anderen bekannten deutschen Schauspielern spielte. Erwähnenswert sind auch die Filme „Eichmann“, „Die Brücke“ und „Shanghai“.

Allerdings widmete die Künstlerin ihrer Arbeit für das Fernsehen immer mehr Aufmerksamkeit. Zu ihren Werken zählen zwei Episoden in den Kultserien „Dr. House“ und „American Horror Story“, die Arbeit in „Copper – Justice is brutal“, „Dark Matter“, „The Bridge – America“, „Taboo“, „Titans“, „Psych“ und anderen Serien.

Als Regisseurin hat Franka Potente bisher nur zwei Filme gedreht. Der Kurzfilm „Der die Tollkirsche ausgräbt“, der im Stil eines Stummfilms gedreht wurde, wurde 2006 auf der Berlinale vorgestellt. Das Warten auf ihr vollwertiges Regiedebüt dauerte 14 Jahre, bis das Arthouse-Drama „Home“ erschien, das von den Kritikern zurückhaltend bewertet wurde.

Die Schauspielerin versuchte sich auch als Schriftstellerin. Zwei Sachbücher entstanden in Zusammenarbeit mit Max Urlacher und Karsten Schellenberg. Ebenfalls 2012 erschien ihr Erzählband „Zehn“ und zwei Jahre später ihr Debütroman „Allmählich wird es Tag“.

Die Schauspielerin Franka Potente schaffte es jedoch nicht, Amerika zu erobern und ein Star ersten Ranges zu werden. Aber sie hat in Hollywood bemerkenswerte Erfolge erzielt, im Gegensatz zu Sebastian Koch, Elyas M’Barek, Jürgen Vogel, Hannah Herzsprung, August Diehl und vielen anderen deutschen Künstlern, die entweder überhaupt nicht über den Ozean hinaus wahrgenommen wurden oder nur episodische Rollen erhielten.

Umso erstaunlicher ist es, dass Franka Potente bis heute keinen eigenen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame hat. Bei aller Subjektivität solcher Bewertungen scheint uns dennoch, dass ihr Beitrag zum deutschen und internationalen Kino dem von Diane Kruger, Bruno Ganz oder Ulrich Tukur, die auf dem Hollywood Walk of Fame vertreten sind, in nichts nachsteht.

Womit beschäftigt sich Franka Potente heute?

Die letzte Arbeit der Schauspielerin, die auf der großen Leinwand zu sehen war, ist bislang eine Nebenrolle in Markus Gollers von Kritikern hochgelobtem Film „25 km/h“ aus dem Jahr 2018. Danach gab es nur noch Serien. Man kann also mit Fug und Recht feststellen, dass es in der Karriere der Künstlerin zu einer gewissen Stagnation gekommen ist.

Anfang 2025 gab Franka Potente Kurt Krömer ein großes Interview in seinem Podcast „Feelings“. Dabei ging es jedoch hauptsächlich um ihre gemeinsame Arbeit in der Kochshow „Dinner Club“, an der auch Karoline Herfurth und andere bekannte deutsche Schauspieler teilnahmen. Über ihre weiteren kreativen Pläne verlor die Künstlerin kein Wort.

Im Februar wurde offiziell bekannt gegeben, dass die Serie „Mayfair Witches“, in deren zweiter Staffel die Schauspielerin mitwirkte, wenn auch nicht in einer Hauptrolle, verlängert wurde. Ob sie in der Fortsetzung dieses Gothic-Horrors zu sehen sein wird, wird die Zeit zeigen.

Im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen ist Franka Potente nicht geschäftlich tätig. Dennoch wird ihr Vermögen unter Berücksichtigung ihrer Immobilien auf etwa 15 Millionen Euro geschätzt. Die Schauspielerin und ihre Familie können also durchaus optimistisch in die Zukunft blicken.

Privatleben

Die Schauspielerin hatte eine ziemlich lange Beziehung mit dem Regisseur Tom Tykwer, der sie Ende der 90er Jahre gerne in seinen Filmen besetzte, aber sie haben ihre Beziehung nie offiziell registriert. Bei den Dreharbeiten zur Komödie „All I Want” (Try Seventeen) lernte sie Elijah Wood kennen, der vor allem für seine Rolle als Hobbit Frodo bekannt ist, aber diese Beziehung hielt nicht lange.

Ihren Ehemann Derek Richardson lernte die Schauspielerin ebenfalls am Set kennen – beide spielten in den ersten beiden Folgen der sechsten Staffel der Serie „Dr. House“ mit. Das Paar feierte 2012 seine Hochzeit und lebt seitdem hauptsächlich in Los Angeles.

Die Schauspielerin zeichnet sich durch einen ruhigen und zurückhaltenden Charakter aus, daher ist es nicht verwunderlich, dass sie nie in irgendwelche Skandale verwickelt war. Man kann sich nur an den Moment mit dem Film „Die Päpstin“ erinnern, in dem Franka Potente bereits für die Hauptrolle bestätigt worden war, aber letztendlich wurde Johanna Wokalek den Vorzug gegeben. Aber selbst wenn es zwischen den Schauspielerinnen zu diesem Anlass zu einem Konflikt gekommen sein sollte, so ist dieser nicht an die Öffentlichkeit gelangt.

Im April 2023 wurde bei der Schauspielerin Brustkrebs diagnostiziert, doch die Öffentlichkeit erfuhr davon erst mehr als anderthalb Jahre später. Glücklicherweise war der Tumor nicht sehr aggressiv, und dank der frühzeitigen Entdeckung, der rechtzeitigen Operation und der Strahlentherapie konnte Franka Potente die Krankheit vollständig besiegen.

Kinder

Im April 2011 wurde die Tochter Polly geboren, zwei Jahre später kam Georgie zur Welt. Es ist gut möglich, dass sie in die Fußstapfen ihrer Eltern treten und eine Karriere im Filmgeschäft einschlagen werden, aber darüber zu sprechen ist noch zu früh.

Interessante Fakten über Franka Potente

• 2004 beteiligte sich die Schauspielerin gemeinsam mit dem Musiker Bela B von der Punkband Die Ärzte an einer Kampagne gegen die Verwendung von Naturpelz.

• Die Künstlerin ist überzeugte Veganerin.

  

• Die Hauptrolle in dem Film „Lola rennt“ wurde von Tom Tykwer speziell für Franka Potente geschrieben.
• Die Schauspielerin hat mehrere Tattoos, darunter eines, das einen chinesischen Glücksdrachen darstellt.
• Das Drehbuch zu ihrem Debütfilm „Der die Tollkirsche ausgräbt“ schrieb die Künstlerin innerhalb von drei Tagen.
• Für den Film „Creep“ wurde Franka Potente von Kritikern als „Königin des Schreiens“ bezeichnet.

Auszeichnungen und Erfolge

• Bayerischer Filmpreis 1995. Beste Nachwuchsdarstellerin (zusammen mit Heike Makatsch);
• Bayerischer Fernsehpreis 1998 (für den Film Opernball);
• Bambi 1998 (für den Film Lola rennt);
• Genfer Filmpreis 1998;
• MTV Europe Music Award 1998 in der Kategorie MTV Select – Mitteleuropa (zusammen mit Thomas D für die Single Wish (Komm Zu Mir));
• Shooting Star 1998 bei der Berlinale;
• Deutscher Filmpreis 1999. Schauspielerin des Jahres (für den Film Lola rennt);
• Deutscher Filmpreis 2000. Schauspielerin des Jahres (für den Film Anatomie);
• Deutscher Videopreis 2002.
• Capo Ciceo Preis 2002;
• Margot-Hielscher-Preis 2021.

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